Freundin trinkt zu gerne und ist psychisch krank!?

9 Antworten

Es gibt kaum Alkoholiker, die ihre Sucht zugeben. Der einzige Weg aber ist fast immer, sich in eine gründliche Therapie zu begeben.

Dazu muss die Freundin aber erst einmal einsehen, dass für sie, wenn es um Alkohol geht, eine 0- Toleranz- Grenze gilt!! Mit "leben" hat das überhaupt nichts zu tun. Es ist ein Riesen-unterschied, ob jemand, der keine Neigung zu Suchtverhalten hat, mal ein Glas Wein trinkt, oder nicht.

Eine suchtkranke Person darf- auch nach erfolgreicher Behandlung - keinerlei Alkohol trinken.

In der Therapie wird meist mit Medikamenten unterstützt, damit der Entzug nicht zu schmerzhaft wird. Therapeuten gehen mit jedem Fall individuell um.

Wichtig ist, dass - in diesem Fall die Freundin - bereit ist, sich helfen zu lassen. Sollte dies absolut nicht erreicht werden, ist es leider wenig sinnvoll, die Beziehung fortzuführen.

Wenn du die Freundin nicht überzeugen kannst, muss sie sich über die Konsequenzen klar sein. Wenn sie schon keine Rücksicht nimmt, auf sich selbst, so kann sie es überhaupt nicht verantworten, dass andere Personen, du besonders, zerstört werden.

Deine Freundin ist krank. Niemand verurteilt sie deswegen. Aber wer krank ist, muss alles tun, um wieder gesund werden zu können.

Ihr selbst, vor allem dir, da du dir solche Sorgen um sie machst, wünsche ich alles Gute, vor allem wieder echte Lebensfreude! lg.


Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 16:08

Ich danke dir für die tolle Antwort.. Also ne starke Alkoholikerin ist sie nicht, das man nie wieder was trinken kann.. Mir geht's eher darum, das sie denkt mit Alkohol ist alles besser.. Es geht hier um Bier und Wein.. Ich trink auch gerne mal paar Bier, nur verzichte ich darauf, weil ich in keine Co Abhängigkeit rutschen will und um ihr zu zeigen das man auch anderes spass haben kann.. Nur ist immer dieses dumme gefühl da, wo sie mich fragt ob wir was zu trinken kaufen gehen.. Wenn ich nein sage, ist sie schlecht drauf und sieht mich glaub ich als Spielverderber.

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Athina333  02.05.2020, 07:58
@Sephiroth89

Entschuldigung, ich wollte nicht dozierend wirken. Aber ich weiss, wie es in klinischen Stationen aussieht, wo Menschen behandelt werden mit entsprechenden Problemen.

Da gibt es Patienten, bei denen ich spontan gedacht habe, warum Ist er/sie hier? Das Äussere schien "normal", nicht unordentlich. Auch gab es Patienten,die betonten, dass sie eigentlich nicht unbedingt in diese Klinik hätten gehen müssen (keine Klinik wirbt Menschen an). Einige bemühten sich sehr, besonders freundlich zu sein.

Sie schafften das ziemlich gut. Doch eines fiel mir auf: ihre Augen wirkten oft leer und sehr, sehr traurig, vor allem, wenn sie sich "unbeobachtet" fühlten.

Das sind Patienten, die noch nicht wirklich akzeptieren konnten, dass ihr Aufenthalt notwendig ist, um sich von ihrer Sucht zu befreien.

Im Gespräch betonten sie wiederholt, dass sie nicht wirklich grosse Mengen konsumiert hatten. Letzteres stimmte meist sogar, war in ihrer Akte genauer dokumentiert. Innerlich wehrten sie sich, zu glauben, dass es im Einzelfall nicht immer um diese oder jene Menge geht. Das ist ohnehin sehr individuell.

Fakt ist, dass der weibliche Körper wesentlich geringer Alkohol verkraften kann, als der männliche. Gesundheitliche Schäden treten bei Frauen schneller und heftiger auf, als bei Männern.

Häufig ist die Leber in besonderem Mass betroffen, aber auch das Nervensystem, Herz und Kreislauf. Wenn dem so ist, kann bereits eine Hirnschädigung vorliegen. - Bei jedem Rauschzustand werden Hirnzellen beeinträchtigt, können sogar absterben.Das kann relativ unbemerkt vor sich gehen.

Das Trinkverhalten ist bei jedem unterschiedlich. Jemand, der regelmässig trinkt, um einen individuellen "Pegelstand" zu halten, kann dies manchmal relativ lange, ohne, dass andere etwas bemerken. Eine Person, die wochenlang keinen Alkohol zu sich nimmt, dann aber einen mehr oder weniger starken Rausch anstrebt, ist häufig bereits süchtig wie die erstgenannte Person.

Menschen, die durch Konsum von Alkohol in unterschiedlichem Maße angetrunken sind, streben danach, durch den Rauschzustand Abstand zu gewinnen zu Problemen, die sie bedrücken. Leider gelingt das auch. Das empfindet der Mensch als angenehm, nicht etwa den Geschmack von Bier, Wein,usw. Wer, meist in Gesellschaft, das eine oder andere Getränk geniessen kann, neigt nicht zu einer Alkoholsucht, da er gewöhnlich keine tiefgehenden Probleme auf diese Weise "betäuben" will.

Es hört sich leicht besserwisserisch an, aber es stimmt leider, dass das Konsumieren von Alkohol sich fatal auf die körperliche und geistige Gesundheit auswirken kann, wenn man ihn als "Mittel zum Zweck" sieht.

Sicher kennst du die Selbsthilfe- Gruppen der "Anonymen Alkoholiker".

Den Menschen, die diese Gruppen besuchen, hilft es bestimmt, Alkohol zu meiden. Jeder muss da für sich entscheiden, ob ihm die Gruppe eine Hilfe ist (gewöhnlich nach einer Therapie).

Um sich zu informieren, kann jeder kommen. Man erhält dort unverbindlich auch schriftliches Material. Diese Leute sind gern bereit Tipps zu geben für den Einzelfall, unverbindlich.

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Um ehrlich zu sein muss sie zu einem Psychologen um alles richtig zu verarbeiten und dann wird sie auch die Finger vom Alkohol lassen. Ich würde ihr helfen und nicht Schluss machen wegen so einer Sache. Sie vertraut dir und irgendwann wird sie dir sehr dankbar sein.


Misscurvy  30.04.2020, 02:27

So sieht es aus

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Hacker48  30.04.2020, 02:33
@Misscurvy

Nur will sie nicht zu einem Psychologen. Wer keine Hilfe will, dem kann man auch nicht helfen. Womit ich nicht sagen will, dass sie keine Hilfe will, aber die Krankheitseinsicht und Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, muss da sein.

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Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden welchen Weg er verfolgt, welche Ziele er mit einem Partner anstrebt usw. Das musst auch du wissen und dementsprechend handeln. Du hast ein junges Mädel kennengelernt die psychisch labil ist, viel trinkt und hast dich dennoch für eine Beziehung mit ihr entschieden. Du kannst ihr nicht aus deinen Entscheidungen nach 6 Monaten einen Strick drehen. Du wusstest von Anfang an worauf du dich einlässt.

Mir persönlich käme vor, dass man mit 30 etwas weiter denkt und nicht nur rein gefühlsgesteuert ist. Ich würde keinen Partner haben wollen bei dem ich schon von Tag 1 weg sagen muss "er ist am Ende". Wenn sie da schon am Ende war was soll dann noch folgen? Du kannst wohl kaum erwarten, dass das eine tragfähige Beziehung wird mit einer jungen Frau die mit sich selbst nicht klar kommt.


Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 16:00

Wir waren ja noch nicht zusammen oder so, sie kam immer zu mir und ausserdem wollte ich erst nie eine Beziehung.

Eines Abends hat sie mir gesagt, das sie gerne mit so jemanden wie mir zusammen sein will, weil sie sonst nur looser hatte, und sie der Ansicht war sie will jetzt ihr Leben verändern etc.

Da ich ihre positive Entwicklung über mehrere Wochen gesehen hab, dachte ich mir nur, OK, ich denke ich riskiere es.. Nur leider sind noch diese Muster vorhanden, gegen die ich mich gerade machtlos fühle.

Habe heute mit ihr gesprochen, und sie geht mit mir zu einer Beratungsstelle hier in der Nähe!

Ich bin der Meinung, sie denkt einfach ihr fehlt was wenn es sich ändert, da sie auch ne Sozialphobie hat, könnte sie teilweise nur unter menschen, wenn sie ein Bier getrunken hat.. Das ist zum Glück nicht mehr so.. Weil ich mich halt intensivst um sie gekümmert hab.

Mal sehen was das wird.

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Das Vertrauen ist super.. Das solltest du dafür nutzen, einen Besuch in einer Suchtklinik zu machen. Du könntest auch ein Gentest machen lassen. Dort werden irgendwelche Genome aufgeschlüsselt und darauf lässt sich eine Suchtgefährdung herleiten. Vielleicht hilft das.


Athina333  30.04.2020, 06:29

Entschuldige, aber eine solche Vorgehensweise ist hier nicht angebracht. Die Freundin ist offensichtlich längst süchtig, auch wenn sie dies abstreitet. Wichtig ist, dass sie bereit ist, sich ärztlich und therapeutisch behandeln zu lassen. Eine blosse Entgiftung hilft da nicht, sondern würde allenfalls nur einen weiteren Absturz nach sich ziehen.

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Ich mache mir unheimliche Gedanken darüber, das ich sie verlassen muss (Wegen ALKOHOL?!)

Die nächste Beziehung wird auch nicht unbedingt leichter ^^

Du weißt gar nicht was du bei ihr für ein schaden verursachst wenn du jetzt gehst


Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 02:19

Habe heute mit ihr gesprochen, ganz in ruhe und ihr gesagt das ich das nicht akzeptieren kann und werde, sie als person aber liebe und sie sich entscheiden soll wie es weiter gehen soll, denn ich mach das nicht mehr so weiter.. Wenn sie sich Hilfe sucht, ich aber zu 100 Prozent an ihrer Seite bin.

Sie wollte 1 Tag zu ihren Eltern fahren, ich meinte aber sie soll jetzt ne Woche da bleiben und sich mal Gedanken machen.. Da wäre aber noch ihr Alkoholiker Kumpel in ihrer Stadt.. Ihr damaliger ex, bzw erster Freund dem sie ihr ptbs zu verdanken hat.

Echt kompliziert alles

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Misscurvy  30.04.2020, 02:21
@Sephiroth89

Meine Meinung nach wenn mir jemand ein Ultimatum stellt wähle ich immer gegen die Person aus Prinzip schon

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Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 02:23
@Misscurvy

Ich stell ihr kein Ultimatum, aber sie soll sich entscheiden ob sie erfolgreich sein will und ne gesunde Zukunft oder auf der Straße landen.

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Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 02:28
@Misscurvy

Naja, wenn man so leben will, geht das schneller als du denkst.. Hab es an Freunden von mir gesehen..

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Hacker48  30.04.2020, 02:30
@Misscurvy

Grundsätzlich ist das ja auch die richtige Einstellung, aber man sollte selbst Ultimaten individuell betrachten. Und ich werde mich nicht von einem Ertrinkenden mitziehen lassen.

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Hacker48  30.04.2020, 02:32
@Misscurvy

LOL

Du hast eben noch geschrieben, "niemand" lande einfach so auf der Straße. Ein einziger Fall, bei dem das so war, widerlegt diese Aussage bereits. Und Depressionen in Verbindung mit Alkoholsucht ist die perfekte Kombination für ein solches Ende.

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Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 02:36
@Hacker48

Richtig.. Ich hab es ja an 2 Freunden von mir gesehen, als ein alter Freund von mir mal in der stadt gebettelt hat.

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Hacker48  30.04.2020, 02:40
@Sephiroth89

Ich mache das selten, aber lass mich dir in diesem Fall eines sagen: Menschen, die noch keinerlei Erfahrung mit solchen "emotionalen Vampiren" gemacht haben, werden dir bei solchen Fragen immer so etwas sagen wie:

  • Du kannst sie doch nicht im Stich lassen.
  • Sie braucht dich und ist ohne dich verloren.
  • Wenn du Schluss machst, geht es ihr noch schlechter.
  • Sie ist abhängig von ihr, du musst dich doch um sie kümmern.
  • Wenn du ihr nicht hilfst, bist du verantwortlich für ihren Zustand.

Daran erkennst du Menschen, die entweder keine Ahnung haben oder dazu tendieren, am empfangenden Ende solcher Vampir-Beziehungen zu sein.

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Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 02:50
@Hacker48

Ich fühl mich nicht schuldig für ihre Krankheit oder so, sie ist ein lieber Mensch und alles.. Nur will ich sie nicht in ihr Loch zurück werfen, wo sie her kam, wo ihr niemand gesagt hat was richtig und was falsch ist.. Ich muss mich aber wieder um mich kümmern, das merke ich seit ca. 2wochen schon.. Um das durchzustehen, muss es mir wieder gut gehen.. Darum soll sie paar Tage von mir wegbleiben, mit ein paar Sätzen, die ich ihr auf den weg gebe.

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Hacker48  30.04.2020, 02:53
@Sephiroth89
Ich muss mich aber wieder um mich kümmern, das merke ich seit ca. 2wochen schon.. Um das durchzustehen, muss es mir wieder gut gehen.. Darum soll sie paar Tage von mir wegbleiben, mit ein paar Sätzen, die ich ihr auf den weg gebe.

Besser hätte ich es nicht sagen können. Ich denke, du kriegst das hin. Vertrau auf dein Bauchgefühl und deine Einschätzung der Situation.

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Sephiroth89 
Beitragsersteller
 30.04.2020, 03:03
@Hacker48

Ja es muss.. Das ist das einzige Problem, der scheiss Alk.. Die psychischen Symptome haben abgenommen, sie nimmt weniger von ihrem Medikament etc.

Danke Hacker48

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Hacker48  30.04.2020, 02:05

Oh, ich denke das weiß er sehr gut. Er muss sich aber auch selbst schützen.

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