Der Rettich und die üble Flatulenz, gibt's da ne chemische Erklärung?
Rettichbrotzeit am Samstag mit den 3 Bs (Brot, Butter, Bier) und am Montag ereilten mich sozial äußerst unverträgliche Winde. Keine Blähungen.
Rettiche sollen ja wie andre Gewächse (Zwiebeln, Radieschen...) über gesunde Senföle verfügen. Aber ich verdau sonst alles nahezu problemlos. Gewöhnt man sich dran?
PS: Aus biologischem Anbau, eigner Garten
6 Antworten
Im Senföl sind Thiocyanate enthalten S=C=N-R, die auch verstoffwechselt werden und unangenehme Geruchsträger wie H2S bilden können. Die Senföle ist aber ausgesprochen gesund und man sollte keinesfalls auf den Genuss verzichten.
http://www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/alternativ/senfoel_07_08_12.php
Kümmel, lieber adavan, Kümmel brauchst du. Dann klappt's auch mit dem Kleinklima.
Ich wundere mich nur, dass das Unheil erst am Montag über deine Mitmenschen hereingebrochen ist.
Die chemische Erklärung muss ich dir leider schuldig bleiben.
Davon war reichlich auf dem Bauerbrot :)
Ich hätt es gern chemisch .... ja und der eine Latenztag wundert mich auch
Ob "man" sich dran gewöhnt kann ich dir nicht sagen. Bei mir ist es so, dass ich keinerlei Veränderungen gegenüber meinen normalen Verdauungsvorgängen bemerke, wenn ich Rettich gegessen habe.
Vielleicht liegt das daran, dass ich eine sehr gut funnktionierende Verdauung habe, da ich mich bewußt (gesund) ernähre und außerdem ausreichend trinke und Bewegung mache.
Ich habe auch bei meinen Mitmenschen bis jetzt noch nicht festgestellt, dass Rettich die Ursache für besondere "Tal-Winde" verantwortlich sind.
Vielleicht kann es dir helfen, wenn du Rettich besonders sorgfältig kaust ... denn ... die Verdauung deines Rettichs beginnt bereits im Munde und selbst der beste Magen hat keine Zähne... ;-)
Ich verdau sonst alles prächtig ) Im Laufe meines halben Jh gibt es lediglich eine Sache, und zwar die geliebten "Blauen Zipfel". Die zu geruchsneutralen, aber lauten Knatterorgien führen.
Und jetzt eben der Eigenbaurettich. Lautlos, aber gemein stinkend
Irgendwas muss der doch intus haben...?
Wenn du es so genau wissen willst, werde ich mich mal um eine Erklärung bemühen. Ohne Chemiker zu sein, kann ich das nur, soweit es mein Wissen über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährung erlaubt.
Also dann (lehne dich entspannt zurück, jetzt kommt eine etwas längere Erklräung... ;-):
Rettich gehört zu den Kreuzblütlern und ist verwandt unter anderem mit den verschiedenen uns bekannten Kohlsorten (von Brokkoli über Kohl bis hin zur Schwarzwurtel). Und diese Gemüse haben alle langkettige Kohlehydrate, welche - einfach ausgedrückt - ganz fies miteinander verknotet sind, und welche deine Verdauungsenzyme im Speichel, Magen bis zum Dünndarm unmöglich oder derart verstoffwechseln können, dass diese von deinen Zellen aufgenommen werden können.
Und in unserem Darm gibt es, je gesünder der Darm ist, umsomehr (Billionen!!!) von Darambakterien, welche damit beschäftigt sind, den Darminhalt umzuwandeln und es deinem Organismus so zu ermöglichen, alles was für ihn wichtig und nötig ist aufzunehmen.
Deine (unsere) Darmbakterien scheiden bei ihrer Tätigkeit Gase aus ... und diese wiederum können sich für uns "peinlich" bemerkbar machen. Entweder indem sie durch den Hinterausgang (Anus) oder durch Vorderausgang (Mund) entweichen oder/und sie können sich auch in Blähungen, Bauchschmerzen und anderen Schmerzen äußern.
Und diese Gasbildungen sind nicht bei jedem Menschen gleich ... salopp gesagt, nicht jeder ist gleich "empfindlich". Der eine kann beinahe alles essen ... der andere sehr viele Sachen nicht.
Je gesünder ein Darm und die Verdauungsorgane sind, umso besser werden in der Regel blähende Nahrungsmittel vertragen. ABER ... nur dann, wenn diese Speisen besonders sorgfältig, am besten mit geschlossenem Mund, gekaut werden.
Und ... zu den gesundheitlich wertvollen Bestandteilen speziell von Rettich noch Folgendes:
Rettich enthält Senföle und diese wiederum antikanzerogene und antibakterielle Wrikstoffe.
Außerdem
Vitamin B und C ............. sowie Kalium und Kalzium.
Wie du siehst ... in Gemüsen kann soviel Wertvolles für unseren Körper und für unsere Gesundheit sein ... und dass besonders, wenn Gemüse möglichst "naturnah" gezogen und nicht "industriell" unter überweigend naturfernen Bedingungen.
Denn besonders für Gemüse und Obst aller Art gilt:
Was nicht hineinkommt (durch Sonne, Wind ... richtige Erde ... und Wasser) das kann auch nicht herauskommen.
Und ... wer einen etwas sensibilierten Geschmackssinn und einen geübten Blick hat, der erkennt die Qualtität der Früchte, welche er für seine Ernährung auswählt, bereits am Aussehen und am Geruch ... ;-)
Die scharfen Öle enthalten oft Schwefel und wenn sie in ungünstiger Umgebung zerlegt werden, kann schon mal H2S, der "duftende" Schwefelwasserstoff entstehen. Liegt sehr an der Darmflora und was die so aus dem ganzen Futter macht. Ist ein Guftgas und sollte somit flott ziehen gelassen werden.
Na ja, die Frage ist doch, ob sich dein Umfeld daran gewöhnt. :-D
Auf alle Fälle ist der Rettich ein sehr gesunde Wurzel, die im Körper ordentlich aufräumt. Der Stoffwechsel und die Verdauung werden angeregt. Er ist auch eine Uralte Heilpflanze die schon im alten Ägypten bekannt war, die krampflösende, schleimlösende, harntreibende, adstringierende und antibakterielle Wirkungen nachgesagt werden.
Ich denke, diese kleinen Nebenwirkungen kann man einfach vernachlässigen.
Genau, Lupus. Bei uns hieß es früher immer: Wenn's Oscherl brummt, is' Herzerl gsund! : ))
Danke, interessanter Link! Warum wird der Rettich nicht erwähnt? Wohingegen der Meerrettich ausdrücklich gelobt wird?