Wieso erzeugt meine Angst so viel Wut und was kann ich dagegen tun?

Support

Hallo,

bitte sei bei solchen Gedanken ehrlich zu Dir selbst, wie ernsthaft diese sind. 

Es ist ein großer Unterschied, ob es sich dabei nur um Fantasien handelt, die Du steuern kannst oder ob die Gedanken zwanghaft sind, so dass Du sie nicht kontrollieren kannst. 


Falls die Gedanken je so stark werden, dass sie in eine Planung übergehen oder Du denkst, dass Du wirklich jemandem etwas antun könntest, solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe suchen, damit niemand zu Schaden kommt.

 Auch wenn die Gedanken zwanghaft werden, so dass Du sie nicht (mehr) kontrollieren kannst und sie sich auch dann aufdrängen, wenn Du das gar nicht möchtest, wäre das ein guter Schritt.


Oft stecken hinter solchen Gedanken andere Probleme, bei denen man Hilfe benötigt. Wenn Du einen anonymen und kostenlosen Rat brauchst, kannst Du dazu den kostenlosen, bundesweiten Beratungsdienst “Krisenchat.de” nutzen (https://krisenchat.de/). Darüber erhältst Du Hilfe von ausgebildeten Krisenberatern ganz einfach per WhatsApp oder SMS. Die Beratung für alle unter 25 Jahren ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. 

Selbstverständlich werden Deine Anfragen vertraulich behandelt.


Wir wünschen Dir alles Gute!

Viele GrüßeSonja, Support40 von gutefrage

4 Antworten

Du fühlst dich in Konflikten gehemmt, überfordert und unzulänglich. Du schaffst es nicht für dich einzustehen, obwohl du das gerne möchtest. Deswegen fühlst du dich hilflos und bist unzufrieden mit dir selbst. Das erzeugt innere Spannungen, die zu Wut und Selbsthass werden. Weil du sozial gehemmt bist, zeigst du diese Wut nicht nach außen, sondern du richtest sie gegen dich selbst in Form von Selbstverletzung.

Die von dir angesprochenen Mordfantasien sind natürlich auch problematisch. Sie entstehen durch aufgestaute Wut. Du musst lernen gegenüber der Personen, die dich wütend machen, z.B. weil sie dich unfair und abwertend behandeln, auf angemessene Weise zu zeigen, dass du dich über sie ärgerst. Das macht man mit Worten. Man kann z.B. sagen: "Es verletzt mich, wie du mit mir redest und mich behandelst. Das mag ich nicht." Eine Stufe mehr: "Ich finde dein Verhalten mir gegenüber frech und unverschämt! Unterlass das bitte!" Noch extremer: "Hast du den Arsch offen, dass du SO mit mir redest?! Ich glaub es hackt!"

Um Stress abzubauen, kannst du Sport machen, in der Natur spazieren gehen, oder laut Musik hören.


Inkognito-Nutzer   14.07.2024, 14:53

Leider leichter gesagt als getan, denn der Wut kommt eh sobald ich was sage

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croissantcrepe  14.07.2024, 15:18
@Inkognito-Beitragsersteller

Wut darf ja auch sein. Wut an sich ist nicht "böse".

Man muss halt wissen, auf wen, oder was man wütend ist und die Wut dann angemessen ausdrücken.

Wenn jemand absichtlich schlecht mit dir umgeht, dann ist Wut auf diese Person völlig normal. Man sollte die Wut verbal ausdrücken.

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Das Angst verschiedene Reaktionen auslöst ist normal. Du hast sicher schon mal den Ausdruck "fight or flight response" gehört. Bei dir ist es Wut - also fight.

So schwer es auch ist, aber ohne eine gute Verhaltenstherapie wirst du das nicht alleine in den Griff bekommen. Hast du einen Hausarzt oder Neurologen, die dich bei der Suche unterstützen könnten? Wenn nicht, sieh dich nach anderen Angeboten in deiner Umgebung um, bis du einen Termin bei einen Therapeuten bekommen hast.

In deinem Fall kann dir nur eine Psychotherapie helfen. Deine Probleme sind zu stark in dir verankert.

Woher ich das weiß:Recherche

Inkognito-Nutzer   14.07.2024, 05:07

hast du die Frage nicht gelesen ? "ich finde keine"

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Hi.

Ich habe diese Situation bei einer ehemals guten Freundin erlebt.
Sie leidet bis heute unter einer Sozialphobie, hat genau wie du kein gesundes Selbstbewusstsein.
Zuerst einmal finde ich es toll und wichtig, dass du ein paar gute Freunde hast. Auch wenn es dir schwer fällt, versuche den Kontakt aufrecht zu halten. Sie sind sicher wichtige Stützen in deinem Leben. Meine damalige Freundin hatte nur mich.
Als Freundin versucht man bestmöglich Ratschläge zu geben, aufzubauen. Sie können deine Probleme nicht lösen, aber dich begleiten.
Natürlich empfehle ich dir auch eine Psychotherapie (DBT). Ja, du findest aktuell keinen Platz.
In meiner Stadt gibt es allerdings einen Krisendienst, eine psychiatrische Ambulanz, die täglich Sprechstunden anbieten. Wenn dich Mordgedanken belasten, würde ich dir einen kurzen Aufenthalt in einer stationären Klinik empfehlen. Diese sollte es im Umkreis geben.
Falls du das nicht möchtest, was ich verstehen kann, können die Krankenkassen eigentlich auch Listen mit freien Therapieplätzen zur Verfügung stellen.

In einer akuten belastenden Situation ist es wichtig, die Situation zu verlassen, die Emotionen richtig einzuordnen und von diesen Abstand nehmen, bis die Anspannung „erträglich“ ist. Das können Dinge wie Musik, Sport, Gummibänder, Amoniak sein. Danach fällt das Denken leichter. Mach dir bewusst, dass du NICHT das Gefühl bist.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass es ein langer Prozess ist, ein gutes Selbstbewusstsein aufzubauen. Die wiederkehrenden Niederschläge haben mir dabei geholfen.

Vielleicht hast du Angst vor der Reaktion anderer? Hast du Angst vor Ablehnung?
Das sind in deiner Situation normale Gefühle. Aber Trau dich! Natürlich kann dich hier niemand aus deiner Gefühlslage heraus holen, da deine Gefühle, Gedanken, Ängste usw tief in deiner Vergangenheit verankert sind.
Es sollen nur ein paar nette Worte und gutgemeinte Ratschläge sein.
Ich wünsche dir alles erdenklich gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   14.07.2024, 05:45

Und sie hatte Mordgedanken ? Habe dann Angst dass die die Polizei rufen ?

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AnonymGirl257  14.07.2024, 07:46
@Inkognito-Beitragsersteller

Die Polizei wird dann gerufen, wenn eine Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt. Ansonsten wird dich keiner so mitnehmen. Und in einer Klinik gehört solche Problematik zum Alltag.
Ich glaube, dass du dir viel zu viele Gedanken über die Folgen Gedanken machst. Es ist jetzt wichtig zu handeln!

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Inkognito-Nutzer   14.07.2024, 13:50
@AnonymGirl257

Hä ? Aber Mordgedanken ist fremdgefährdung oder nicht?

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RandomPudding  14.07.2024, 14:28
@Inkognito-Beitragsersteller

Es ist Fremdgefährdung wenn die Gedanken dich auch zum handeln bewegen bzw. dich "zwingen". Bis dahin bleiben es Gedanken.

Beispiel: Putin wird wahrscheinlich von vielen Menschen so verabscheut, dass sich einige vorstellen wie sie ihn umbringen würden. Würden es aber tatsächlich nicht wagen können.

Wenn du bereits Gewalttätig gegenüber anderen geworden bist, dann ist es Fremdgefährdung.

Sollten deine Freunde offen zum reden sein (was ich wirklich hoffe), dann frag sie erstmal ob sie bereit sind über psychische Probleme zu sprechen.

Wenn sie darauf eingehen, dann ist es sicherlich hilfreich, wenn du langsam anfängst und erstmal sehr wage bleibst.

Also z.B. in dieser Reihenfolge:

1. Du leidest seit einiger Zeit unter gewissen Ängsten.

2. Diese Ängste machen es für dich schwer, soziale Interaktionen zu handeln.

3. Die Ängste selbst sind es dann auch, was es dir schwer macht über Probleme wie dieses zu sprechen.

(Schau auf ihre Mimik, Gestik und hör was sie sagen. Frag nach, ob sie nach wievor bereit sind mit dir darüber zu reden.)

4. Geh etwas tiefer und gib ein Beispiel von einer Situation, die für andere Nahbar ist. Z.B. sowas wie "Wenn ich vor mehreren Menschen spreche, werde ich sehr nervös". Das kann sie etwas darauf abstimmen in welche Richtung deine Problematik geht und ist nicht wie mit der Tür ins Haus hinein.

5. Differenziere nun das Beispiel, indem du weitere Symptome auflistest, die eher untypisch sind. Z.B. "Selbst bei Freunden schlägt mein Puls höher und ich bekomme innere Zweifel". Dadurch dass du ein Nahbares Beispiel genommen hast, fällt es ihnen potentiell leichter diese Symptome nachzuempfinden oder zumindest verstehen sie besser, woher diese kommen.

6. Sprich darüber, dass du dir gerne professionelle Hilfe wünschst, zurzeit aber keine findest.

Dies erklärt ihnen weshalb du damit überhaupt zu ihnen kommst.

7. Frag deine Freunde ob sie ähnliche Situationen kennen. Egal ob diese tatsächlich auch mit sozialen Ängsten zu tun haben oder nicht, dadurch dass du ihnen eine Bühne bietest, fühlen sie sich eventuell mehr bereit dazu gemeinsam mit dir darüber zu sprechen.

8. Frag sie, wie sie mit Wut umgehen, ob sie eine Strategie haben oder ob sie selbst schon Situationen erlebt haben in denen sie ihre Wut kaum im Griff halten konnten.

9. Erkläre dass die Hilfslosigkeit dich so sehr belastet, dass du langsam mehr und mehr verzweifelst.

Falls du es bis hierhin noch nicht bemerkt hast. Ich selber leide unter gewissen Symptomen dir einet Sozialohobie nahe kommen. (Es wurde visher nur nicht diagnostiziert, deswegen kann ich nicht mit sicherheit sagen dass es eine ist). Aber ob es nun eine ist oder nicht. Ich kenne gewisse Dinge die du beschrieben hast. Mir haben da in den letzten Jahren vorallem 2 Klinikaufenthallte geholfen. Eine Stationär und eine Tagesklinik. Ich bin jetzt deshalb nicht geheilt, kann aber mir selbst mit mehr verständniss entgegenkommen. Und es "kann" auch verbindend sein wenn man Menschen mit ähnlichem Leiden begegnet.

Ich wünsche dir vom Herzen alles gute und dass du mlglichst bald eine geeignete Hilfe findest.

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