Ist Masturbation als Christ vertretbar?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Acr / Ave Christus Rex

Verse aus dem Brief des Jakobus: 

Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. 

[Jak 1,13-15] 

Wenn wir den Versuchungen widerstehen, lernen wir unseren Herrn Jesus Christus immer besser kennen! 

Dazu ein Vers aus dem Brief des Petrus: 

Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe! Wenn dies nämlich bei euch vorhanden ist und wächst, dann nimmt es euch die Trägheit und Unfruchtbarkeit für die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. 

[2.Petr 1,5-8] 

Wenn wir standhaft bleiben und Gott über Begierde stellen wird er uns dafür belohnen! 

Verse aus dem Brief des Jakobus: 

Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. 

[Jak 1,12] 

SB ist definitiv eine Sünde, ich spreche aus Erfahrungen. Es ist nicht gut und die Beziehung zwischen dir und Gott wird nicht gefördert, sondern eher negativ beeinflusst!

Vers aus dem Brief des Petrus:

Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.

[1.Petr 5,8]

Liebe Grüße und Gottes reichen Segen.


DerEineHalt08 
Beitragsersteller
 29.08.2024, 15:25

Vielen Dank für die tollen und vor allem lehrreichen Sätze. Sie passen wirklich zu 101% auf die Frage.

2. Petrus 1,5-8 finde ich am besten. Der Vers ist ja ähnlich wie eine Anleitung um ein Leben in Liebe führen zu können.

1
zDavidCTz  29.08.2024, 15:29
@DerEineHalt08

Sehe ich genauso!

Dazu noch ein schönes Zitat von einem Bibelkommentar:

Fügt eurem Glauben die Tugend oder

den Mut Davids hinzu, dem Mut Davids die

Weisheit Salomos, der Weisheit Salomos die

Geduld Hiobs, der Geduld Hiobs die Frömmigkeit

Daniels, der Frömmigkeit Daniels

die brüderliche Freundlichkeit Jonatans, und

der brüderlichen Freundlichkeit Jonatans die

Liebe des Johannes.

Liebe Grüße und Gottes reichen Segen dir!

1

Hallo DerEineHalt08,

gem. der Bibel ist Masturbation grundsätzlich nicht vertretbar, selbst wenn man sich dabei keine "Filmchen" anschaut!

Auch wenn in der Bibel nicht der Begriff "Masturbation" bzw. „Selbstbefriedigung“ erscheint, so gibt es dennoch Grundsätze, aus denen man schließen kann, wie Gott darüber denkt. Einer dieser Grundsätze steht in Kolosser 3:5 und lautet: "Tötet deshalb eure Körperteile ab, die auf der Erde sind, was sexuelle Unmoral betrifft, Unreinheit, hemmungslose sexuelle Leidenschaft, schädliche Wünsche und Gier, die Götzendienst ist“.

Es geht in diesem Text nicht darum, den Sexualtrieb an sich "abzutöten", was sowieso nicht möglich wäre, sondern darum, sich nicht von seinen sexuellen Leidenschaften beherrschen zu lassen. Inwiefern trifft das auch auf Masturbation zu tun?

Durch Masturbation wird zwar das sexuelle Verlangen für den Moment gestillt, doch auf längere Sicht gesehen heizt man die Leidenschaft nur noch mehr auf. Mit anderen Worten: Wer einmal damit angefangen hat, kommt nur sehr schwer wieder davon los! Es kann mit der Zeit sogar eine Art Sexsucht entstehen, ähnlich wie sie auch durch Pornographie hervorgerufen werden mag. Der gerade zitierte Bibeltext kann einen jedoch davor bewahren, in diesen Strudel zu geraten.

Und noch eines: Was passiert in einer Person, die sich seiner Leidenschaft hingibt. Da die Befriedigung fast jederzeit und ohne irgendwelche Beschränkungen verfügbar ist, wird im Gehirn das Belohnungszentrum angesprochen, was zu einem immer wiederkehrenden Verlangen führt. Was also eigentlich dazu gedacht war, den sexuellen Druck wegzunehmen, kann allmählich zum Selbstläufer werden! Man wird sozusagen zum Gefangenen seiner eigenen Gefühle!

Ich möchte hierzu noch einen wichtigen Gedanken hinzufügen: Gott ist aus Sicht des Gläubigen der Urheber der Sexualität, und daher weiß er am besten, was in dieser Hinsicht gut für uns ist und was uns schaden könnte.

Warum sollte er von uns verlangen, unsere Triebe zu beherrschen, wenn damit kein wichtiger Zweck verbunden wäre? Wenn uns Gott uns bestimmte Gebote gibt, dann hat er immer unser Wohl im Sinn! Unser Problem ist nur, dass wir das oft nicht erkennen, da wir nicht an die langfristigen Folgen denken bzw. sie nicht überblicken.

Das ist so ähnlich, wie wenn jemand sehr gerne Fastfood isst. Er mag nicht einsehen, dass er auf etwas verzichten soll, was ihm doch so gut schmeckt. Da sich die Folgen einer falschen Ernährung aber oft erst nach vielen Jahren zeigt, wird der Zusammenhang zwischen der einseitigen Ernährung und bestimmter Krankheiten nicht gesehen.

Ein weiterer Grundsatz in der Bibel lautet: „Der Körper ist nicht für sexuelle Unmoral da, sondern für den Herrn“ (1. Korinther 6:13). Auch wenn Masturbation nicht mit „sexueller Unmoral“ gleichzusetzen ist, so zeigt dieser Text doch, dass der Körper eines Christen nicht ausschließlich ihm selbst gehört. Daher sollte er sich gut überlegen, ob er durch Masturbation seinen Körper nicht auf eine Weise gebraucht, die ihm seines guten Gewissens vor Gott beraubt.

Hier noch ein letzter Gedanke, der bedacht werden sollte: Gott hat die Sexualität mit der Liebe zum einem Partner verbunden. Den Sex auf einen rein körperlichen Vorgang zu reduzieren und so von der partnerschaftlichen Liebe abzukoppeln, entspricht daher nicht der Absicht des Schöpfers!

Ganz sicher kann der Verzicht auf Masturbation für einen Christen zu einer großen Herausforderung werden, da wir inmitten einer sehr Sex betonten Welt leben und pausenlos Reizen von außen ausgesetzt sind. Doch in seinem Kampf steht er nicht allein da, denn in der Bibel wird die Zusicherung gegeben: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft gibt“ (Philipper 4:13).

LG Philipp


DerEineHalt08 
Beitragsersteller
 30.08.2024, 11:06

Vielen Dank für diese allseitige Betrachtung. Gut erklärt👍🏻

1

Wenn man an gar nichts beim masturbieren denkt, falls das überhaupt möglich ist, könnte man immer noch damit argumentieren, dass es sündhaft ist, da es außerhalb von sexueller Aktivität der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau fällt.


Ssimone  28.08.2024, 23:54

das ist ja ne sehr altvordere meinung

0

Ist nicht explizit verboten:

Formal gelten die jüdischen Schriften (das Alte Testament, d. h. ohne die Auslegung durch den Talmud) für die Christen unverändert fort, denn Jesus (und später Paulus) erklären selbst, das Alte Testament sei nicht durch die Lehre Christi ab- oder aufgelöst, sondern lediglich durch die Gottes- und Nächstenliebe erfüllt worden (Mt 5,17–20 EU).[63] Viele jüdische Lehren haben dadurch einen anderen Stellenwert erhalten. Rituelle Waschungen sind im Christentum beispielsweise weitgehend unbekannt.
Jesus spricht sich in zahlreichen Situationen gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und stärkt im Gegenzug die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Die Kirchen ordnen die Masturbation unterschiedlich ein. Es gibt Bibelstellen, die mit der Masturbation in Zusammenhang gebracht werden. Die Interpretation ist umstritten.
Meist wird die Bibelstelle Gen 38,8–10 LUT als Lehrmeinung gegen Masturbation zitiert. Allerdings bestraft Gott Onan (daher der Begriff Onanie) nicht wegen Masturbation, auch nicht wegen des Coitus interruptus, sondern wegen des Nichtvollzugs des im Judentum vorgeschriebenen Levirats (Heirat der Witwe seines verstorbenen Bruders, um ihr Nachkommen zu gewähren, die sie im Alter versorgen und den Namen des Bruders weiterbestehen lassen).
Andere Bibelstellen befassen sich mit übersteigerten Grundbedürfnissen und kritisieren beispielsweise in Gal 5,19–26 LUT Sucht und suchtähnliche Gewohnheiten. Hier geht es auch um die Frage, inwiefern die betroffene Person noch über ihre eigenen Gefühle herrscht. Außerdem gibt es teilweise die Auffassung, dass Sexualität generell in die Ehe gehöre.
„Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren.“ (1 Kor 7,9 LUT)
Nach rabbinischer Auslegung lag das heiratsfähige Alter bei 12 (Mädchen) beziehungsweise 13 (Jungen) Jahren, was nach Fritz Rienecker auf die frühere Pubertät in südlichen Ländern zurückzuführen sei.[64] Deshalb geht die Bibel nicht auf vorehelichen Geschlechtsverkehr ein und bezeichnet lediglich Untreue beziehungsweise Ehebruch als Sünde. Weiterhin warnt die Bibel in Mt 5,27–28 LUT vor sexuellen Fantasien mit einem anderen als dem eigenen Ehepartner. Über innereheliche Selbstbefriedigung dagegen trifft die Bibel keine klare Aussage, jedoch sind die Eheleute nach 1 Kor 7,4–5 LUT aufgefordert, sich einander nicht zu entziehen.
Die christlichen Konfessionen bewerten Masturbation unterschiedlich. Nach Auffassung der römisch-katholischen Kirche stellt Selbstbefriedigung als „absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen“ (KKK Nr. 2352),[65] wie auch jeglicher freiwillige, außereheliche „Gebrauch der Geschlechtskraft“ eine „in sich schwere ordnungswidrige Handlung“ dar.[66] Sie gehört neben Pornographie und homosexuellen Praktiken zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen (KKK 2396).[65] Allerdings werden in der Seelsorge Faktoren wie „affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren“ berücksichtigt, „welche die moralische Schuld vermindern oder sogar auf ein Minimum beschränken können“.[65] Die evangelische Kirche in Deutschland verweist in ihrer von der Meinung der Autoren geprägten Online-Lebensberatung darauf, Glaube lebe aus dem Vertrauen auf Gott, und nicht aus der Einhaltung von Gesetzen. Sexualität sei eine Gabe Gottes, die genutzt werden solle, ohne dass sie jemandem schadet. Dies sei bei Masturbation nicht der Fall, sondern „im Gegenteil: wer sich mit seinem Körper auskennt, der kann auch in einer Partnerschaft offener und selbstbewusster über Sex sprechen – kann sagen, was er oder sie möchte und vor allem, was nicht!“[67] Sie lässt die Frage offen, ob Sexualität grundsätzlich in eine Ehe gehöre.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Masturbation#Christentum

Natürlich ist es das!

Wer das für verboten hält, schließt sich einer völlig rückständigen, menschen- und sexualfeindlichen, prüden und verklemmten Haltung des Christentums an - Sowas kommt aus dem vorvergangenen Jahrhundert!