Geschichte - Chlodwig - König der Merowinger

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Eine Taufe geschieht üblicherweise mit Wasser. In diesem Fall ist der Täufling mit mehr als nur wenigen Tropfen Wasser in Berührung gekommen.

Dreimaliges Untertauchen (Immersion; lateinisch: immersio) war im frühen Christentum gängige Praxis bei der Taufe. Viele waren damals der Meinung, Untertauchung sei eine notwendige Bedingung. Alternativen waren Besprengung (Aspersion; lateinisch: aspersio) und Begießung (Infusion; lateinisch: infusio). So etwas war ursprünglich eher für Kranke gedacht. Es gab im 3. Jahrhundert noch Zweifel und Bedenken, ob dies im jedem Fall voll gültig war.

Getauft werden sollte am besten mit «lebendigem» Wasser (Didache 7, 1 wird dazu aufgefordert, im lebendigem Wasser [ἐν ὕδατι ζῶντι] zu taufen), womit fließendes Wasser gemeint ist.

Im Textstellen des Alte Testament ist zur Reinigung lebendiges Wasser vorgeschrieben (z. B. 3. Buch Mose [Leviticus] 14,5 – 6 und 50 - 52; 15, 13; 4. Buch Mose [Numeri] 19, 17), womit offenbar fließendes, frisches Wasser gemeint ist (im Gegensatz z. B. zu abgestandenem Wasser aus einer Zisterne).

Vgl. dazu Nachschlagewerke, z. B.:

Edward J. Yarnefeld, Taufe III: In: Theologische Realenzyklopädie : TRE. Band 32: Spurgeon – Taylor. In Gemeinschaft mit Horst Robert Balz, James K. Cameron, Stuart G. Hall, Brian Hebblethwaite, Karl Hoheisel, Wolfgang Janke, Kurt Nowak, Kurt Schäferdiek, Henning Schroer, Gottfried Seebaß, Hermann Spieckermann, Günter Stemberger, Konrad Stock herausgegeben von Gerhard Müller. Redaktion: Claus-Jürgen Thornton, Albrecht Döhnert. Berlin ; New York : De Gruyter, 2001, S. 674 - 696 Mit dem Ausziehen der Kleidung bei der Taufe entkleidet sich jemand gewissermaßen des alten Menschen.

Chlodwig I. wurde von Bischof Remigius am Weihnachtstag getauft, wohl in Reims und – wenn bei der Datierung ein Zusammenhang mit einer Schlacht gegen die Alamannen (erster Krieg 496/7) zutrifft – irgendwann im Zeitraum 496 – 499 (Reinhold Kaiser, Das römische Erbe und das Merowingerreich. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. München : Oldenbourg, 2004 (Enzyklopädie deutscher Geschichte ; Band 26), S. 20, hält das Jahr 498 für am wahrscheinlisten; Matthias Becher, Chlodwig I. : der Aufstieg der Merowinger und das Ende der antiken Welt. München : Beck, 2011, S. 199 – 200 nimmt das Jahr 496 oder nicht viel später an).

Chlodwig I. ist durch ein Taufbad in einem großen Taufbecken getauft worden. Er verhielt sich gemäß kirchlichen Vorgaben, die für alle Taufwilligen galten.

Matthias Becher, Chlodwig I. : der Aufstieg der Merowinger und das Ende der antiken Welt. München : Beck, 2011, S. 196:
„Nachdem er das Baptisterium betreten hatte, schwor er gegen Westen gerichtet dem Teufel und dessen Werken ab und sprach dann in Richtung Osten das Glaubensbekenntnis. Danach entledigte er sich seiner Kleidung als Zeichen dafür, dass er sein altes, sündhaftes Leben hinter sich lassen wollte, und bestieg unbekleidet das Taufbecken, das Bad der Wiedergeburt. Dreimal wurde er von Remigius untergetaucht, um symbolisch vom Aberglauben gereinigt zu werden. Zur Bestätigung der Taufe wurde er dann am Haupt mit heiligem Chrisam, dem Tauföl, gesalbt. Schließlich legte er die weiße Taufbekleidung an und nahm erstmals an der Eucharistie teil.“

Der heilige Martin, der Nationalheilige der Franken, hat in der Sage die nackten Bettler gekleidet. So war es auch eine Geste Chlodewigs schon mit der Taufe nackt dem nackten Christus zu folgen.


earnest  03.06.2013, 17:21

Aus welcher Quelle stammt das Zitat?

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sandra01  03.06.2013, 17:34
@earnest

nicht dieses , sondern das, worauf sich meine antwort bezieht, ist dies hier ( im absatz Hagiographische Überlieferung.....

An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Mt 25,35–40 EU – „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.[1]

http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours#Hagiographische_.C3.9Cberlieferung

darin erliest man, warum chlodwig so handelte

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