Welche Sprache ist am meisten wie Latein?

Italienisch 60%
Spanisch 20%
Französisch 10%
Englisch 10%
Portugisisch 0%
Serbo Kroatisch 0%
Belgisch 0%
Niederländisch 0%
Finnisch 0%

10 Stimmen

3 Antworten

In Deiner Liste können nur Spanisch, Italienisch, Französisch und Portugiesisch An­spruch auf Ähnlichkeit mit Latein erheben, denn sie sind Latein, nämlich Latein, wie man es heute spricht. Sie haben sich langsam im Lauf der Jahrhunderte aus dem Lateinischen entwickelt, sind also dessen Abkömmlinge.

Diese vier Sprachen, so wie auch alle anderen westromanischen Sprachen, haben weit­gehend dieselbe Grammatik. Sie führt viele lateinische Elemente weiter, entfernt einiges (vor allem die Kasus in der Deklination, und die meisten Zeiten des Perfekt­stammes) und innoviert etliche neue Elemente, z.B. Futur und Konditional, dem deut­schen Modell nachgebildete Perfekt-Zeiten und enklitische Personalpronomina.

Von der Grammatik her sind sich diese vier Sprachen also sehr ähnlich, anders sieht es aber bei Lexik und Phonetik aus.

Jede dieser Sprachen hat einen Haufen Vokabu­lar, das nicht aus dem Lateinischen er­erbt ist, sondern aus Nachbarsprachen in die Sprachen gerutscht ist. Diese Nach­bar­spra­chen sind teilweise germanisch, oft Deutsch, für das Französische und Italie­ni­sche, wobei Französisch zusätzlich auf heftig keltisches Vokabular besitzt. Dagegen ha­ben die iberischen Sprachen beträchtliche Mengen arabischen Vokabulars auf­ge­nom­men.

In der Phonetik ist das Französisch einen beträchtlichen Sonderweg gegangen; lautlich erinnert es sehr wenig an seine Verwandten. Auch Portugiesisch enthält ein paar für romanische Sprachen untypischen Laute. Italienisch und Spanisch sind laut­lich näher am Lateinischen dran, haben aber auch viele Merkmale verändert, z.B. hat keines davon phonemische Länge von Vokalen wie Latein (und auch Deutsch: Stahl≠​Stall), andererseits haben sie beide die ursprünglichen Velare [g], [k] vor hellem Vokal zu irgendwelchen For­men von Frikativen umgebaut, im Italienischen [dʒ] und [tʃ], im Spanischen [x] und [θ]. Im Sardinischen fehlt dieser Effekt, deshalb könnte man sa­gen, daß diese Sprache noch näher am Lateinischen dran ist als die großen west­­roma­nischen Sprachen. Und wer ein Nonkonformist ist, könnte auch Neopolitanisch vorschlagen, das hat nämlich Reste des lateinischen Neutrums bewahrt.

Andererseits gibt es noch die ostromanischen Sprachen, die zwar in Lexik und Pho­netik stark vom Balkan-Sprachbund beeinflußt sind, aber in der Grammatik teilweise konservativer: Rumänisch hat z.B. immerhin noch fast drei Fälle und erhält auch das lateinische Neutrum.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
Italienisch

Die Frage ist: welches Latein. Italienisch liegt wohl am nächsten am klassischen Latein. Aber das war nur der aufgedrückte Standard, eine Kunstsprache, die sich über Jahrhunderte kaum weiterentwickelte.

Gesprochen wurde das Volkslatein, dass dann Romanisch hieß, als es niedergeschrieben wurde, um es vom klassischen Latein zu unterscheiden.

Aus diesen romanischen Dialekten entstanden dann die Romanischen Sprachen. Sie alle gingen aus dem Latein hervor und das klassische Latein war ein starrer Standard, den die Bevölkerung nicht teilte.

Die ganzen romanischen Sprachen wie zb italienisch, spanisch, französich, portugiesisch... haben auch Elemente aus dem lateinischen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Romanische_Sprachen

Latein ist quasi die Vorläufersprache aus denen sich die romanischen Sprachen entwickelt haben.