Verständnis für Leute, die überwiegend "Illegale" Programme auf dem PC nutzen?

JA 47%
NEIN 33%
Anderes Statement dazu .... 20%

15 Stimmen

12 Antworten

JA

Es ist einfach so dass man Programme nicht "klaut", sondern kopiert und damit einfach vervielfacht.

Ich kenne Leute die haben sich mehrere Gigabyte mp3 Dateien untereinander ausgetauscht oder auch über Internet-tauschbörsen damit eingedeckt.

Die haben da 95% der Musik nicht angehört und finden auch den Schlager nicht gut, aber da es nichts kostet ziehen sie sich das Zeug einfach runter.

Bei Programmen ist es ähnlich, man will vielleicht mal ein Video editieren, aber hat als Schüler keine Lust ein paar hundert Euro im Jahr zu bezahlen, nur um nur mal ein Video zu bearbeiten. Man macht damit nicht wirklich viel. Wenn man es dann aber kann und erwachsen ist, dann kann man sich so eine legale Version kaufen um Hochzeitsvideos für andere Leute zu machen oder tägliche YT-Videos aufzubereiten um damit Geld zu verdienen.

Besser wäre es gleich offene Alternativen zu nutzen und die gibt es unter Linux ja auch, nur sind die mitunter nicht ganz so gut, weil da eben auch nicht massenhaft Geld genutzt werden kann um Programmierer zu beschäftigen.

Hier sind wir dann aber wieder bei dem Punkt dass irgend wie Geld fließen muss, aber eben keine Unsummen.

Man wird bei den Programmen Signal, Jameica und Eclips auch ab und zu gefragt ob man nicht mal etwas Geld spenden möchte, damit die Leute da ihre Arbeit fortführen können. Es gibt eben dann doch keine kostenlosen Dinge.

Man müsste dies aber meiner Ansicht nach gerechter gestalten und so machen dass man dann eben seinen Anteil zahlt wenn man dazu in der Lage ist und das Programm auch entsprechend nutzt.

Wenn es da keine Hilfe oder einen gewissen Zwang gibt um seinen Anteil zu leisten, dann machen die Leute das eben nicht. Bei unserem Bahnhof gibt es auch ausgewiesene Raucherbereiche, sonst ist alles eine Nichtraucherzone, aber wenn da absolut nie jemand kontrolliert, dann hält sich da niemand dran.

Selbst wenn man das irgend wie staatlich regeln würde, es ist nicht einfach dass die Leute die 5€ monatlich zu den richtigen Programmierern schicken. Es muss ja auch sinnvoll verteilt werden.


IchDirk 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 21:18

Wow, sehr ausführliche Antwort - DANKE DIR.

Mittlerweile ist es so, das ein einfaches kopieren aber nicht mehr funktioniert, da das Programm z.B. einen Registrierschlüssel benötigt, der dann übers Internet aktiviert werden muß oder einen Hardwareschlüssel, so daß dieses Programm nur damit auf diesem EINEN Computer funktioniert.

PredatorWorks  11.09.2024, 21:37
@IchDirk

Man kann ja alles irgend wie umgehen, es kommt nur darauf an wie hoch der Aufwand ist den man dazu treiben muss. es gibt aber Leute die das einfach aus Interesse machen, für die ist das eine Herausforderung so einen Mechanismus zu umgehen.

Mein Nachbar was so einer der ein Haufen kopierter Software auf seinem Rechner hatte, aber eigentlich hat er damit auch nicht wirklich viel gemacht. Die Menschen probieren eben gerne Grenzen aus oder eben die Möglichkeiten.

Der Softwarehersteller denkt sich aber immer dass er nur genug Druck ausüben müsste und dann würden diese hundert tausende oder Millionen Menschen welche die Software gecrackt nutzen auch entsprechend Geld dafür bezahlen und dann wird er ganz reich.

Real würden die Leute diese Software zu 99% einfach nicht mehr nutzen und die Umsätze erhöhen sich nicht signifikant oder werden sogar durch die Maßnahmen das Geld bekommen zu können wieder aufgefressen.

Letztendlich haben die meisten Leute die heute dieses Adobe Premiere nutzen, damals die gecrackte Version genutzt. Sie sind erwachsen geworden, können damit gut umgehen und kaufen sich jetzt die richtige Version, weil sie sich die inzwischen auch leisten können.

Wenn man ein richtiger Nutzer eine Software ist, die also auch oft verwendet, dann wäre es einfach nur arschig wenn man da nicht seinen Anteil beisteuert. Muss ja auch nicht sonderlich viel sein. Ich will aber dass der Typ die Bankingsoftware weiterhin programmiert, daher leiste ich meinen Anteil dazu.

IchDirk 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 07:31
@PredatorWorks

Das stimmt, eine gesunde Einstellung.👍

Ich habe auch eine Version von "Softmaker" SoftMaker Office als Dauerlizenz für knapp 70€ erworben, da ich dies als fairer Preis sah und eine deutsche Firma ist.

Microsoft ist mir da zu teuer geworden und Support ..... kaum zu erreichen.

Anderes Statement dazu ....

Ich habe "anderes Statement" genommen, weil ich eigentlich "JEIN" sagen wollte.

Ich habe auch mal so angefangen, zu Zeiten, als eine Textverarbeitung wie Word zu DM Zeiten ein glattes Monatsgehalt gekostet hat und Shareware, Freeware u.s.w. kaum verfügbar war.
Allerdings habe ich alles, was ich regelmäßig genutzt habe, irgendwann dann auch gekauft. Heute ist auch meinen Rechnern alle legal.


IchDirk 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 21:18

Danke Dir für die ehrliche Antwort .

psydelis  11.09.2024, 21:33
@IchDirk

Ging damals gar nicht anders!

Rechner für meine Umschulung zum Programmierer Anfang der 90er = 2100 DM (ohne Betriebssystem), 15 Farbbildschirm = 600 DM.
In der Schule mit MS-DOS, Turbo Pascal, Wordstar, Multiplan, Cobol und einigen Programmen mehr gearbeitet, die zusammen sicher noch mal das Gleiche gekostet haben.
Von Spielen, die man gerne hätte (da gab es auch schon Shareware) mal ganz abgesehen.
Wer also das, was er in der Schule gemacht hat, auch zu Übungszwecken auf dem eigenen Rechner haben wollte, konnte gar nicht anders als Raubkopien zu nutzen - oder musste hinter den anderen zurückzubleiben.

IchDirk 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 07:05
@psydelis

Fair fand ich sogar, das viele "Private" Programmierer Shareware ohne große Beschränkungen anboten, die eben nur beim Start und Beenden Hinweise einblendeten. Da habe ich dann sogar 2 Programme für 10 oder 15 DM (!) gekauft.

Das fand ich wirklich fair .

psydelis  12.09.2024, 16:34
@IchDirk

Finde ich auch fair!

Ich habe aus der Zeit noch immer ein Spiel (sehr guter Kniffel Clone), das ich in der DOS-BOX mehr oder weniger regelmäßig spiele.
Auch wenn mich die Shareware-Hinweise beim Start und am Ende gar nicht stören, wollte ich den/n Programmierer/n, die 20 DM, die sie damals dafür haben wollten, zahlen.
Leider wohnten die nicht mehr da wo angegeben und so kam mein Brief zurück. Schade, denn ich fand Shareware immer eine gute Idee.

Ich programmiere selbst (oder habe es, heute nur noch selten) und habe mal ein Programm für Lottospieler auf dem Atari 800XL als Shareware veröffentlicht, das ganze 18 Spieler haben registrieren lassen - aber 600 Support Anfrage kamen bei mir an, solange ich unter der in der Software hinterlegten Adresse wohnte.
Da kann man echt die Lust verlieren.
Ich verstehe durchaus, dass Programmierer da mittlerweile zeitliche Begrenzungen einbauen.

IchDirk 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 17:21
@psydelis

Danke Dir, das Du hier mal die Sichtweise der anderen Seite erläutert hast.

Ehrlich gesagt, darüber denken die wenigsten nach.

Ich glaube, das gibt es immer weniger oder sogar kaum noch. Heute läuft viel cloudbasiert oder der Kopierschutz ist besser geworden.

Und es gibt mittlerweile eigentlich für alles kostenlose Alternativen. (Natürlich oft mit Abstrichen, aber so viel braucht man oft gar nicht.)

JA

Es kommt m.M.n. auf die Verhältnismäßigkeit an. Die generelle alles-umsonst-haben-wollen-mentalität kann ich auch nicht nachvollziehen.

Aber manchmal bekommen die Anbieter den Hals einfach nicht voll genug. 2 Bsp.

  • In den 80ern hat ne LP 20 Mark gekostet. Eine CD dann 30, obwohl die Herstellungskosten von Anfang an niedriger waren. Mit der Euro Einführung hat man in kurzer Zeit einfach nur das Währungssymbol getauscht. Gleichzeitig kamen die Tauschbörsen auf und wurden zu einer ernsten Existenzbedrohung für die Musikindustrie
  • Photoshop war immer teuer. vor 25 Jahren hatte aber jeder Medien Student oder Azubi eine mehr oder eher weniger saubere Kopie davon. Adobe war das vollkommen wurscht. Denen war wichtig, daß der Nachwuchs auf der Software ausgebildet war, was die Unternehmen dann von ganz allein an den Hersteller gebunden hat. Jetzt hat man das nicht mehr nötig und betreibt eben das Online Abo Modell, daß keine Cracks mehr ermöglicht.

IchDirk 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 21:05
Jetzt hat man das nicht mehr nötig und betreibt eben das Online Abo Modell, daß keine Cracks mehr ermöglicht.

Da gib es aber (gerade für ADOBE Programme) seit einiger Zeit Patches, die den Internetzugang aushebeln und die Lizenz dauerhaft laufen lassen. Selbstverständlich kannst Du dann keine UPDATES aufspielen, was aber für die aktuelle Funktion dann nicht benötigt wird.

jgobond  11.09.2024, 21:38
@IchDirk

Habe ulkigerweise neulich mit einem Grafikdesigner über das Thema gesprochen. Im privaten Bereich geht das. Da reicht aber auch eine alte CS 6 Version, die zumindest im non-bewegt-Bild Bereich alles kann was man so braucht.

In dem Moment wo aber Dateien ausgetauscht oder multimedial gearbeitet werden soll, funktioniert das scheinbar nicht mehr.

Anderes Statement dazu ....

ist mir relativ egal was wer wie auf seinen PC nutzt

Mein Windows 11 hat mich glaube ich 9€ gekostet das war vermutlich auch nicht ganz Koscher^^


IchDirk 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 20:58

Das habe ich auch - bis heute funzt es aber 👍

Pialesb29  11.09.2024, 21:01
@IchDirk

bei mir auch und solange es das tut werde ich da wohl nix dran ändern