Unabhängigkeit von den USA?
Die Vereinigten Staaten von Amerika wenden sich immer mehr vom europäischen Westen ab. Wir sehen, dass die USA nicht mehr als führende Nation der westlichen Welt einstehen möchte. Insofern wird es notwendig für Europa militärisch und technisch auf eigenen Beinen stehen zu können. Dabei ist wichtig, dass wir alle einen Teil zu der europäischen Unabhängigkeit beitragen können.
Nun zu meiner Frage:
Wie weit würdest Du gehen, um von Amerika unabhängig zu werden? Würdest du das überhaupt? Um deine Daten in eigener Hand / nach europäischem Recht geschützt zu haben? Um deutsche/europäische IT-Unternehmen zu unterstützen?
Bei Interesse für europäische Alternativen:
12 Stimmen
7 Antworten
Politik hat nichts damit zu tun, dass ich die USA, die Technik und den Sport dort liebe und weiter benutzen werde.
Meine Daten sind mir ganz egal. Sobald du in die USA fliegst, wissen die sowieso alles über dich, weil du jedes kleinste Detail für die Einreise angeben musst.
Was für Daten von dir gibt es denn, die noch keine Regierung weiß und keiner sehen darf?
Ich habe noch nie einen Fuß in die USA gesetzt oder dort ein Visum beantragt. Ich habe um genau zu sein, noch kein einziges Visum beantragt.
Also wurden durch VISA Anträge von mir keine Daten transferiert.
Allerdings liegen eine Menge Daten auf verschiedenen Cloud Servern diverser Firmen.
Und fast alle nutzen Cloud Dienste aus den USA. Das ist natürlich nicht toll, ich würde es aber auch nicht als katastrophal bezeichnen. Siehe EU-US Dataprotection Framework (welches viel zu spät kam).
Leider steht dieses jetzt mit der neuen Trump Administration und einem wild gewordenen Elon Musk der alle möglichen Daten an seine KI verfüttert auf der Kippe und ist z.B. im deutschen Datenschutz aktuell eines der Themen.
Was hat das jetzt für Auswirkungen für meine Daten? Nunja, wenn sich die USA so weiter entwickeln, dann stehen dort unter Umständen meine Daten (noch mehr) zum Verkauf.
Wozu kann das führen? Firmen wie Versicherungen, Banken etc kaufen solche Daten sehr gerne ein, um Risiken abzuschätzen.
Und am Ende liegt es nciht im Interesse von uns "einfachen" Menschen, dass Amazon etc meine Kaufhistorie, politische Meinung etc an diverse Banken, Versicherungen etc weiter zu verkaufen.
Genauso stellt der damit entstehende Datenhandel und -Missbrauch durch KIs unserer Demokratie eine Gefahr für unsere Demokratie dar.
Ich arbeite für ein deutsches IT-Unternehmen. Wir benutzen auch Microsoft Azure als Cloud und unsere Verträge sind alle so gestaltet, dass die Daten in Frankfurt liegen und nichts in die USA rüber geht. Das muss auch so sein, sonst würden viele unserer Kunden abspringen.
Wir nutzen auch viel KI und auch dort sind die Verträge so gestaltet, dass Daten das Unternehmen nicht verlassen und rein gar nichts für lernzwecke der KI benutzt werden darf.
Trotzdem arbeiten wir weiter mit internationalen Firmen zusammen. Es kommt halt immer drauf an, wie man mit dem ganzen umgeht.
Auch, wenn du noch nie ein Visum beantragt hast, werden die USA sicher deine Daten haben, wenn sie die wollen. Jeder mit Zugang zu einem PC kann innerhalb von 5 Minuten rausbekommen wo du wohnst, wer du bist, was du machst. Dafür musst du auch keine amerikanischen Firmen benutzen. Alles was kostenlos oder mit Anmeldung ist, verkauft deine Daten. Deshalb auch meine Frage "Was für Daten von dir gibt es denn, die noch keine Regierung weiß und keiner sehen darf?"
Wenn du die USA boykottierst ist das gar kein Problem. Europäische Unternehmen können auch echt viel und sollen auch dafür belohnt werden. Aber ich persönlich habe in meinem Alltag oder Beruf kein Problem damit, weiter mein normales Leben zu führen.
Ich arbeite für ein deutsches IT-Unternehmen.
Dito.
Wir benutzen auch Microsoft Azure als Cloud
Dito.
Und trotzdem habe ich morgen einen Workshop ob unsere Gewichtung von US Amerikanischen Konzernen in unseren Beratungsprodukten in das Jahr 2025 passt.
Und dein Amazon Konto etc liegt eben vermutlich nicht in einem in Deutschland gehosteten AWS Tenant.
Auch, wenn du noch nie ein Visum beantragt hast, werden die USA sicher deine Daten haben, wenn sie die wollen.
Du hast doch das Visum Argument aufgebaut. BTW: ich habe mich eben auf genau diese Schiene berufen. Also hör doch bitte auf Strohmänner zu bauen.
Ich überlege mir auf jeden Fall, wann der Punkt ist, an dem ich für private Aktivitäten noch auf Produkte wie MS OneDrive, Google Docs etc setze.
Ist das normal? Für mich ja. Da ich mir immer wieder Gedanken mache, mit welchen Tools, Plattformen etc ich im privaten Kontext arbeite.
An sich denke ich, dass die Idee in die richtige Richtung geht, allerdings würde ich größeren Wert darauf legen, nicht von einzelnen US-Amerikanischen Firmen (bzw. Firmen im allgemeinen) abhängig zu sein.
Deshalb würde ich eher Firefox (oder einen Fork davon) als Vivaldi (Vivaldi baut auf Chromium auf, und ist proprietär, Firefox ist FOSS), und eher SearXNG als Ecosia oder Qwant (beide nutzen Bing) nutzen.
Bei Handys ist es mir recht egal, wo die herkommen, so lange ich ein freies System (GrapheneOS, CalyxOS, LineageOS) darauf installieren kann. Da kann ich entweder sandboxed GAPPS (GrapheneOS) oder MicroG (CalyxOS, LineageOS) drauf nutzen.
Ob lieber Vivaldi oder Firefox ist natürlich die Frage, die ich mich selbst auch gestellt habe. Momentan fahre ich zweigleisig und habe sowohl Firefox als Vivaldi in der Benutzung.
Klar Firefox ist FOSS aber gleichzeitig auch benachteiligt, weil Google ein so unglaubliches Imperium hat, dass manche Webseiten nicht für Firefox optimiert sind, wie Chromium basierte Browser. Vivaldi teste ich momentan noch, denke aber, dass es sich in eine gute Richtung entwickelt. Die Nachricht, dass Mozilla das Versprechen aus dem Source-Code gelöscht hat, unter keinen Umständen Daten zu verkaufen, hat mich dazu gebracht einfach mal ein wenig herumzuprobieren.
Und Ecosia und Qwant arbeiten aber tatsächlich daran, eine europäische Suchindexierung in Zukunft zu nutzen.
Aber sowas von
Das Ganze betrifft mich nicht.
Ich nutze ohnehin Linux und Open Source.
Aber das ist nicht das Problem. Die "Privatmenschelchen" wie wir machen nicht viel aus. Aber ich denke schon, dass sich auch viele Unternehmen jetzt Gedanken machen und es wäre zu wünschen, dass sich dem auch die deutschen Behörden anschließen.
Wer weiß - vielleicht ist "Buy European" die Zukunft!
Ecosia
Es hat leider sehr viel miteinander damit zu tun.
Nämlich die Frage, ob wir unsere Daten noch den USA anvertrauen können. Und das trifft nicht nur große Firmen, sondern auch uns "kleine Menschen".