Sollte man Klassen nach Leistung aufteilen?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Ja weil…. 67%
Nein, weil 33%

4 Antworten

Nein, weil

Wenn überhaupt Klassen, dann aufgeteilt nach Interessen. Stell Dir mal vor, im Matheunterricht säßen nur diejenigen, die Mathe lernen wollten. Es wäre wie beim Fußball: Nur am Fußball Interessierte spielen sich gegenseitig einen Ball zu. Was für paradiesische Zustände!

Es gäbe überhaupt keine schlechten Leistungen, weil es keiner Bewertung bedarf. Die sechs Zahlen als Bewertungssystem sind doch nur deshalb erforderlich, weil sich junge Menschen mit Themen beschäftigen müssen, für die sie sich - jedenfalls in dem Moment - nicht interessieren.

Gruß Matti


Silicium58  18.07.2024, 14:04

Was aber, wenn sich herausstellt, dass es bei denen, die nur kicken wollten, nicht zum Profifußballer reicht?

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Kuhlmann26  18.07.2024, 14:44
@Silicium58
… nicht zum Profifußballer reicht?

Du meist vermutlich im Sinne eines Broterwerbs, oder?

Das muss es doch nicht. Selbst unter Denjenigen, die sich mit Biologie, Physik oder Chemie beschäftigen mussten, weil diese Unterrichtsfächer auf dem schulischen Stundenplan standen, werden nur die allerwenigsten Biologen, Physiker oder Chemiker. Die Chancen, solche zu werden, sind viel größer, wenn die Betroffenen interessehalber entscheiden durften, sich mit diesen naturwissenschaftlichen Themen zu beschäftigen.

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Silicium58  18.07.2024, 14:59
@Kuhlmann26

Das schon.

Das Problem sehe ich eher in der Gruppe, die keinerlei Qualifikation in Sprachen und Naturwissenschaften erwerben konnte, da sie mangels Interesse lieber Kurse belegte, in denen nur gespielt wurde.

Verzichten nur 15% (eine Schätzung) auf Grundlagenbildung in Naturwissenschaft und Sprachen, drohte eine ökonomische Katastrophe, und damit auch eine soziale.

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Kuhlmann26  18.07.2024, 17:46
@Silicium58

Die Praxis sieht anders aus, als irgendwelche theoretischen Schätzungen. Dort, wo freiwillig gelernt wird, verzichtet niemand auf grundlegende Bildung. Und das ganz unabhängig von schulischer oder außerschulischer Bildung.

André Stern spricht vier Fremdsprachen, ist Gitarrenbauer und -spieler, schreibt Bücher, hält Vorträge uvm. und war niemals in einer Schule. Den Namen kann man bei Bedarf googeln.
An demokratischen Schulen, wo jeder sich nur mit den Dingen beschäftigt, die ihn interessieren, macht die ganz überwiegende Mehrheit irgendeinen schulischen Abschluss. Drei dieser Schule in Deutschland habe ich in meiner Antwort zu dieser Frage (eigentlich anderes Thema) verlinkt.

https://www.gutefrage.net/umfrage/woran-lag-es-dass-sie-schueler-in-bayern-am-laengsten-leiden-mussten

Dann darf ich noch auf einen dreiteiligen Beitrag eines Lehrers hinweisen, der sich speziell mit den Lernmethoden an demokratischen Schulen beschäftigt hat und das auch im Ausland.

https://youtu.be/S3X3FgOd_bU?si=8mbmQzYuDRmG6pJm

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Das dürfte so ziemlich das sicherste Mittel darstellen, endlich den blutigen Elternaufstand auszulösen und des Kaisers neue Kleider in Sachen Leistungsbewertung zu entlarven.

Von daher bin ich natürlich voll dafür!

Schulnoten in der aktuellen Form werden für alles mögliche missbraucht, wozu sie nicht ansatzweise gedacht sind. Laut den Schulgesetzen der Länder, die da alle in etwa gleich lauten, dienen sie einzig und allein dem Vergleich der Schüler untereinander in ein und derselben Lerngruppe. Und zwar nur um Aufschluss zu geben, wie gut die Schüler mitgekommen sind und wo man sie weiter fördern muss. Nichts anderes. Und nur das können sie leisten. Nur das kann auch der einzelne Lehrer leisten. Was auf der Hand liegt.

Trotzem geht das ganze Land einschließlich aller Arbeitgeber, Politiker und Verwaltungsbeamten stillschweigend davon aus, dass es sich um bundesweit vergleichbare objektive Messgrößen handelt, die am besten auf drei Stellen hinterm Komma zu ermitteln sind.

Sobald Klassen nach Leistung sortiert werden, fällt dieses Kartenhaus unweigerlich in sich zusammen, außer es wird zugleich der ganze Rattenschwanz geändert, der an der Leistungsbwerteung hängt. Und vor allem müsste das Sitzenbleiben sofort abgeschaft werden. Sonst würde es nämlich dazu kommen, dass "schwache" Schüler in den "starken" Klassen sitzenbleiben, obwohl sie objektiv gesehen womöglich höhere Leistungen erbracht haben als Schüler aus den "schwachen" Klassen, die aber trotzdem versetzt werden.

Und so weiter.

https://www.gutefrage.net/frage/was-soll-am-schulsystem-veraendert-werden#answer-525365643

https://www.gutefrage.net/frage/frage-ueber-noten-2#answer-520608733

Nein, weil

Natürlich kann es immer sein, dass sich sehr Leistungsstarke Schüler langweilen, wenn der Unterricht sich nach den eher Leistungsschwächeren Schülern richtet. In dem Fall ist es vielleicht hilfreich in Gruppen aufzuteilen.

Ich denke jedoch, dass es trotzdem wichtig ist, keine "Klassen" nach Leitung zu bilden, da die Schwächeren sich dann benachteiligt fühlen könnten und es ja eigentlich hilfreich sein könnte für Schwächere, wenn sie sich an die Stärkeren anhängen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Silicium58  18.07.2024, 14:07

Wenn man eine Bevölkerung ohne Bildungselite und überdurchschnittlich Qualifizierte wünscht, sollte man so handeln.

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Ja weil….

...Inklusion nicht funktioniert.