Silicon Valley in Deutschland geplatzt. Wie findet ihr das?

Die Höhe der Subventionierung i.H.v. 10 Milliarden Euro ist meiner Einschätzung nach schon als toxisch zu beurteilen. Da wurde sehr gute Lobby-Arbeit gemacht und es ist nicht auszuschließen, dass der ein oder oder Politiker möglicherweise einen persönlichen Vorteil aus diesem Deal zieht bzw. gezogen hätte. Natürlich habe ich keine Belege, aber es hat definitiv ein Geschmäckle.

Mehr als 1 Mio. EUR pro Arbeitsplatz, wie es vorgesehen war, muss sich erst einmal über Steuereinnahmen und Lieferketten-Synergieeffekte amortisieren. Und es ist fraglich, ob dies mit Intel überhaupt in der Form möglich gewesen wäre binnen weniger Jahrzehnte. Die Gewinne des dt. Standorts können vom amerikanischen Mutterkonzern durch interne Verrechnungspreise ordentlich gedrückt werden, um dem deutschen Fiskus zu entgehen. Der Gewinn fließt also weiterhin in die USA ab. Ergo ist es erst einmal einfach nur eine sehr große Belastung für uns Steuerzahler.

Intel befindet sich derzeit zudem auf dem absteigenden Ast, weswegen neue Standorte seitens des Unternehmens eingestampft wurden. Angesichts moderner Anwendungen sind die NVIDIA GPUs viel, viel stärker, wohingegen die CPUs von AMD ebenfalls immer besser werden. Insofern ist es ohnehin anzuzweifeln, ob es sinnvoll ist, jemanden aus der (wohl bald) zweiten Reihe in so einem Maße zu pampern.

Seit wann kann ein Tal bitte platzen? Und es wird iim Folgenden auch nicht besser.

Intel hat recht tiefgreifende Probleme, die, sofern sie diese nicht langsam in den Griff bekommen, Intel in die 'Bedeutungslosigkeit' rutschen lassen könnten. Insofern ist das Aussetzen/Verschieben von Investitionen kaum verwunderlich.

Ohnehin war fraglich, ob die Subventionen in dieser Höhe rational sinnvoll gewesen wären. Bei TSMC sieht das schon wieder ein wenig anders aus.