Seid ihr für ein Genderverbot?

Nein 54%
Ja 45%
Egal 1%

80 Stimmen

25 Antworten

Nein

Warum? Lieber sollte man eine richtige Konversation führen, um sich mal auf eine einheitliche Art zu einigen. Das Gendersternchen verursacht nämlich Probleme mit Markdown. Da sollte man sich also vielleicht was anderes ausdenken. Wie wäre es mit Mitarbeiter/innen - der Schrägstrich wäre in meinen Augen eine sinnvolle Evolution:

Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen -> Mitarbeiter / -innen -> Mitarbeiter/innen

Adomox  15.08.2024, 09:28

Der Schrägstrich drückt allerdings Binarität aus, was das Sternchen explizit nicht macht.

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NicolasHelbig  15.08.2024, 09:33
@Adomox

Alle diese Optionen sind letztendlich nur so weit hilfreich, wie wir etwas in sie hineininterpretieren. Und ich finde, dass der Schrägstrich am besten visuell in einen Fließtext passt und eben anders als das Sternchen keine Probleme mit manchen Texteditoren verursacht. Wichtig ist für mich nur, dass wir aufgrund dieses Problems vom Sternchen wegkommen.

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Adomox  15.08.2024, 09:34
@NicolasHelbig

Ich hänge nicht am Sternchen, sehe im Schrägstrich allerdings, wie oben angedeutet, einen klaren Rückschritt. Das hängt auch nicht nur mit der persönlichen Interpretation, sondern auch mit dem gesamten Sprachsystem zusammen.

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Adomox  15.08.2024, 09:37
@NicolasHelbig

Im Idealfall ein Suffix, das weder wie das maskuline noch wie das feminine aussieht und sich gut in die deutsche Orthografie und Phonologie einfügt. Konkrete Vorschläge habe ich da spontan nicht.

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NicolasHelbig  15.08.2024, 09:46
@Adomox

Das ist eine gute Idee. In die Richtung habe ich auch schon ein paar mal überlegt. Möglicherweise könnte man auch das generische Maskulinum fortlaufend verwenden als eine Form, die grundsätzlich generisch ist und einen weiteren Suffix für die männliche Form, ähnlich wie es bei der weiblichen Form aktuell der Fall ist, einführen.

Ich sehe aber durchaus auch die Kritik daran, dass man damit aktiv etwas an der Sprache ändern würde, statt etwas hinzuzufügen und, dass man damit “wieder mal extra für die Männer” eine weitere Form einführen würde. Die Idee ist jedenfalls, dass man keine Hinzufügung mehr braucht, um klar zu machen, dass nicht nur Männer gemeint sind, sondern standardmäßig alle gemeint sein sollen.

Es ist halt leider nicht so einfach, aber wir, als Gesellschaft, geben uns gerade echt Mühe, es noch schwerer zu machen.

Aber, was hältst du von dieser Idee. In meinen Augen ist sie auf der praktikableren Seite - wenn auch immer noch weit weg von einem Optimum.

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Adomox  15.08.2024, 09:50
@NicolasHelbig

Solange die neutrale Form und die zwei spezifischen Formen unterschiedlich sind, ist mir eigentlich egal, wie dieser Unterschied erreicht wurde. Inwiefern welche Umsetzung funktioniert, müsste die Zeit zeigen.

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NicolasHelbig  15.08.2024, 09:52
@Adomox

Das ist eine erstaunlich offene Sicht. Ich glaube, wir sind jetzt schon so weit in der Debatte, dass da erstmal gar kein versuch so wirklich gesellschaftlich akzeptiert wird, wenn es weiterhin Markus Söders gibt, die so tun als wäre das Gendern das größte Verbrechen, seit eins jemand Bayern besuchte, ohne einen einzigen Tropfen Bier zu trinken…

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Adomox  15.08.2024, 09:54
@NicolasHelbig

Ja, da gehe ich auch von aus. Solange Menschen sich ideologiegetrieben pauschal gegen alles stellen, was sprachliche Veränderung betrifft, wird egal welche neue Idee es schwer haben.

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SchakKlusoh  15.08.2024, 20:56
@Adomox
Der Schrägstrich drückt allerdings Binarität aus, was das Sternchen explizit nicht macht.

Das ist ein Argument um JEDES Sonderzeichen innerhalb eines Substantives abzulehnen. Wenn man jedes Mal erklären muß, was das Zeichen bedeutet und was ich damit meine, erschwere ich die Kommunikation.

Rechtschreibung dient der Lesbarkeit. Gendern verschlechtert sie.

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SchakKlusoh  15.08.2024, 20:58
@NicolasHelbig

Stellt eigentlich niemand mehr die Frage: "Welches Problem wird damit gelöst? Was wird damit verbessert?"

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SchakKlusoh  15.08.2024, 21:03
@Adomox

Der "Ideologie"-Vorwurf ist eine manipulative Killerphrase. Gerade die Leute, die eine Opfer-Behauptung benutzen um für das Gendern einzutreten, sollten das nicht tun.

Gegen das Gendern gibt es faktische Gründe.

Welches Problem behebt das Gendern?

  • Keine.

Wer wird durch das Gendern benachteiligt?

  • Blinde, Sehbehinderte, Menschen mit Leseschwäche, Ausländer ...
  • Generell jeder, weil gegenderter Text udn gegenderte Sprache schwerer verständlich ist.
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NicolasHelbig  15.08.2024, 21:08
@SchakKlusoh

Durch die subtile Benachteiligung, so das Argument, würde man unterbewusst Frauen auch nicht so ernst nehmen, weil sie sprachlich gesehen immer ein Anhängsel waren. Das ist ähnlich, wie dass man, wenn man Frauen als “Weiber” bezeichnet, damit nicht vermittelt, dass man Frauen respektiert, unabhängig davon, ob das jetzt der Fall ist.

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SchakKlusoh  15.08.2024, 21:23
@NicolasHelbig
Durch die subtile Benachteiligung, so das Argument, würde man unterbewusst Frauen auch nicht so ernst nehmen, weil sie sprachlich gesehen immer ein Anhängsel waren.

Vorlesung "Bullshit-Resistenz" (2023, UDK Berlin) 14. "Sondersitzung: Gendern"

https://youtu.be/yvMGFeQ1gsI

Frauen sind kein Anhängsel. Frauen sind mit dem generischen Maskulinum gemeint. Selbst die dümmste Feministin weiß, daß sie im Wählerverzeichnis steht.

Das ist ähnlich, wie dass man, wenn man Frauen als “Weiber” bezeichnet, damit nicht vermittelt, dass man Frauen respektiert, unabhängig davon, ob das jetzt der Fall ist.

Das kann sein. Es gibt aber viele Beispiele, wo Frauen sich sehr wohl respektiert fühlen.

  • Weiberfastnacht
  • Weiberrat
  • ...
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NicolasHelbig  15.08.2024, 21:28
@SchakKlusoh

Das man mit “Weib” gemeint ist, weiß man auch, und dass das Wort definiert ist als eine Form für weibliche Personen, weiß man ebenso. Heißt ja noch nicht, dass es gut ist. Ich kann mir leider gerade das Video nicht ansehen, da ich in einer stillen Umgebung bin und das Video nicht mit Untertiteln ansehen werde. Mit “Anhängsel” war lediglich die grammatikalische Form gemeint (offensichtlich), was eindeutig der Fall ist, da eine Person, die explizit weiblich ist, ein Suffix benötigt, eine männliche Person jedoch nicht (auch der Begriff “generisches Maskulinum” sagt ja eigentlich schon aus, auf wen dieser ausgelegt ist). Dass eine Frau sich bei dem Begriff “Weiberfastnacht” direkt wertgeschätzt fühlen würde, wäre mir nicht bekannt. Und dann auch eher trotz und nicht wegen der Verwendung des Begriffes “Weib”. Nun kann man natürlich sagen, dass sich das auch allgemein auf den Umgang mit Frauen bezieht, dass zum Beispiel eine gleiche Bezahlung deutlich wichtiger wäre - und ja, dem stimme ich zu, das ist aber an sich kein Gegenargument zu Gendern, denn immerhin ist das ja keine entweder/oder-Frage.

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SchakKlusoh  15.08.2024, 21:43
@NicolasHelbig
auch der Begriff “generisches Maskulinum” sagt ja eigentlich schon aus, auf wen dieser ausgelegt is

Nein, das tut es nicht.

Es geht um das grammatikalische Geschlecht. Hast du in der Schule nicht aufgepaßt?

da eine Person, die explizit weiblich ist, ein Suffix benötigt,

Das kommt darauf an.

  • Angela Merkel war die beste Bundeskanzlerin - ist eine Beleidigung.
  • Angela Merkel war der beste Bundeskanzler - ist ein Lob
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NicolasHelbig  15.08.2024, 22:16
@SchakKlusoh

Dein Beispiel mit Angela Merkel hat weder etwas mit der eigentlichen Aussage zu tun, noch ist das grammatikalische Geschlecht für meine Aussage in irgendeiner Form relevant. Ich würde dich einladen, wenn du an einer Diskussion interessiert bist, nicht am Thema vorbeizureden, wenn dir ein Argument der Gegenseite nicht passt. Es geht darum, dass das generische Maskulinum grammatikalisch gleichzusetzen ist mit den grundsätzlichen Maskulinum, was für das Femininum aber nicht gilt. Ebenso hast du ja mit dem Merkel-Beispiel schön bewiesen, dass es einen Suffix benötigt, um die weibliche Eigenschaft einer Person herauszustellen, was ja mein Argument war. Also vielen dank, dass du mich in beiden meiner Punkte entweder bekräftig oder mir zumindest nicht widersprochen hast. Schön, dass unsere Diskussion ein solches Ende finden konnte.

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SchakKlusoh  16.08.2024, 09:21
@NicolasHelbig
noch ist das grammatikalische Geschlecht für meine Aussage in irgendeiner Form relevant

Die meisten Substantive haben ein grammtikalisches Geschlecht. Das grammatikalische Geschlecht hat aber wenig mit dem biologischen Geschlecht zu tun.

Es geht darum, dass das generische Maskulinum grammatikalisch gleichzusetzen ist mit den grundsätzlichen Maskulinum

Eben nicht.

Beispiel:

Verb: kochen

Substantiv: Kocher

Mann, der kocht: Koch

Frau, die kocht: Köchin

Ebenso hast du ja mit dem Merkel-Beispiel schön bewiesen, dass es einen Suffix benötigt, um die weibliche Eigenschaft einer Person herauszustellen

Das ist falsch. Da ist keien "weibliche Eigenschaft" gemeint. Du hast den Sinn nicht verstanden.

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NicolasHelbig  16.08.2024, 09:23
@SchakKlusoh

Alle deine Erklärungen sind im Einklang mit dem, was ich gesagt habe, bis auf das letzte, aber da sähe die entsprechende Antwort genauso wie in meinem letzten Kommentar aus und, wenn du etwas nicht verstehst, liegt es an dir, einen Text noch einmal zu lesen.

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Nein

Ich bin gegen ein Genderverbot.

Und ich bin gegen eine Genderpflicht.

Die bisherige Sprache hat gut funktioniert und alle Geschlechter werden darin gleichermaßen einbezogen.


SchakKlusoh  15.08.2024, 21:07

In Schulen und Behörden sollte das Gendern verboten sein. Kinder sollten korrektes Deutsch lernen und Behörden sollten möglichst barrierefreie Schreiben verfassen, die von allen verstanden werden.

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Ja

Zumindest für Behörden, Schulen und in den Medien wie Zeitung, Radio und TV.

Wer privat gern gendern will/möchte, der darf das ja gern tun aber nicht wenn man im TV solche Aussagen hört wie "Teilnehmende, Mitarbeitende, Lehrer*innen etc. das geht zu weit , das brauch keine Mensch! Das hört sich einfach nur falsch und schon verboten an.

Es ist ein Verschandelung unserer schönen deutschen Sprache. Es gibt bereits - besonders im Plural - sehr viele geschlechtsneutrale Begriffe wie Lehrkräfte, Mitarbeiter, Schüler ...... da wird im Kontext ja schon die Mehrzahl und somit alle Geschlechter angesprochen. Also warum das Rad neu erfinden

Also ja, bitte im öffentlichen Raum verbieten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung und Ansicht

Nein

Unter gebildeten, jungen Leuten ist es ganz normal geschlechtsneutral zu sprechen.
ja, man muss sich erstmal konzentrieren, aber dann fällt es leicht. Sprache ist immer im Wandel und jetzt sollen alle Menschen gleich behandelt werden.
Ich verstehe nicht, warum sich manche Leute so vehement dagegen wehren.


Uneternal  15.08.2024, 15:18
Sprache ist immer im Wandel

Ja, im natürlichen Wandel. Nicht im durch Ideologie forcierten Wandel. Das Wort "cool" hat sich auch nicht in den 80ern und 90ern entwickelt, weil jemand in der Uni danach benotet wurde. Sondern weil es einfach übernommen wurde.

Gendern wurde nie von irgendwo übernommen, es ist eine von Millenials oder Gen Z erfundene und aufgedrückte Sprache, die ein mit der Lupe gesuchtes "Problem" verbessern soll, das nie eins war. Und klingt gesprochen wie ein Epilepsieanfall.

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LauwarmerKaffee  15.08.2024, 15:19
@Uneternal

Als es vor ein paar Jahrzehnten die Rechtschreibreform gab, war es genauso ein Getöse. Und hat sich trotzdem durchgesetzt.

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Uneternal  15.08.2024, 15:27
@LauwarmerKaffee

Die spricht man aber nicht aus und sie hatte ursprünglich einen konkreten Zweck, und zwar die vielen deutschen Rechtschreibregeln zu vereinfachen.

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LauwarmerKaffee  15.08.2024, 15:31
@Uneternal

Hat es für viele auch nicht.
hIch verstehe den Widerstand nicht. Es ist ein ehrenwertes Ziel, alle Menschen sprachlich gleich zu behandeln. Die jetzige Sprache stammt aus Zeiten,da waren ausschließlich Männer Gelehrte und entsprechend ist es jetzt auch. Umdenken findet in vielen Bereichen statt. Medizin zum Beispiel, heute weiß man, dass viele Medikamentenempfeglungen für Frauen schon schädlich sind. Also muss man herausfinden, was richtig ist. Das macht übrigens die bei vielen so verhasste Genderforschung. Wenn ich damit nichts anfangen kann, dann lass ich es eben. Es gibt keine Pflicht gendergerecht zu sprechen. Deswegen machen sich Leute, die es verbieten wollen auch lächerlich. Punkt. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

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Uneternal  15.08.2024, 15:38
@LauwarmerKaffee
Es ist ein ehrenwertes Ziel, alle Menschen sprachlich gleich zu behandeln.

Das werden sie bereits. Kein Mensch denkt, wenn du "die Lehrer" sagst, dass es nur männliche Lehrer waren. Im Gegenteil wenn ich "die Lehrer:innen" ausspreche dann denkt man es waren nur Frauen. Wo ist da jetzt die Gleichbehandlung?

Und zweitens: Was bringt es, wem wird damit geholfen? Das ist so ein absolutes Nicht-Problem, da brauchst du jetzt auch nicht mit Whataboutism wie Medikamentenforschung zu kommen. Gendern bringt absolut niemandem was, außer der Person die sie benutzt, dass sie sich selbst als besonders Woke zelebrieren kann. Deswegen machen sich Leute, die es benutzen auch lächerlich. 

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Speckbulle  15.08.2024, 14:37

"Unter gebildeten jungen Leuten" also implizierst du das Gebildete gendern die es nicht tun sind also doof oder nicht bemüht? Nur weil ein paar es forciert anwenden heisst das nicht das das jetzt die sprachliche Entwicklung ist. Wäre es die normale sprachliche Entwicklung würden sich nicht 2 Fronten so aufstellen.

Gendern wurde halt medial durch wenige einer bestimmten Klientel forciert, die Politik und Medien haben es vorauseilenden Gehorsam des üblichen deutschen Gutmenschentums aufgegriffen und das stört die Leute, weil sie sich übertrieben gesprochen "genötigt" fühlen, diese Verhunzung zu benutzen.

Um ehrlich zu sein klingt dieses "innen" im verbalen Bereich immer so als ob nur das Femininum angesprochen wird.

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LauwarmerKaffee  15.08.2024, 15:11
@Speckbulle

Danke für deine Interpretation meiner Antwort. Es wird nicht mit /innen gesprochen, sondern neutral. Studierende oder Autofahrende usw

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Ja

Ja, an Bildungseinrichtungen, öffentlich-rechtlichem TV und Rundfunk sowie staatlichen Anstalten wie Ämtern sollte Gendern verboten werden.

Sprache entwickelt sich natürlich weiter und sollte nicht aufgrund von Ideologien forciert werden. Zudem konnte mir noch keiner erklären was dieses Gendern genau bezwecken soll und wem damit geholfen wird.