Liegt es nur an der miesen Bezahlung, dass der Personalmangel in der Pflege so extrem ist?
ist es wirklich nur das Geld oder was hält Leute davon ab, eine Ausbildung in der Pflege zu machen oder in dem Beruf zu bleiben?
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
6 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nasty98/1654093292145_nmmslarge__134_53_398_398_28ee49206b4c4a2551d352e80a1addd2.png?v=1654093292000)
Es liegt definitiv nicht am Geld, denn bezahlt wird man inzwischen richtig gut.
Es liegt eher daran, dass zu wenig Personal für zu viele Leute verantwortlich ist. Man kann es irgendwann auch nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren.
Dazu kommen die ganzen Überstunden und die Gewissheit, dass man auch an den freien Tagen angerufen wird.
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Ea liegt unter anderem auch daran das ich als examinierte Altenpflegerin allein für 55 Bewohner verantwortlich bin und nur 3 Pflegehelfer dabei hab. Kaum deutsprachiges ungelerntes Personal. Ständige Krankmeldung. 12 Tage am Stück, über 200 Überstunden und teilweise noch mehr unbezahlte Überstunden. Kaum noch Freizeit usw...
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Ich möchte den Job nicht machen. Andererseits hat der Pflegeplatz meines Vaters ein Vermögen gekostet. Die dafür erhaltene Leistung war miserabel. Es kam mir so vor, dass man im Alter in einem Heim noch mal richtig geschröpft wird. Pfleger sind auch keine Helden, wie sie so dargestellt werden, vielleicht vereinzelt. Mittlerweile sind die Löhne ganz gut angepasst worden und die Kosten für die Heimplätze gestiegen. Trotzdem gibt es wenige examinierte Mitarbeiter. Ich kenne 3, die mit Anfang 40 in Frührente gegangen sind. Davon abgesehen sind viele der Meinung für geleistete Arbeit mehr Geld verdienen zu müssen. Ich natürlich auch.
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Das ist ein Teufelskreis.
- Körperlich und psychisch anstrengend ->
- Beruf wird verlassen ->
- verbliebene Pflegekräfte müssen mehr Arbeit leisten, da mehr Pflegeempfänger pro Pflegekraft ->
- körperlich und psychisch anstrengend ->
- Beruf wird verlassen.
Hinzu kommt der demographische Wandel, der jede Menge Pflegekräfte in Rente gehen lässt und zugleich auch für mehr und pflegeaufwändigere Pflegefälle sorgt.
Ausserdem sind die Arbeitsbedingungen heutzutage zunehmend unattraktiv. Der Beruf wird körperlich ausgeübt und man arbeitet an Wochenenden und Feiertagen im Schichtdienst, teilweise 10 Tage und länger.
Die Entlohnung ist hingegen relativ gut, insbesondere in der Ausbildung.
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Es ist körperlich und seelisch ein anstrengender Beruf, und man muss aufpassen, dass man nicht alle seelischen Belastungen mit nach Hause nimmt.
Dazu ist er zu schlecht bezahlt, und es gibt viel zu wenig Personal.