Ist es wahr, dass Jesus eigentlich ganz anders aussah?

Nein 54%
Ja 46%

24 Stimmen

13 Antworten

Nein

Eines vorweg: Die Frage nach der Hautfarbe bzw. "Rasse" unseres Erlösers kann sich selbstredend nur auf seine menschliche Hülle, nicht aber auf sein göttliches Wesen beziehen, denn dieses ist unsterblich. Wir können diese Frage somit nur unreligiös beantworten, was für einen tief religiösen Menschen natürlich immer eine gewisse Zumutung darstellt. Ich will es aber dennoch versuchen.

Grundsätzlich gibt es zwei Punkte zu unterscheiden, nämlich:

1. Wie sah Jesus wirklich aus?

2. Wie haben europäische Künstler ihn gewöhnlich dargestellt?

In Europa wurde der Heiland wurde von den großen deutschen, italienischen, niederländischen oder französischen Meistern gewöhnlich als typischer Weißer dargestellt, mit edlen, idealisierten Gesichtsformen.

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Jesus als Arier mit betont milden, edlen Zügen nach Leonardo da Vinci. Diese Vorstellung des Heilands ist die, welche wir Europäer meist haben.

Byzantinische Künstler früherer Zeiten haben ihn hingegen meist mediterran-dunkel gezeichnet (es gibt allerdings auch eine Reihe von Ausnahmen). Der byzantinische Stil prägte das Jesus-Bild der Spätantike sowie des frühen Mittelalters im gesamten östlichen Mittelmeerraum. 

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Jesus in der byzantinischen Kunst: Hellhäutig, aber dunkle Haare und Augen und kritischem, fein verachtenden Blick. Ein klassischer Mittelländer. Jesus könnte hier glatt als moderner Grieche / Westtürke durchgehen. Eigenartig ist der bösartig-strenge Mephistozug, der überhaupt nicht zum Wesen des Heilands passt.

Heute gibt es ferner schwarze Maler, die Jesus ernsthaft als Schwarzen darstellen und Künstler in Südkorea (wo auch ein respektabler Anteil der dort lebenden Menschen bereits zum Christusglauben finden konnte) als Mongoliden. Der ionische Denker Xenophanes von Kolophon hat bereits vor 2500 Jahren erkannt, daß der Mensch sich seine Götter nach seinem eigenen Bilde vorstellt: So fiel Xenophanes auf, daß die Thraker ihre Götter rothaarig, die Äthiopier aber schwarz vorstellten (und die ursprünglichen Ionier blond).

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Dunkelhäutiger Jesus. Diese Vorstellung ist naturgemäß die von christlichen Schwarzen in Afrika, Brasilien, den USA und so weiter.

Kurz, Xenophanes hat offensichtlich recht und jeder Kulturkreis stellt sich Jesus nach dem Bilde des in ihm vorherrschenden Menschenschlages vor. Damit kommen wir zur ersten Frage, also: Wie war der vorherrschende Menschenschlag im Palästina zu den Zeiten vor zwei Jahrtausenden, als der göttliche Heiland in seiner menschlichen Hülle auf Erden wandelte?

Das allgemeine Vorurteil geht davon aus, daß die Menschen damals in etwa genauso aussahen wie heute. Doch war dem wirklich so? Es sind seitdem zwei Jahrtausende vergangen und es gab Eroberungen, Umsiedlungen, Migrationen, Genozide, Neubesiedlungen, Völker haben sich vermischt und sind untergegangen und die ganze Genetik des nahen Ostens wurde - wie auch an anderen Gegenden der Erde - kräftig durcheinandergewirbelt.

Jesus wurde in Narareth geboren. Das lag in Galiläa. Galiläa aber haben viele Historiker seit dem 19. Jh. mit Kelten in Verbindung gebracht, die sich im ersten Jahrtausend v. Chr. auch in vielen Gegenden Kleinasiens und darüber hinaus bis in den Norden des heutigen Israels ansiedelten. (Vgl. z. B. das Wort "Galilää" mit dem Wort "Gallier" für die später auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs lebenden keltischen Stämme.) So gingen viele europäische Gelehrte davon aus, daß auch Jesus ein Kelte und damit Arier (und nicht etwa Semit) war. Sollte dies tatsächlich war sein, so wären die europäischen Darstellungen von Jesus wahrscheinlich sogar die, welche der historischen Wirklichkeit am nächsten kommen. Genau können wir es natürlich niemals wissen.

Eine weitere Bestätigung für das indogermanische Aussehen des Salvator Mundi wäre das berühmte Turiner Grabtuch, dessen Authentizität von der Kirche behauptet, von der offiziellen Mainstreamwissenschaft aber angezweifelt wird:

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Die Gesichtszüge des Heilands auf dem Turiner Grabtuch sprechen für ein europäisches Aussehen. Jesus sieht hier sehr germanisch bzw. nordeuropäisch aus.

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Nein

Hatte Jesus langes Haar? Nur Nasiräer durften weder ihr Haar schneiden noch Wein trinken, und Jesus war kein Nasiräer. Somit hatte er ohne Zweifel ordentlich geschnittenes Haar wie jeder andere jüdische Mann. Außerdem trank er in Gesellschaft mäßig Wein, was den Gedanken unterstreicht, daß er kein freudloser Mensch war. Bei einer Hochzeitsfeier im galiläischen Kana beschaffte er eigens durch ein Wunder Wein. Und ganz offensichtlich trug er einen Bart, was eine Prophezeiung über seinen Leidensweg bezeugt (Jesaja 50,6).

Wie verhält es sich mit Jesu Hautfarbe und Gesichtszügen? Sie waren höchstwahrscheinlich semitisch. Er müßte diese Merkmale von seiner Mutter Maria, einer Jüdin, geerbt haben. Ihre Vorfahren waren jüdisch, also hebräischer Abstammung. Deshalb hatte Jesus aller Wahrscheinlichkeit nach eine Hautfarbe und Gesichtszüge, wie sie für Juden typisch sind.

Selbst unter seinen Aposteln fiel Jesus nicht durch äußerliche Andersartigkeit auf, denn als Judas ihn an die Feinde verriet, musste er ihn durch einen Kuss kenntlich machen. Jesus konnte somit ohne weiteres in der Menge untergehen. Und das war auch der Fall, zumal er bei mindestens einer Gelegenheit unerkannt von Galiläa nach Jerusalem reiste.

Nein

Das heißt: ich weiß es nicht genau. Aber so dunkel wie auf dem rechten Bild sehr wahrscheinlich nicht.

Der Prophet Mohammed beschrieb Jesus als weiß-rötlich. Mit etwa schulterlangem Haar.

Schaut man in die Gegend auf Menschen, wo Jesus herstammt, könnte das ziemlich gut passen mit der Beschreibung. Weiß-rötlich...

Hier eine Bekannte palästinensische Aktivistin:

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
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Hier sind einige authentische Hadithe, die das Aussehen von Jesus (Isa, Friede sei mit ihm) beschreiben:

1. Hadith aus Sahih al-Bukhari (Nr. 3438 & 3441)

Abdullah ibn Umar berichtete, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) sagte:

“In der Nacht meiner Himmelfahrt sah ich Moses. Er war ein starker Mann mit lockigem Haar, als ob er ein Mann vom Stamm Schanu’a wäre. Und ich sah Jesus, einen Mann mittlerer Größe mit rötlicher Hautfarbe, als ob er gerade aus einem Dampfbad gekommen wäre.”
(Sahih al-Bukhari, Hadith 3438 & 3441)

Hier wird Jesus als mittelgroß, mit rötlicher oder hellerer Hautfarbe und glatten, feucht wirkenden Haaren beschrieben.

2. Hadith aus Sahih Muslim (Nr. 169)

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) sagte:

“Ich sah in der Nacht meiner Himmelfahrt Jesus, den Sohn Marias. Er war von mittlerer Größe, sein Körper war rötlich-weiß, sein Haar war glatt, und es sah aus, als ob es tropfte, obwohl es nicht nass war.”
(Sahih Muslim, Hadith 169)

Dies bestätigt, dass Jesus nicht sehr groß oder klein war, eine rötlich-weiße Hautfarbe hatte und sein Haar so wirkte, als wäre es feucht.

3. Hadith aus Sahih al-Bukhari (Nr. 7034)

Ibn Abbas überlieferte, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) sagte:

“Ich sah Jesus, den Sohn Marias, und er sah Urwa ibn Mas’ud am ähnlichsten.”
(Sahih al-Bukhari, Hadith 7034)

Urwa ibn Mas’ud war ein angesehener Mann aus dem Quraisch-Stamm, bekannt für seine helle, rötliche Hautfarbe und sein schönes Aussehen.

Zusammenfassung:

• Hautfarbe: Rötlich-weißlich (nicht sehr dunkel oder sehr blass).

• Größe: Mittlere Körpergröße.

• Haare: Glatt oder leicht gewellt, schulterlang, mit einem feuchten Aussehen.

• Kleidung: In manchen Berichten trägt er rötliche Kleidung.

• Vergleich: Er wurde mit Urwa ibn Mas’ud verglichen.

Diese Beschreibungen stammen aus den authentischen Hadith-Sammlungen von Bukhari und Muslim, die als die zuverlässigsten Quellen nach dem Koran gelten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium beim Sheikh

vanOoijen  15.03.2025, 13:03

Kann es sein dass Jesus Wet-Gel benutzt hat?

Ich bin davon überzeugt, dass wenn es ein Bild gibt, das uns zeigt, wie Jesus ausgesehen hat,

dass es uns dann dieses Bild zeigt:

https://akiane.com/product/prince-of-peace/

Dieses Bild wurde von Akiane Kramarik gemalt, als sie 8 Jahre alt war. Wenn ich mich richtig erinnere, sah sie den Herrn in einer oder mehreren Visionen (das weiß ich nicht mehr genau, ob es mehrere Visionen oder nur eine Vision war). Als ein Handwerker ihre Familie besuchte, der diesem Jesus sehr ähnlich sah, wusste sie, dass sie jetzt in der Lage ist diesen Jesus zu malen. (Wonach sie sich sehr gesehnt hatte das zu tun).

Worauf ich jetzt gerne hinaus möchte:

Mehrere Menschen, die Jesus beispielsweise in Nahtoderfahrungen gesehen haben, berichten,

dass Jesus so aussah, wie auf dem Bild von Akiane Kramarik. So zum Beispiel auch Colton Burpo, der im Alter von 4 Jahren Jesus in einer Nahtoderfahrung sah. (Dazu gibt's auch einen Film namens "Den Himmel gibt's echt". Ein sehr schöner Film)

In dem folgenden Interview von ERF wird der Vater von Colton Burpo Interviewt:

Interview

Ich kann dir nur empfehlen das Interview anzuschauen, es wird dir ganz bestimmt zur Ermutigung dienen!

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, versch. Gemeinden

stescope  13.03.2025, 00:33

Eine Preisliste, die eines Jesus würdig ist.

Da kann man gleich von der Habgier auf den Wahrheitsgehalt schließen :D

xxScarface1990  13.03.2025, 01:14
@stescope
Da kann man gleich von der Habgier auf den Wahrheitsgehalt schließen :D

Das ist für mich zwar kein Kriterium für den Wahrheitsgehalt, aber ich finde auch, dass es hohe Preise sind.

stescope  13.03.2025, 08:59
@xxScarface1990

Wenn es um das "Copyright" auf Jesus Antlitz geht, wird der Wahrheitsgehalt recht schnell klar...

Und dass Jesus zufällig das gleiche ethnische Aussehen hat, wie die Malerin... wer hätte es gedacht?

Stell dir nur einmal vor, das Mädchen hätte einen arabsichen Mann gemalt und hätte in ihrer Gemeinde behauptet, sie hätte Jesus gesehen.

Der Zuspruch der Gemeinde und Medien wäre so unterwältigend gewesen, dass die Geschichte niemals auch nur über die regionale Wahrnehmungsgrenze der Gemeinde hinaus geragt hätte.

xxScarface1990  13.03.2025, 15:24
@stescope
Wenn es um das "Copyright" auf Jesus Antlitz geht, wird der Wahrheitsgehalt recht schnell klar...

Und wenn die Malerin den Herrn wirklich in Visionen und Träumen gesehen hat bzw. der Herr sich ihr dadurch offenbart hat?

Es gibt mehrere unabhängige Nahtoderfahrungsberichte (einen habe ich in meiner Hauptantwort erwähnt), die bestätigen, dass Jesus so ausgesehen hat. Aber offenbar glaubst du das nicht, was ich auch nicht von dir verlange, das ist deine Sache zu entscheiden, was du glaubst oder nicht glaubst

Stell dir nur einmal vor, das Mädchen hätte einen arabsichen Mann gemalt und hätte in ihrer Gemeinde behauptet, sie hätte Jesus gesehen.

Ein Hebräer kann durchaus so aussehen, wie Jesus auf dem Bild (So sieht ja zum Beispiel Netanjahu auch nicht wie der typische Araber aus)

Ich finde übrigens die Geschichte zu dem Bild interessant (unabhängig von dem, was ich bisher alles geschrieben habe)

stescope  13.03.2025, 15:50
@xxScarface1990

Die Website offenbart ein Geschäftsmodell mit überteuerten Abbildungen einer Person, die rein Zufällig ein hohes optisches Identifikationspotenzial mit seiner ethnischen Zielgruppe hat...

Die Geschichte dahinter ist:
Ich hab mit 8 Jahren Jesus gesehen, dann ein Bild gemalt, das Ähnlichkeit mit den meisten Bildern hat und daher von seiner Zielgruppe nachgefragt werden wird, und nun verkaufe ich dieses Bild für horrende Preise.

Sonderaktion: Wer bis zum xx.yy. bestellt, kann mit dem Bild auch schädliche Barcodes auf Lebensmittel abtöten und einmal im Monat eine Kapitalberatung von Jesus hächstpersönlich buchen.

xxScarface1990  14.03.2025, 03:42
@stescope

Dass die Preise für das Bild hoch sind, sehe ich wie gesagt genauso. Das betrachte ich aber als eine aktuell nicht gerade auf mich schön wirkende Geschichte für sich.

Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen

xxScarface1990  14.03.2025, 03:49
@xxScarface1990
als eine aktuell nicht gerade auf mich schön wirkende Geschichte für sich.

*als eine aktuell nicht gerade so schön wirkende Sache für sich. (So finde ich es noch treffender für mich ausgedrückt)