Industrie Schocker in Deutschland. Merkel oder Ampel, wer hat Schuld?

Beide 67%
Merkel 17%
Ampel 17%

6 Stimmen

1 Antwort

In erster Linie die Entscheider der Unternehmen. Die Schuld auf die Politik schieben und sich jeder Verantwortung entziehen kann jeder. Die Unternehmer müssen mal aus der opferrolle raus, sich für den Standort Deutschland engagieren und Verantwortung übernehmen. Statt immer nur nach Staatshilfen zu schreiben und sich die Rosinen herauszupicken.

Im übrigen wäre eine Quelle der genannten These sehr hilfreich.


Zwitscherling  08.09.2024, 23:38
sich für den Standort Deutschland engagieren und Verantwortung übernehmen.

Nein, das müssen sie nicht. Niemand wird aus altruistischen Gründen Unternehmer. Wenn der Standort Deutschland wegen der Energiepreise und den Steuern unattraktiv wird, und Länder in Osteuropa, China oder den USA Subventionen anbieten, damit sich besagte Unternehmen dort ansiedeln, ist es schlicht logisch, dass man Deutschland verlässt, wenn es möglich ist.

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IrockRTC  08.09.2024, 23:49
@Zwitscherling

Das ist nur "logisch", wenn man die Welt aus rein kapitalistischer Sicht sieht. Aber in einem volkswirtschaftlichen Gefüge, haben Unternehmen auch eine soziale und wirtschaftliche Verantwortung. Und dieser sollten Sie endlich mal nachkommen.

Wenn die deutsche Automobilindustrie den Start der Elektro-Ära nicht belächelt , boykottiert und dann total verpennt hätte, und ordentliche Autos für eine vernünftigen Preis herstellen würden, würden Deutsche auch lieber wieder "deutsche" Autos kaufen, statt sich bei der chinesischen Konkurrenz einzudecken.

Die Politik ist nicht verantwortlich für wirtschaftliche Entscheidungen der Unternehmen. Unternehmer die das Land verlässen, um eine Gewinnmaximierung zu erzielen damit die Aktionäre ruhigi schlafen können, sollte man boykottieren.

Natürlich muss auch der Staat geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Aber die Unternehmen, besonders die deutschen Unternehmen, machen es sich da viel zu einfach. Und Politik-Bashing kommt ja immer gut. 🍻

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Zwitscherling  09.09.2024, 00:00
@IrockRTC
Das ist nur "logisch", wenn man die Welt aus rein kapitalistischer Sicht sieht.

Und genau das tun Unternehmer.

Aber in einem volkswirtschaftlichen Gefüge, haben Unternehmen auch eine soziale und wirtschaftliche Verantwortung.

Eine soziale Verantwortung haben sie nicht, nein. Eine wirtschaftliche habens sie, das ist richtig. Wird der Standort immer unattraktiver ist es für das Unternehmen nunmal nicht wirtschaftlich weiterhin dort zu investieren.

Die Politik ist nicht verantwortlich für wirtschaftliche Entscheidungen der Unternehmen.

Korrekt. Und im Umkehrschluss sind die Unternehmen nicht verantwortlich für politische Entscheidungen, die ihnen das Leben schwerer machen.

Unternehmer die das Land verlässen, um eine Gewinnmaximierung zu erzielen damit die Aktionäre ruhigi schlafen können, sollte man boykottieren.

Es steht dir frei, dies zu tun.

Natürlich muss auch der Staat geeignete Rahmenbedingungen schaffen.

Richtig, denn Unternehmen sind nunmal keine Wohlfahrtsverbände.

Unternehmen, machen es sich da viel zu einfach.

Wenn sie die Möglichkeit haben, warum auch nicht?

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Goldlaub  09.09.2024, 00:50
@Zwitscherling

Ja. Wären also niedrigere Steuern ein Mittel, Industrie zu halten?

Die "erlesenen" Denker plärren doch schon, wenn Steuermittel aufgewendet werden, damit es nicht passiert! "Den Konzernen schiebt man Geld in den Ars ..".

Und wahrscheinlich plärren die selben, dass man es den Firmen doch gleich ersparen soll!

Weiß du sicher, gell? ;-)

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Goldlaub  09.09.2024, 01:00
@IrockRTC

Naja, die E-Autos gehören ja im weitesten Sinn zur Agenda der Grünen. Wenn man die abwertenden Kommentare "erlesener" Denker in der Vergangenheit kennt, wo sie die Energiewende allgemein als Wahnsinn bezeichneten, dann ist das doch in deren abstrusen Sinn, oder nicht?

Möglicherweise wird es in ein paar Jahrzehnten ebenso durch die Ignoranz dieser "Klügsten aller Protestdenker" auch hinsichtlich der größeren Umwelt so sein:

Weil sie gegenwärtig sämtliche Maßnahmen, die Umwelt zu schonen, bashen, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie in Zukunft wiederum die "anderen" beschuldigen, nicht genügend für einen Umbau des Energiegebrauchs gesorgt zu haben.

Wer das versteht - wie kann der allen Ernstes von sich behaupten, er sei vernünftig, heut die zu kritisieren, die entgegen den "erlesenen" Denkern sich verantwortlich zeigen? ;-)

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Zwitscherling  09.09.2024, 09:53
@Goldlaub
Ja. Wären also niedrigere Steuern ein Mittel, Industrie zu halten?

Könnte man meinen, aber so einfach ist das nicht.

"Nach dem Befund des Bundesrechnungshofes sind lediglich rund 10% des Ausgabevolumens eines Bundeshaushalts disponibel"

Der Großteil des Bundeshaushalts wird für Beamte, soziales, Unterhalt für Bauprojekte, usw ausgegeben. Also das, was benötigt wird, um den Laden überhaupt am laufen zu halten.

Laut Bundesrechnungshofs, sind lediglich 10% des Volumens "disponibel", wie es im schönen Beamtendeutsch formuliert ist.

Also wohl nicht genug, um dort etwas nennenswertes und kurzfristiges zu tun.

Man müsste also wenigstens langfristige änderungen in Angriff nehmen.

Einsparungen bei den Beamten? Ja, hatte die Ampel auf der Liste. Getan hat sich da nichts.

Einsparungen im sozialen Bereich? Wird nicht gerne gesehen. Das meine ich nur zum Teil ernst, da in Deutschland und allgemein im Kapitalismus lieber nach unten statt mach oben getreten wird, aber das nur am Rande.

Schulden machen? Stellt sich die FDP quer (um mal eine Spitze in diese Richtung zu verteilen)

Also was tun? Warum nicht über eine Wiedereinführung, der seit 1997 ausgesetzten Vermögenssteuer debattiert, ist mir ein Rätsel. Vermutlich, weil sich die Verantwortlichen selber ins Knie schießen würden.

Zusammenfassend kann man sagen, mit der ganzen Situation wurde die Wirtschaft nicht gegen die Wand gefahren, sondern sachte und langsam in eine Sackgasse manövriert.

Mit Absicht? Natürlich nicht, das wäre doch verrückt, ... Sollte man meinen. Nach einigen Gesprächen mit Grünen, von denen manche, laut eigener Aussage sogar Parteimitglied sind, bin ich mir da nicht so sicher.

Da wird die wirtschaftliche Lage Deutschlands verharmlost, oder gar als etwas positives dargestellt.

"Unendliches Wachstum gibt es nunmal nicht" ja, man muss aber einen Unterschied machen, ob der Zenit auf natürliche Weise erreicht wird, oder ob dieser Punkt künstlich erzeugt wurde.

Zusammenfassend kann man diesbezüglich sagen, man kann nichts machen, außer, wie es unser Wirtschaftsminister, der Patriotismus stets zum kotzen fand, auf Standortpatriotismus der Unternehmen zu hoffen.

Die "erlesenen" Denker plärren doch schon, wenn Steuermittel aufgewendet werden, damit es nicht passiert! "Den Konzernen schiebt man Geld in den Ars ..".
Und wahrscheinlich plärren die selben, dass man es den Firmen doch gleich ersparen soll!

Nein, ich denke dabei handelt es sich tatsächlich um zwei unterschiedliche Gruppen.

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