Frage an Christen: Ist eine Lästerung des Heiligen Geistes heutzutage überhaupt noch möglich?

Doch, ist heutzutage immer noch möglich... 69%
Nein, ist im Grunde heutzutage nicht mehr möglich 31%

13 Stimmen

6 Antworten

Nein, ist im Grunde heutzutage nicht mehr möglich

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Die folgenden 3 Artikel erklären dies auch sehr gut:

Doch, ist heutzutage immer noch möglich...
Jesus lebt ja nicht mehr

Jesus lebt. Er hat den Tod besiegt.

Es geschehen heutzutage immer noch Wunder, durch das Wirken Gottes.

Ein Beispiel für eine Lästerung: Du betest, dass du von etwas geheilt wirst. Sobald du gesund bist, bedankst du dich bei einem Dämon, obwohl du wusstest, dass dir Gott geholfen hat.

LG Chiara

Woher ich das weiß:Recherche
Doch, ist heutzutage immer noch möglich...

Ich denke schon, dass es immer noch irgendwie möglich ist, Gott komplett abzulehnen, auch wenn es unwahrscheinlich ist. In der Zukunft, auf jeden Fall im Buch der Offenbarung, wird vom Malzeichen des Tieres berichtet. Wer dieses Malzeichen annimmt, lehnt Gott ganz bewusst ab, da jeder wissen wird, dass Gott real ist. Es wird ganz klar gesagt, dass diese Tat nicht vergeben werden kann, also ist es eine endgültige Entscheidung für oder gegen Gott.

Verse:
Offenbarung 13:16-17 - Luther Bibel 1545 (LUTH1545)

<16> Und es macht, daß die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte-allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, <17> daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.

Offenbarung 14:11 - Luther Bibel 1545 (LUTH1545)

<11> und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier haben angebetet und sein Bild, und so jemand hat das Malzeichen seines Namens angenommen.
Nein, ist im Grunde heutzutage nicht mehr möglich

Die trollhaft hier täglich gefragte "Sünde gegen den hl Geist" existiert nicht.

Es hatten da bloß ein paar Frühchristen eine dumme Idee. Auf Jesus zurück geht das überhaupt nicht.

Doch, ist heutzutage immer noch möglich...

Ja, aber erst nachdem ein Christ geistig wiedergeboren wurde. Die geistige Wiedergeburt geht immer einher mit etwas eindeutig Übernatürlichem, wie z.B einer Vision. 🙏

Wenn Du danach vom heiligen Geist eine Eingebung bekommst und darüber lästerst, das wäre diese Sünde.

Eine solche Sünde nimmt Dir aber nicht das Paradies, aber dein Lohn später im Himmel wird kleiner werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gotteserfahrung 🙏