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Warum sprechen viele das Wort Musik falsch/anders aus?

Mir ist es etliche Male aufgefallen, dass manche Leute das Wort „Musik” falsch aussprechen. Vielleicht nicht ganz so falsch, nur auffällig anders.

Das Wort ist eigentlich sehr einfach gestrickt, besteht aus zwei Silben [Mu·sik] und ist an sich auf einfach auszusprechen. Hier in IPA [muˈziːk]. Das Längezeichen (Doppelpunkt) weist drauf, dass der Buchstabe davor etwas länger ausgesprochen werden muss (also sowas wie Mu·siik).

Und genau da ist das Problem. Viele sagen das so, als wäre eigentlich das u lang (also sowas wie Muu·sik) und ich kann das einfach nicht verstehen. Mir fällt das übertrieben oft auf, auch bei Deutschmuttersprachlern. Ich glaube auch nicht, dass das von einem Dialekt kommt, weil ich das von verschiedenen Regionen gehört habe.

Hier zwei Aufnahmen, wie das richtig ausgesprochen wird:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/74/De-at-Musik.ogg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/De-Musik.ogg

Leider habe ich jetzt kein gutes Beispiel gefunden, aber hier ist eine kleine Aufnahme, wie ich meine. Obwohl das in manchen Fällen viel drastischer ist:

https://contribute.dict.cc/?action=audio-history&f=id-902698

Was anderes 82%
Ja das ist mir auch schon mal aufgefallen 18%
Nein das bildest du dir nur ein 0%
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Warum ist Dank in einigen Sprachen ein zählbares Nomen?

Dies ist eine Frage an echte Grammatik-/Linguistik-Nerds. Wer sich für subtile grammatische und linguistische Feinheiten nicht interessiert, der/dem empfehle ich sehr, diese Frage nicht weiter zu beachten und sich zur Beantwortung eine andere auszusuchen.

Also, hier die eigentliche Frage. Gerade wiederhole ich etwas Norwegisch, und stoße auf den Unteschied zwischen zählbaren und nicht zählbaren Nomina. Zum Beispiel ist "Apfel" ein zählbares Nomen. Wenn man auf Norwegisch sagt: "viele Äpfel", sagt man: "mange epler". Wenn man hingegen sagt: "Viel Mehl," kann man nicht sagen: "mange mel" (ich vermute, da würden Norweger:innen verstehen: viele Mehlsorten), sondern man muss sagen: "mye mel," weil Mehl ein nicht zählbares Nomen ist. So weit, so logisch, diesen Unterschied kennt man ja auch vom Englischen (many apples, much flour).

Wieso aber sagen die Norweger:innen für vielen Dank: Mange takk, und nicht mye takk? Dank ist doch definitv ein nichtzählbares Nomen.

Gut, es gibt das ja auch in sehr altertümlichem Englisch, dass man statt "thank you very much" sagen kann: "Many thanks". Und auch im Spanischen heißt es ja: Muchas gracias (wörtlich: Viele Danks), aber wenigstens hat min in beiden Wendungen den Dank zumindest im Plural, und nicht wie im Norwegischen im Singular.

Dabei fiel mir auf, dass rein logisch gedacht, unser deutsches: "vielen Dank" eigentlich "viel Dank" heißen müsste. Welche grammatische Regel liegt der Verwendung der Endung -en zugrunde? (Ist es einfach so simpel, dass "viel Dank" so abgehackt klingt, oder ist die Regel noch eine andere?)

Also, kurz gefragt: Warum im Norwegischen "mange takk" und nicht "mye takk"?

Warum im Deutschen: Vielen Dank und nicht Viel Dank?

Sprache, Übersetzung, Grammatik, Linguistik

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