Mich beschäftigt eine Frage, die mir keine Ruhe lässt: Ist es in Deutschland wirklich sozial akzeptabler, andere zu melden oder zu denunzieren?
Wenn ich an den ‘Anzeigenhauptmeister’ denke oder an die zahlreichen Male während der Corona-Pandemie, als Leute auf Facebook ihren Nachbarn wegen Kleinigkeiten wie dem Nichttragen einer Maske an den Pranger stellten, komme ich nicht umhin, ein Muster zu erkennen.
Diese Vorfälle scheinen kein Einzelfall zu sein, sondern spiegeln eine tief verwurzelte Neigung zum Denunziantentum wider, die ich in der deutschen Gesellschaft beobachte. Wie ist es möglich, dass sich eine solche Kultur entwickelt hat? Ist dieses Phänomen nur in Deutschland zu finden oder ist es ein weltweites Problem?
Könnte es sein, dass die historischen Erfahrungen aus zwei deutschen Diktaturen diese Mentalität gefördert haben?