Haben Demut und Respekt heute ausgedient?

Wenn ich oder meine Frau als Kinder sehr frech zu Erwachsenen waren, setzte es eine Ohrfeige. Bei meinen Eltern und Großeltern war es noch strenger. Da musste man den Blick senken und bloß keine falsche Antwort geben, wenn einen ein älterer Mensch zur Rede stellte. Es wurde einem Demut, Gruppenzugehörigkeit und Respekt eingeprügelt.

Heute werden Kinder und Jugendliche eher so erzogen, dass sie sich nichts gefallen lassen sollen und sich frei entfalten können, dass sie unangepasst sind und ihre eigenen Rechte wahrnehmen.

Die Folge ist – nach meinem Empfinden – eine ganze Generation, die sozial unfähig ist. Wo sich jeder selbst für den Größten hält, jeder maximale Toleranz und Respekt erwartet, aber nicht bereit ist, selbst etwas davon zu geben. Wo andere Rücksicht nehmen sollen, man selbst sich aber jede Freiheit heraus nimmt. Immer nur "ICH, ICH, ICH"... und beim ersten Job-Vorstellungsgespräch wollen sie dann mehr Gehalt als der Geschäftsführer, Jogginghose als Arbeitskleidung und nach der Probezeit gleich mal 4 Wochen am Stück Urlaub.

Klar war die Erziehung damals vor Jahrzehnten nicht perfekt und hat viele psychisch geschädigte Personen produziert. Aber heute ist alles so krass ins Gegenteil verdreht, dass die junge Generation ohne Regeln, ohne Vorbilder und ohne gesunden Respekt orientierungslos am Zuviel der Freiheiten zu Grunde geht.

Junge Leute brauchen doch auch mal klare Grenzen, oder liege ich da falsch?

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