Die Regionaltangente West (RTW) ist eine in Bau befindliche Regionalstadtbahn-Linie im Schnellbahnnetz des Rhein-Main-Gebietes. Im Gegensatz zu den bestehenden S-Bahn-Linien und vielen Regionalbahnlinien, soll sie die Region nicht sternförmig auf Frankfurt ausgerichtet erschließen, sondern tangentiale Verbindungen zwischen diesen Linien schaffen, so dass Umstiege in der Frankfurter Innenstadt entfallen und Reisezeit zwischen Zielen außerhalb Frankfurts eingespart wird. Auch werden der City-Tunnel und der Hauptbahnhof entlastet, die jeweils ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben.
Bei der Umsetzung wird größtenteils auf bestehende Schieneninfrastruktur mit zwölf vorhandenen S-Bahnhöfen zurückgegriffen. So werden die Bahnhöfe Frankfurt-Höchst und Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof genutzt, der verbindende Abschnitt aber als Stadtbahn neu gebaut.
Die Regionaltangente West soll von zwei Linien befahren werden, die im Norden und Süden jeweils unterschiedliche Start- und Endpunkte haben. Den zentralen Teil der Strecke zwischen Eschborn und Neu-Isenburg teilen sich die beiden Linien jedoch. Dadurch soll bei jeweils halbstündlichem Takt beider Linien ein 15-Minuten-Takt auf diesem Teil der Strecke entstehen.
Als Zweisystembahn soll die RTW nur in Bereichen, in welchen sie Strecken des bestehenden Eisenbahnnetzes mitbenutzt, als Eisenbahn fahren; dies ist auf etwa zwei Dritteln des Linienweges der Fall. Auf den neu gebauten Strecken ist dagegen eine Fahrt als Stadtbahn vorgesehen. Es ist vorgesehen, den gesamten Streckenverlauf barrierefrei auszuführen, wobei besondere Fahrzeuge die unterschiedlichen Bahnsteighöhen von 76 cm im Regionalverkehr, 96 cm an mit der S-Bahn gemeinsamen Stationen und 80 cm an eigenen und mit der U-Bahn gemeinsamen Stationen ausgleichen sollen.