Warum wissen immer weniger Deutschsprachige (ja sogar Germanisten), dass – und warum – das Wörtchen "eine" im folgenden Satz falsch ist?

Zitrone273  12.02.2024, 19:58

Warum ist es denn falsch?

grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 20:04

Richtig wäre:

Teenager wünschen sich kompetente Führung im Klassenzimmer.

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ohne den Zusammenhang zu kennen, kann sowohl "Führung" (im Sinne von Anleitung) als auch "eine Führung" (im Sinne von herumführen) korrekt sein.

"Hallo liebe 3b, willkommen im neuen Klassenzimmer, lasst mich euch zunächst mal zeigen, wo ihr eure Jacken aufhängen und eure Taschen abstellen könnt..."


grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 08:50

Das ist richtig, zeigt aber auch, wie wichtig es ist, unsere Sprache korrekt zu nutzen: Wo das nicht passiert, muss man sich nicht wundern, wenn Empfänger einer Nachricht ihr gelegentlich eine andere Aussage entnehmen als vom Sender jener Nachricht erwartet und beabsichtigt worden war.

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Was nicht richtig ist, ist „eine Blog“, was du anscheinend zu deinem eigenen Kommentar gehört. Das Wort Blog ist im Deutschen nämlich entweder Maskulinum oder Neutrum.

Das Wort Führung, was du bestimmt kritisieren möchtest, ist Femininum und damit ist „eine Führung“ hier richtig.


grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 20:08

Stimmt. Auch mir passiert gelegentlich ein Tippfehler (ist aber schon ausgebessert: Durch mich übrigens und noch vor Deiner Meldung). Dennoch: Danke für Deinen Hinweis.

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Ich gehe "sogar" als Linguist noch einen Schritt weiter: In diesem Satz befindet sich kein sprachlicher Fehler.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft

cas65  12.02.2024, 20:05

Dann gib besser deinen Titel zurück... Aber gut, den hast du ja nicht für deutsche Sprache bekommen. ^^

Es gibt einen Unterschied zwischen "einer Führung" (durch den Raum) und Führung im Sinne von geführt, angeleitet werden.

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Adomox  12.02.2024, 20:06
@cas65

Ja, semantisch mit Sicherheit. Dass sich dieser semantische Unterschied im Gebrauch des indefiniten Artikels ausdrücken soll, ist jedoch nur eine Behauptung vom Fragesteller und dir.

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CryingGame  12.02.2024, 21:25
@Adomox

Dann melde ich mich als germanistischer Linguist zu Wort und unterstütze Adomox' Aussage.

"Führung" gehört nicht zu den Wörtern, die durch den definiten Artikel, indefiniten Artikel oder Nullartikel unterschieden werden. Daher ist es falsch zu behaupten, "die Führung" sei immer eine Führung durch einen Raum und "Führung" sei immer im Sinne von "geleitet, geführt werden". Solche "festen Artikel" gibt es bei einfachen Nomen nicht, sondern eher mal bei Formen, die man - vereinfacht gesagt - der lexikalischen Wendung zuordnet, wie z.B. ein Lotterleben führen oder auch bei den Funktionsverbgefügen, wie z.B. Kritik üben (wobei auch das nicht so kategorisch ist, wie es in manchen Büchern dargestellt wird.)

Es entsteht ein Unterschied in der Betonung des Attributs "kompetent". Während der Nullartikel meist eine generalisierende Bedeutung hat, hat der indefinite Artikel meist eine distinktive.

Ich mache es zuerst mal an einem anderen Beispiel aus dem verlinkten Artikel deutlicher:

"Auch auf der Oberstufe wünschen Teenager eine verständnisvolle Führung im Klassenzimmer."

Hier wird die Unterscheidung durch den indefiniten Artikel + Attribut als Kontrast zu einer nicht gewünschten Führung getroffen: Sie wünschen sich eine verständnisvolle Führung - und keine verständnislose.

Dies gilt auch für die zitierte Überschrift:

Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer - und keine inkompetente.

Dass der Gebrauch des Nullartikels oder des definiten Artikels bei "Führung" dominiert, macht den Gebrauch des indefiniten Artikels nicht falsch. Er hat nur eine andere Funktion, die man beim Wort "Führung" nur seltener antrifft.

Man kann aber auch mal einen (oder mehrere) Artikel zum Thema Führungsstil und Führungskompetenz lesen und man wird häufiger auf "eine Führung" stoßen, wenn es z.B. darum geht, welchen Fokus ein Stil hat oder welche Kompetenz ein Führungsstil erfordert oder wenn ein bestimmter Führungsstil definiert wird.

Beispiel: Bei diesem Führungsstil handelt es sich um eine Führung, die sich durch Autorität von anderen unterscheidet.

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CryingGame  12.02.2024, 21:54
@Adomox

Ich habe deine fachlich richtige Sichtweise nur bestätigt. Aber trotzdem gerne. :))

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grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 20:14

Ich sagte ja: "sogar Germanisten". Danke für die Bestätigung.

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Adomox  12.02.2024, 20:14
@grtgrt

Ich bin mal optimistisch und deute das so, dass sogar Germanist*innen inzwischen wissen, wie Sprache funktioniert.

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M1603  12.02.2024, 20:15
@grtgrt

Bloß leider haben du und dein Kollege cas65 unrecht in diesem Fall. Aber macht nichts: Jeder macht mal Fehler. ; )

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cas65  12.02.2024, 20:31
@M1603

Ich sehe schon Unterschiede zwischen einmaligen Ereignissen und permanentem Geschehen. Aber was weiß ich schon über meine Muttersprache. Vermutlich versteh ich mich ja selbst nicht, wenn ich rede. :D

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Adomox  12.02.2024, 20:43
@cas65

Wir Linguist*innen müssen stets schmunzeln, wenn eine Person denkt, sie hätte linguistische Expertise für ihre Muttersprache, nur weil die Muttersprache eben ihre Muttersprache ist. 😊

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cas65  12.02.2024, 20:50
@Adomox

Allein schon dieser Stern disqualifiziert dich, mir (oder irgendjemandem) irgendwas von Sprache erzählen zu wollen. Da magst du studiert haben, was du willst. Ich bedauere aufrichtig, dir das sagen zu müssen.

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Adomox  12.02.2024, 20:51
@cas65

Ja, ganz bestimmt, glaub ganz fest dran. Währenddessen verdiene ich weiter mein Geld mit linguistischer Forschung und Lehre und du glaubst fein an deine Expertise.

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cas65  12.02.2024, 20:56
@Adomox

In der Tat. Bei derartigem Bildungstiefststand glaube ich mir dann doch besser selbst. Glaube du ruhig weiter an die Güte deiner Qualifikation.

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Adomox  12.02.2024, 20:57
@cas65

Schnucki, da muss ich nicht glauben, da ich weiß.

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cas65  12.02.2024, 21:02
@Adomox

Dann kannst du dich hier aber supergut verstellen. ^^

Und damit ist für mich dieser Disput auch beendet.

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Adomox  12.02.2024, 21:02
@cas65

Ah, fertig damit, meine Person zu kritisieren?

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grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 21:34
@Adomox

Interessant ist, dass Microsofts (= OpenAI's) ChatGPT eine ganz gravierend falsche Erklärung des Fehlers liefert,

Googles Gemini aber die folgende richtige:

Der Gebrauch des unbestimmten Artikels "eine" im Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer" ist grammatikalisch nicht korrekt. Der Fehler liegt darin, dass der Begriff "kompetente Führung" hier als unzählbares Nomen verwendet wird.

Unzählbare Nomina (auch Massennomen genannt) bezeichnen Substanzen, die nicht in einzelne Einheiten zerlegt werden können. Sie stehen im Singular und werden ohne unbestimmten Artikel verwendet. Beispiele für unzählbare Nomina sind:

  • Wasser
  • Luft
  • Liebe
  • Bildung
  • Führung

In dem Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer" wird "Führung" als zählbares Nomen verwendet, obwohl es sich um ein unzählbares Nomen handelt. Dies ist grammatikalisch falsch.

Die korrekte Formulierung des Satzes lautet:

Teenager wünschen sich kompetente Führung im Klassenzimmer.

Hier wird der unbestimmte Artikel "eine" weggelassen, da "kompetente Führung" als unzählbares Nomen verwendet wird.

Es gibt einige Ausnahmen, bei denen unzählbare Nomina mit einem unbestimmten Artikel verwendet werden können. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn das Nomen eine bestimmte Eigenschaft oder Qualität beschreibt. Ein Beispiel dafür ist:

Ich trinke eine kalte Cola.

In diesem Satz wird "Cola" als unzählbares Nomen verwendet, aber der unbestimmte Artikel "eine" wird verwendet, um die Eigenschaft "kalt" zu beschreiben.

Im Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer" beschreibt der Begriff "kompetente" jedoch keine Eigenschaft von "Führung", sondern ist Teil der Definition des Begriffs. Daher ist die Verwendung des unbestimmten Artikels in diesem Fall falsch.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gebrauch des unbestimmten Artikels "eine" im Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer" ein sprachlicher Fehler ist, da "kompetente Führung" als unzählbares Nomen verwendet wird. Die korrekte Formulierung des Satzes lautet "Teenager wünschen sich kompetente Führung im Klassenzimmer".

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Adomox  12.02.2024, 21:40
@grtgrt

Daran ist nichts interessant. Die eine KI hat eine Antwort gegeben, die dir nicht gefällt; die andere KI hat dir eine Antwort gegeben, die die gefällt. Welche der beiden Antworten aus sprachwissenschaftlicher Perspektive korrekt ist, wird dadurch nicht deutlich. Witzig ist dabei allerdings, dass das Cola-Beispiel sehr schön auf das Führungs-Beispiel anwendbar ist - das scheint dir aber entgangen zu sein.

Im Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer" beschreibt der Begriff "kompetente" jedoch keine Eigenschaft von "Führung", sondern ist Teil der Definition des Begriffs. 

???

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grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 22:08
@Adomox

Es erstaunt mich, dass Du mir eben beweisen konntest:

Es gibt promovierte Germanisten, die der - durchaus richtigen - Erklärung von Googles KI Gemini noch nicht mal folgen können (obgleich sie doch ausführlich und gut verständlich formuliert ist).

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CryingGame  12.02.2024, 22:16
@grtgrt

Dir sollte klar sein, dass eine KI auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft und Grammatik extrem häufig falsch liegt. Wir haben das schon weitaus häufiger getestet als du und meist ist es so, dass ChatGPT auch auf einfache Fragen falsche Antworten liefert - so wie in der von dir zitierten:

Im Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer" beschreibt der Begriff "kompetente" jedoch keine Eigenschaft von "Führung", sondern ist Teil der Definition des Begriffs. Daher ist die Verwendung des unbestimmten Artikels in diesem Fall falsch.

Das ist schon ein herzhaftes Lachen wert. Wenn das Wort "kompetent" nicht als Eigenschaft (Attribut) von Führung gewertet wird, sondern ein Teil der Definition sein soll, gäbe es keine andere Form der Führung. Da freuen sich jetzt auch die inkompetenten Führungskräfte, da es sie nicht mehr gibt.

Es verhält sich so, wie ich es bereits oben geklärt bzw. erklärt habe. Durch das Attribut ist der Gebrauch mit dem unbestimmten Artikel ebenfalls absolut korrekt.

Hier mal die Antwort von "meinen" beiden KIs

ChatGPT 3.5

Ja, der Satz "Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer." ist grammatisch korrekt. Er drückt aus, dass Teenager eine kompetente Führung im Klassenzimmer wünschen.

Copilot:

Ja, der Satz “Teenager wünschen sich eine kompetente Führung im Klassenzimmer” ist grammatisch korrekt. Es drückt aus, dass Jugendliche eine qualifizierte Leitung im Klassenzimmer wünschen.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 22:20
@CryingGame

Danke für die beiden zusätzlichen Beispiele.

Umso erstaunlicher ist, dass wenigstens Googles Gemini eine richtige Erklärung liefert.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 12.02.2024, 22:28
@grtgrt

Nebenbei: Wer sich vor Augen führt, dass ChatGPT ja nur den Sprachgebrauch nachahmt, den es im Internet findet, kann eigentlich gar nichts anderes von ihm erwarten angesichts der Tatsache, dass heute den oben betrachteten Fehler (meiner Beobachtung nach) schon deutlich mehr als die Hälfte aller Deutschen macht.

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CryingGame  12.02.2024, 22:52
@grtgrt

Eben nicht.

Mit dem Beispiel "Cola" widerspricht sich Gemini selbst.

Es gibt einige Ausnahmen, bei denen unzählbare Nomina mit einem unbestimmten Artikel verwendet werden können. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn das Nomen eine bestimmte Eigenschaft oder Qualität beschreibt. Ein Beispiel dafür ist: Ich trinke eine kalte Cola.

Bei Cola erkennt er "kalt" als Attribut. Bei Führung erkennt er "kompetent" nicht als Attribut und behauptet, das Attribut sei ein Teil seiner Definition. Woher kommt denn so eine Regel? Für welche anderen Nomen gilt denn noch so eine Absurdität?

Weder du noch Gemini erkennen die Gleichheit der Attribute aus grammatischer Sicht, die die distinktive Funktion des unbestimmten Artikels erlaubt.

Ich trinke eine kalte Cola - und keine warme.

Wenn du das als Muttersprachler nicht erkennst, kann ich dir nicht mehr helfen. Dann solltest du dich weiterhin auf die falschen Antworten einer KI verlassen.

Für mich ist diese Diskussion daher auch an ein Ende gekommen, da es in meinen Augen sinnlos ist, mit Menschen eine Diskussion zu führen, die unreflektiert einer KI-Antwort Glauben schenken.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 01:00
@CryingGame

Nimm mal an, jemand sagt Dir:

Jetzt will ich noch ein Wasser trinken.

Oder:

Jetzt will ich noch Wasser trinken.

Im ersten Fall weiß ich dann, dass er Wasser aus einer Flasche zu trinken beabsichtigt. Er greift nach einer genau definierten Portion Wasser.

Im zweiten Fall aber könnte er ebenso gut beabsichtigen, Leitungswasser zu trinken.

Portionen in Flaschen abgefüllter Getränke (seien sie nun Cola oder Wasser) sind abzählbar (Gemini spricht von "Zählbarkeit"), mit Wasserportionen aus dem Wasserhahn ist das schon anders.

Von 2 Colas zu sprechen macht Sinn.

Von 2 Wasser oder 4 Mehl zu sprechen macht keinen Sinn.

Wasser, ebenso wie Betreuung, ist etwas, das man nicht per Singular und Plural unterscheiden kann. Das ist der springende Punkt.

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CryingGame  13.02.2024, 07:25
@grtgrt

Da ich mich seit etwa 35 Jahren tagtäglich mit grammatischen und grammatikalischen Fragestellungen auseinandersetze und dies auch unterrichte, brauchst du mir nichts über den Gebrauch der Artikel zu erklären. Du bist auch nicht der erste Muttersprachler, der der Meinung ist, sein sprachliches Bauchgefühl stünde über der Gesamtheit aller Grammatikbeschreibungen.

Apropos Grammatikbeschreibung: Man darf nicht vergessen, dass die Grammatik in erster Linie eine Beschreibung der Sprache ist (Deskriptivismus). Der normierende Aspekt einer Grammatik ergibt sich aus der Beobachtung einer mehrheitlichen Verwendung, die dann als Vorgabe dient (Präskriptivismus). Dein Beispiel mit "2 Colas" passt sehr gut, da es in der Grammatik als die unübliche Form angesehen wird. Mehrheitlich wird "2 Cola" benutzt und steht daher so auch in den Grammatikbüchern. Das macht "2 Colas" aber nicht falsch, es wird in den kurzen Beschreibungen nur nicht aufgeführt. Deine Form findet man aber in den ausführlichen linguistischen Grammatikbüchern. Damit sind beide Formen korrekt, der Unterschied liegt nur in der Häufigkeit seines Gebrauchs. Und das ist genau das, was ich versuche zu erklären. Deine Idee mit dem Nullartikel ist richtig, aber ebenso korrekt ist der Gebrauch mit dem indefiniten Artikel. Die Gebrauchsfrequenz einer Form entscheidet nicht über die Korrektheit.

Wenn du dich in der Vergangenheit intensiver mit solchen Fragestellungen auseinandergesetzt hättest, wüsstest du, dass der Aspekt der "Zählbarkeit" nur ein Kriterium von mehreren für den Gebrauch bzw. die Wahl des Artikels ist. Sobald sich innerhalb eines Satzes oder auch innerhalb eines Satzgliedes die Beziehungen aufgrund eines hinzugefügten Elements verändern, ist die Vergleichbarkeit häufig schon nicht mehr gegeben, da die vorher geltende "Regel" nun durch eine neue ersetzt werden muss. Und das passiert durch das hinzugefügte Attribut.

Noch ein weiterer Aspekt:

Wenn du dich für die Korrektheit der Sprachverwendung einsetzt, solltest du keine Übersetzungsanglizismen verwenden. "Sinn machen" kommt aus dem Englischen "to make sense". Im Deutschen ist es "Sinn haben" oder "Sinn ergeben". Es erscheint ein bisschen seltsam, dass du auf der einen Seite sehr tolerant bei der eigenen Sprachverwendung bist, aber an anderer Stelle versuchst, einen Präskriptivismus durchzusetzen, der auf einer falschen Annahme beruht.

Auch wenn mir persönlich "Sinn machen" nicht gefällt, akzeptiere ich es, da es Teil des Sprachwandels ist. Irgendwann in Zukunft wird es gleichwertig neben den deutschen Formen stehen und wahrscheinlich wird es auch dann nicht mehr als Übersetzungsanglizismus wahrgenommen werden.

Sprache unterliegt dem Wandel und das betrifft auch die grammatische Seite. "wegen" wird immer häufiger mit der Dativdeklination verwendet, "weil" wird bereits sehr häufig als Nullposition gesetzt. Diese Formen werden sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit durchsetzen. Ob einem das gefällt oder nicht, ist einer persönliche und keine grammatische Frage. Der Wandel wird früher oder später auch den Gebrauch des Artikels betreffen. Aber bis es soweit ist, belassen wir es dabei, dass deine und meine Auslegung des von dir zitierten Satzes korrekt sind.

Und das war nun tatsächlich mein letzter Beitrag. Mehr Zeit möchte ich in deine Fragestellung nicht mehr investieren.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 07:54
@CryingGame
Du bist auch nicht der erste Muttersprachler, der der Meinung ist, sein sprachliches Bauchgefühl stünde über der Gesamtheit aller Grammatikbeschreibungen.

Ich spreche nicht über mein "Bauchgefühl", sondern in diesem Fall über gesichertes Wissen meiner Muttersprache, das ich schon als 14-Jähriger erworben hatte. Wohl einfach durch Lesen guter Bücher. Was Gemini uns erklärt ist jedenfalls richtig: Der unbestimmte Artikel vor Hauptwörtern, zu denen es keinen Plural gib, ist falscher Sprachgebrauch.

Einzige Ausnahme: Ist mit dem Wort ausnahmsweise etwas Zählbares gemeint, so ist der Gebrauch des unbestimmten Artikels in Ordnung: Wer von "einem" Cola spricht, meint eben nicht Cola, sondern eine in der Flasche abgefüllte Portion von Cola.

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Adomox  13.02.2024, 08:04
@grtgrt
ist falscher Sprachgebrauch

Es ist schon sehr spannend, wie du von CryingGames inhaltlich ausführlichen, fachlich völlig korrekten Erklärungen rein gar nichts mitnimmst.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 08:09
@Adomox

Da gibt es ja kaum was Korrektes mitzunehmen.

Mein Verdacht erhärtet sich: Selbst manche Lehrer beherrschen heute die eigene Muttersprache nicht mehr richtig. Wie soll man es dann ihren Schülern noch ankreiden können?

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Adomox  13.02.2024, 08:10
@grtgrt

Weiterhin ebenfalls spannend, dass du denkst, fachliche Expertise zu haben, da du Muttersprachler bist.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 08:12
@Adomox

Du nennst den falschen Grund: Nicht weil Deutsch meine Muttersprache ist, sondern da ich schon früh viele in perfektem Deutsch geschriebene Bücher gelesen habe, weiß ich, was korrektes bzw. nicht korrektes Deutsch ist.

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Adomox  13.02.2024, 08:13
@grtgrt

Auch das führt nicht zu linguistischer Expertise. Du hast dadurch sicherlich Generalisierungen gebildet, das mag ich gar nicht abstreiten. Du kannst allerdings eben nicht fachlich abwägen, inwiefern diese Generalisierungen etwas über "richtig" und "falsch" aussagen oder ob diese subjektiven Generalisierungen objektiv überhaupt zutreffen.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 08:14
@Adomox

Ich und meine ganze Generation sind Gegenbeispiel für Deine Meinung.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 09:36
@Adomox

Du hast sie mir oben selbst beschrieben mit den Worten:

Da ich mich seit etwa 35 Jahren tagtäglich mit grammatischen und grammatikalischen Fragestellungen auseinandersetze und dies auch unterrichte, brauchst du mir nichts über den Gebrauch der Artikel zu erklären.
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Adomox  13.02.2024, 09:37
@grtgrt

Ich bin doch sehr sicher, dass ich keine 35 Jahre Erfahrung in irgendetwas habe - ich bin erst 32.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 09:39
@Adomox

Ich dachte, Du seiest in der Lage dein eigenes Alter stets richtig zu kennen und würdest auch nicht beabsichtigen, mich anzulügen. Erst jetzt wir mir klar, dass ich Dich mit jemand anderem verwechselt habe.

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Adomox  13.02.2024, 09:49
@grtgrt

Liest du die ganzen Bücher, aus denen dein Bauchgefühl stammt, ebenso aufmerksam? 😉

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 09:49
@grtgrt

Das macht aber nichts, denn meine Aussage

Ich und meine ganze Generation sind Gegenbeispiel für Deine Meinung.

bezog sich ja auf Deine über mich geäußerte Meinung.

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Adomox  13.02.2024, 09:50
@grtgrt

Welche Meinung? Dass du keine fachliche Expertise hast?

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 09:58
@Adomox
Liest du die ganzen Bücher, aus denen dein Bauchgefühl stammt, ebenso aufmerksam?

Wie oben schon kurz erwähnt: Ich spreche hier nicht über mein "Bauchgefühl", sondern über die gemeinsame Meinung aller noch kompetenten Germanisten, Lehrer und Schriftsteller. Unterhalte dich dazu mal am besten mit einem Buchlektor, der schon einige Jahre Erfahrung hat.

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Adomox  13.02.2024, 09:59
@grtgrt

Wenn das die versammelte Meinung dieser Menschen ist, kannst du doch bestimmt eine einschlägige Quelle dazu teilen.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 10:02
@Adomox

Wieso sollte ich mir die Mühe machen? Lies halt selbst mal nach.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 10:08
@Adomox

Genau diese Antwort habe ich erwartet. Du bist nicht fähig dazu (ist meine Schlußfolgerung). Aber deswegen gab ich Dir ja den Tipp, dir all das bei Gelegenheit mal von einem erfahrenen Lektor erklären zu lassen. Zu versuchen dazuzulernen wäre keine Schande.

Wo zwei sich nicht einigen können, kann es helfen, Dritte zu befragen.

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Adomox  13.02.2024, 10:10
@grtgrt

Ich lasse mir als Linguist ganz sicher nicht von einem Lektor Linguistik erklären; ein Lektor bei klarem Verstand würde das auch gar nicht erst versuchen.

Dass ich nicht auf die Suche nach Fachliteratur gehe, die es gar nicht gibt, verzeih mir bitte.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 10:13
@Adomox

Danke! Ich habe jetzt was über Linguisten dazugelernt. Sogar noch über schon promovierte.

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Adomox  13.02.2024, 10:17
@grtgrt

Dass sie sich keinen Bullshit von Präskriptivisten verkaufen lassen? Gern geschehen.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 10:41
@Adomox

Kein Wunder: Deine Arbeitsbelastung als "Stellvertretender Vorsitz der deutschen Gender-Lobby, Referatsleitung "Wissenschaft" der LGBT+ Community, und Bekannter-Pro-Gender-Aktivist" scheint ja wirklich enorm groß zu sein. Mein Beileid.

Ich gebe zu: Wir normalen Menschen haben es da schon ein bisschen einfacher.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 11:06
@grtgrt

... nicht zuletzt auch deswegen, da wir wenigstens keinen Wert darauf legen, aus unserer schönen, durch Personen wie Schiller und Goethe mit geprägten Sprache eine zu machen, die durch Gender-Gerümpel bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird.

Verzeihe, aber Personen wie ich verstehen offenbar die Welt nicht mehr.

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Adomox  13.02.2024, 11:09
@grtgrt

Da sind sie wieder, deine Lesefähigkeiten. Was steht noch gleich vor diesen "Titeln"?

Titel, die User von gutefrage mir verliehen haben, sind u.a.

Mag das darauf hinweisen, dass diese Posten allesamt erfunden sind? Man weiß es nicht.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 11:14
@Adomox

Dass dich jene – Dir durch wen auch immer zugeschriebene – Titel mit Stolz erfüllen, zeigt sich daran, dass Du sie (heute) mit in dein Profil eingetragen hast. Soll ich jetzt vor Ehrfurcht erstarren?

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Adomox  13.02.2024, 11:16
@grtgrt

Jetzt unterstellst du mir also, dass ich auf diese Titel stolz sei.

(heute)

Heute? Die stehen da seit Jahren.

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 11:25
@Adomox

Seltsam: Gestern sind sie mir dort noch nicht aufgefallen. Bitte entschuldige, dass ich es offenbar dabei belassen wollte, dich als promovierten Linguisten (als Sprachwissenschaftler also) erkannt zu haben. Jetzt erkenne ich: Du hast auch Aufgaben, die Dich offenbar viel mehr beschäftigen, mir aber kontraproduktiv erscheinen.

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Adomox  13.02.2024, 11:27
@grtgrt

Was dir kontraproduktiv erscheint und was du als angebliche Aufgaben von mir siehst, ist mir ziemlich egal.

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Schön, wenn man ansonsten keine Sorgen hat…


Weil es nicht falsch ist.


grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 08:05

Glaube mir: Es ist falsch.

Den Grund dafür habe ich hier erklärt: https://comment-415386558

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thatnuhright  13.02.2024, 10:25
@grtgrt

Naja, unter der gleichen Antwort gibt es Kommentare, die dir das Gegenteil erklären. Warum sollte ich dir mehr glauben?

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grtgrt 
Beitragsersteller
 13.02.2024, 10:33
@thatnuhright

Dir selbst ein Urteil zu bilden, wäre natürlich der beste Weg (und würde am ehesten zur Folge haben, dass ein Mensch mehr sich nicht von einer KI wie Gemini zu schämen braucht).

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thatnuhright  13.02.2024, 18:38
@grtgrt

Mein Urteil habe ich doch bereits in meiner Antwort geschrieben XD

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