Kindererziehung wie bei indigenen Völkern?
Die Kindererziehung läuft bei indigenen Völkern meist anders ab, als es bei uns üblich ist. Das Kind steht dabei viel weniger im Mittelpunkt.
Mayas loben oder belohnen ihre Kinder nicht. Stattdessen lächeln und nicken sie nur.
Weit wirksamer als Lob sei es auch, den Beitrag des Kindes einfach zu akzeptieren, so wie er sei ... Ich habe bei den Maya beobachtet, wie ein Mädchen seiner Mutter dabei helfen wollte, Tortillas zu formen, und das Ergebnis sah wirklich schrecklich aus. Ihre Mutter hat sie trotzdem herausgebraten.» Sie habe den Teig manchmal noch etwas zurechtgezupft, kritisierte aber nicht. «Das Kind war glücklich, weil es einen Beitrag geleistet hatte.»
Kinder der Maya spielen zwar – doch nicht mit den Erwachsenen. So spielen sie selbständig, ohne Input der Eltern oder Spielzeug, das von diesen beschafft wird. Oft ahmen sie dabei die Tätigkeiten der Erwachsenen nach.

Quelle: https://www.20min.ch/story/dschungelmethode-wie-werden-kinder-im-dschungel-erzogen-135939805408

(es gibt auch andere, ältere Aussführungen von Michaeleen Doucleff)

Von welchen Aspekten könnten wir hier etwas lernen und was würde in unserer Gesellschaft (nicht) funktionieren ( ... mal auf Deutschland, Schweiz, Österreich beschränkt)?

Jedem von uns wird bewusst sein, dass es hier kein scharf abgrenzbares Richtig & Falsch gibt. Daher geht´s einfach um den höflichen Austausch.

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Lernen, Kinder, spielen, Erziehung, Eltern, Psychologie, Gesellschaft, Maya, Lob
Herunterspielen, oder mit Medien-Kritik auseinander setzen?

Zum Kontext:

https://www.annabelle.ch/stil/fashion-find-was-das-wahre-problem-am-zara-skandal-ist/

Vor knapp einer Woche veröffentlichte Zara eine Werbekampagne zur Atelier Zara Kollektion «The Jacket», fotografiert von Modefotograf Tim Walker. Die Sujets zeigen das Model Kristen McMenamy in einer Art dekonstruiertem Bildhaueratelier, das aussieht wie die Kulisse eines Berthold-Brecht-Stücks. Um sie herum Staub, zerbrochene Steine, Schutt und Statuen, einige mit fehlenden Gliedmassen, einige in weisse Tücher gewickelt.Leichentücher? Die Verbindung zu den Kriegsbildern, die uns täglich erreichen, ist jedenfalls schnell hergestellt. Das hätte man merken müssen. Über wie viele ignorante Schreibtische sind die Fotos gegangen, bis sie genehmigt wurden?

Das soll nur den Kontext erklären, aber ist hier nicht die eigentliche Frage.

Die Frage dreht sich um die Reaktion im Artikel. Dort heisst es:

Die Modebranche hat einen neuen Skandal. Aufgewärmte Empörung, Aufruf zum Boykott, gähn. Ich kann es nicht mehr hören. Dies vor allem, weil kein #boykott in dieser Branche jemals von Dauer war. Himmel, wer schon alles gecancelt wurde! Aber ein paar Wochen später laufen alle doch wieder fröhlich in Dolce & Gabbana, Alexander Wang und Balenciaga herum.

(Ähnliche Reaktionen liest man auch in anderen Situationen. Daher soll obiges nur als ein Beispiel angesehen werden.)

Sind wir in unserer westlichen Welt und durch Social Media schon abgestumpft, dass das Auseinandersetzen und kritische Beurteilung von Werbe-Messages als langweilig und überflüssig abgetan werden muss, oder die Befürchtung (oder Tatsache?), dass diese Werbung die Gefühle anderer Leute verletzen kann? Oder will man sich nicht mit der Kritik auseinander setzen, und spielt sie deshalb herunter?

Zu dieser Frage gibt ein kein Richtig-oder-Falsch. Ich bin hier einfach an der Meinung anderer Leute interessiert ...

Bildquelle: siehe oben

PS: es soll hier auch nicht darum gehen, wie Zara reagiert hat, oder ob sie es gar bewusst provoziert hat. Sondern wirklich, ob kritische Auseinandersetzungen als langweilig und überflüssig abgetan werden.

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Social Media, Kritik, Medien, Moral, Sensibilität, Abwimmeln, Kritikfähigkeit, Shitstorm