Kann man sich einfach als ein anderes Geschlecht identifizieren (Triggerwarnung)?

Ich bin pro Homo pro Frauenrechte, Feminismus und alles was es in dem so gibt, nur verstehe ich eine Sache nicht, da es überhaupt nicht rein passt und sich jeglicher Logik entzieht und für mich einfach falsch ist undswar sind das Menschen, die sich als das andere Geschlecht identifizieren bzw. Transvestiten.

Wenn ein Mann einen anderen Mann liebt, ist das biologisch so vielleicht nicht direkt vorgesehen, da die Fortpflanzung nicht möglich ist, aber es ist trotzdem okay, da man nichts dafür kann, welches Geschlecht man liebt.

Männer sind aber biologisch und faktisch ja trotzdem Männer. Wieso ist es gesellschaftlich bzw. Staatlich angesehen, dass ein Mann sich als Frau umidentifiziert oder eben anders herum?

Das ergibt ja wirklich nicht auf Beleidigend sondern rein rational logisch keinen Sinn.

Ich kann ja auch nicht bestimmen, dass eine 2 ab jetzt eine 7 ist oder zum Beispiel, dass Ja ab jetzt Nein heißt.

Biologisch faktische Männer dürfen beim Sport (z.B Kampfsport) gegen andere Frauen kämpfen und gewinnen den Kampf dann selbstverständlich aufgrund von evolutionären, genetischen Beschaffenheiten.

Es ergibt doch Sinn dass Männersport und Frauensport getrennt wird, wieso kann diese wichtige und richtige Trennung umgangen werden, weil sich ein Mann wie eine Frau fühlt?

Ich kann mich auch nicht als Polizist fühlen und raus gehen um schwere Verbrechen aufzuklären weil ich faktisch eben kein Polizist bin.

Wieso wird genau die selbe Logik im Thema mit den Frauen und Männern missachtet.

Wenn ich sowas lese wie, dass ein Sexualstraftäter, welcher Frauen vergewaltigt hat, sich aber als Frau identifiziert, ins Frauengefängnis kommt und da dann seine Zellenbewohnerin vergewaltigt…

Da wird einem doch klar, dass der enorme Druck der von Communitys wie die LGBTQ+ Community ausgeht schon solch eine Macht hat, dass sich Staaten und Großorganisationen wie die Olympischen Spiele dieser total gefährlichen und biologisch unlogischen Meinung der linksradikalen Freidenker beugen weil sie entweder als Politisch Korrekt angesehen werden wollen oder die Hatewelle und eventuellen Boykott dieser riesigen Movements fürchten.

Wie kann es also sein, dass LGBTQ+ nicht als gefährlich eingestuft wird sondern sogar unterstützt wird, und die Flagge überall polarisiert und es ein ABSOLUTES NOGO ist etwas schlechtes über das Movement oder Transvestiten (explizit im Sport oder in Gefängnissen) zu verlieren???

Allein, dass ich fürchten muss, dass ich meine Zeit verschwende, da diese Frage ohnehin sofort gesperrt werden könnte, weil es ja ein sensibles Fettnäpfchen ist worüber man nicht reden oder einer anderen Meinung sein darf, da man ansonsten Extrems von der Gesellschaft diskreditiert wird, zeigt doch schon ziemlich gut in was für eine radikale Richtung sich das entwickelt.

Ich verstehe das einfach nicht und es belastet mich sehr, dass ich scheinbar einer der wenigen bin, der gegen LGBTQ+ aufgrund der radikalen, gefährlichen, meinungsvorgebenden Dominanz ist.

...zum Beitrag

Auf diese lange Fragestellung kann ich nur mit einer langen Antwort angemessen reagieren. Ich hoffe, dass alle meine Punkte verständlich werden und ich keine Frage übergangen habe. Wenn das nicht so ist, bitte einfach nachfragen.

Menschen, die sich als das andere Geschlecht identifizieren bzw. Transvestiten.

Man muss zwischen Transvestitismus und Trans* bzw. Transgender/Transidentität unterscheiden:

  • "Transvestitismus (...) bezeichnet das bewusste Tragen von Kleidung und Accessoires, die gemeinhin als stereotypisch gelten für die Geschlechterrolle des anderen Geschlechts" https://de.m.wikipedia.org/wiki/Transvestitismus
  • "Transgender/Trans*-Menschen bezeichnet Menschen, deren äußerliche Geschlechtsmerkmale (und damit das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht) nicht mit ihrem gefühlten Geschlecht, dem sogenannten Identitätsgeschlecht, übereinstimmen" https://gendertreff.de/definition/
Wieso ist es gesellschaftlich bzw. Staatlich angesehen, dass ein Mann sich als Frau umidentifiziert oder eben anders herum?

Seit 1975 wird Transidentität oder eine Variation davon von der WHO in ihrer internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) als Krankheit anerkannt. Bis vor kurzem hieß es noch "Transsexualität"/"Transsexualismus", nun ist "Geschlechtsinkongruenz" nicht mehr per se als Krankheit zu verstehen, kann aber immernoch ein behandlungsbedürftiges Ausmaß annehmen. Hier ein Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung zu diesem Thema.

Daher hat das Bundesverfassungsgericht schon 1978 festgestellt:

  • "Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG gebietet es, die Eintragung des männlichen Geschlechts eines Transsexuellen im Geburtenbuch jedenfalls dann zu berichtigen, wenn es sich nach den medizinischen Erkenntnissen um einen irreversiblen Fall von Transsexualismus handelt und eine geschlechtsanpassende Operation durchgeführt worden ist" https://www.servat.unibe.ch/dfr/bv049286.html

Seit 1980 gibt es das Transsexuellengesetz, das durch Gerichtsurteile seitdem so abgeändert worden ist, dass man für die Änderung des amtlichen Geschlechtseintrags nun nur noch zwei Gutachten braucht und keine Operation. Die Ampel-Parteien sehen dabei aber immernoch Diskriminierung, weshalb sie es mit einem Selbstbestimmungsgesetz ersetzen wollen. Hier ein Artikel der Tagesschau zu diesem Thema.

Männer sind aber biologisch und faktisch ja trotzdem Männer.

Wie Akaitori bereits angemerkt hat, fehlt im Deutschen oft die Unterscheidung zwischen dem biologischen Geschlecht (sex) und dem Identitätsgeschlecht bzw. sozialen Geschlecht (gender). Trans*Personen wollen nicht behaupten, sie seien biologisch bspw. Männer. Sie empfinden sich lediglich als Männer und leben das entsprechend aus.

Grundlage für das Empfinden von Trans*Personen ist häufig die sog. Geschlechtsdysphorie.

  • "Geschlechtsdysphorie [bedeutet], dass eine Person immensen Stress empfindet, weil ihre angeborene Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde" https://echte-vielfalt.de/lebensbereiche/lsbtiq/was-ist-geschlechtsdysphorie/

Dieser Leidensdruck lässt sich in körperliche, soziale und emotionale Dysphorie unterteilen, welche alle in dem verlinkten Artikel erläutert werden.

Trans*Personen haben ein mehr als fünffach erhöhtes Suizidrisiko und geschlechtsangleichende Operationen und Hormone sowie das Nutzen der gewünschten Anreden und Pronomen (auch bei amtlichen Mitteilungen - daher die Änderung des amtlichen Eintrags) können das Suizidrisiko erheblich verringern. Auch fehlende oder vorhandene Diskriminierung ist natürlich ein sehr relevanter Faktor. Studien dazu unten.

Das Ziel von Trans*Personen ist es also nicht, so zu tun, als würden sie einem anderen Geschlecht angehören. Sie wollen lediglich ihren Leidensdruck verringern.

Es ergibt doch Sinn dass Männersport und Frauensport getrennt wird, wieso kann diese wichtige und richtige Trennung umgangen werden, weil sich ein Mann wie eine Frau fühlt?

Die Frage, ob Transfrauen an Sportwettkämpfen für Frauen teilnehmen dürfen, ist sehr kompliziert. Manche Transfrauen haben sehr früh mit einer Hormontherapie angefangen und daher die männliche Pubertät fast gar nicht erlebt, manche haben erst im Erwachsenenalter mit der Transition begonnen. Das Olympische Komitee hat als Kompromisslösung einen Testosteron-Grenzwert für Transfrauen eingeführt, doch auch das ist nicht unumstritten. Was die richtige Lösung ist, kann ich persönlich nicht sagen. Aber egal worauf es hinausläuft: Sportliche Regelungen sollten nicht als Grund genutzt werden, Trans*Personen generell zu diskriminieren. Hier ein Artikel der Neuen Zürcher Zeitung zu diesem Thema.

Wenn ich sowas lese wie, dass ein Sexualstraftäter, welcher Frauen vergewaltigt hat, sich aber als Frau identifiziert, ins Frauengefängnis kommt und da dann seine Zellenbewohnerin vergewaltigt

Solche Fälle sind, soweit ich weiß, bisher nur außerhalb von Deutschland aufgetreten. Bei einem Fall in Großbritannien wurde es als Fehler anerkannt, die Person überhaupt in ein Frauengefängnis zu bringen. Es wird also im Einzelfall überprüft, in welches Gefängnis so eine Person kommen sollte - Fehler sind dabei leider nicht auszuschließen.

  • "Das Justizministerium entschuldigte sich nun für die Entscheidung, White in ein Frauengefängnis zu bringen. Man habe dabei die Vergangenheit der Gefangenen nicht genügend berücksichtigt. Laut eigener Bekundung befindet sich White derzeit im Prozess einer biologischen Geschlechtsangleichung von einem Mann zu einer Frau." (Artikel des Spiegel)
Wie kann es also sein, dass LGBTQ+ nicht als gefährlich eingestuft wird sondern sogar unterstützt wird, und die Flagge überall polarisiert und es ein ABSOLUTES NOGO ist etwas schlechtes über das Movement oder Transvestiten (explizit im Sport oder in Gefängnissen) zu verlieren???

Wie in so gut wie jeder Gruppierung gibt es bei LGBTQ+ Vertreter, die positiv auffallen, und Vertreter, die negativ auffallen. Da LGBTQ+ keine feste Organisation ist, sondern alle mit einschließt, die sich mit einer der Abkürzungen identifizieren können, kann man hier noch schwerer auf einen gemeinsamen Konsens kommen als bspw. in politischen Organisationen.

Viele befürworten respektvolle Diskussionen, da so am besten Informationen ausgetauscht werden können. Leider gibt es auf beiden Seiten (pro und anti LGBTQ+) Personen, die dazu nicht bereit sind. Da diese dann mit ihrem Konflikt sehr auffällig sind, kann der Eindruck entstehen, sie würden die allgemeinen Ansichten und Methoden ihrer jeweiligen Seite darstellen.

Hier noch die erwähnten Studien zum Leidensdruck von Trans*Personen mit passend zitierten Abschnitten:

  • Transgender adolescents were 5.87 times more likely (...) than heterosexual peers to attempt suicide. https://mobile.reuters.com/article/amp/idUSKCN1MI1SL
  • Choosing one’s own name has positive effects on a trans person’s mental health. The study showed that “having even one context in which a chosen name could be used was associated with a 29% decrease in suicidal thoughts” (Russell, et al, 2018). https://www.suicideinfo.ca/resource/transgender-people-suicide/
  • Transgender and nonbinary youth who reported having pronouns respected by all or most people in their lives attempted suicide at half the rate of those who did not have their pronouns respected https://www.thetrevorproject.org/survey-2020/
  • Notably, the study found that among young trans and nonbinary people under 18, receiving GAHT [geschlechtsangleichende Hormontherapie] was associated with nearly 40% lower odds of having had a suicide attempt in the past year. https://time.com/6128131/gender-affirming-hormone-therapy-study/
  • Sowohl ERI als auch ETLI zeigten bei den befragten Trans-Frauen eine deutliche Verbesserung (...) nach der Operation. „Der Globalscore verbesserte sich um insgesamt 47 Prozent von 1,53 auf 2,25 von maxmial 3 Punkten" https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/81767/Transsexuelle-Genitalangleichende-Operation-verbessert-die-Lebensqualitaet
  • 67% of transitioning people thought more about suicide before transitioning whereas only 3% thought about suicide more after their transition (Bailey et al., 2014). https://www.suicideinfo.ca/resource/transgender-people-suicide/
  • Eine Umfrage unter 46 Chirurgen, die (...) insgesamt 22.725 transgender Patienten behandelt hatten (...). Insgesamt hätten sich 62 der Patienten (rund 0,27 %) wegen Reue an ihre ehemaligen Chirurgen gewendet. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Detransition
  • Respondents who experienced discrimination or were a victim of violence were more likely to report suicide thoughts and attempts. https://williamsinstitute.law.ucla.edu/publications/suicidality-transgender-adults/
...zur Antwort

Ich persönlich sehe zwei Möglichkeiten, diese Geschlechtsidentitäten zu kombinieren:

1) Bigender mit Neutrois und Agender als die beiden "Teil-Geschlechtsidentitäten". Das würde zutreffen, wenn du die beiden Geschlechtsidentitäten getrennt empfindest und vielleicht zeitweise eine mehr oder weniger stark als die andere.

Bigender people experience exactly two gender identities, either simultaneously or varying between the two. These two gender identities are usually male and female, but bigender could also include non-binary identities. https://gender.fandom.com/wiki/Bigender

2) Demineutrois. Wer Demigender ist, identifiziert sich mit einem bestimmten Geschlecht (in deinem Fall Neutrois), aber nicht vollständig. Der "restliche" Teil kann als Agender gesehen werden. Das würde eher als Bigender auf dich zutreffen, wenn du zwar eine Geschlechtsidentität empfindest, aber nicht vollständig Neutrois. Auch wenn du die Agender-Identität als getrennt empfindest, könnte Demineutrois u.U. zutreffen.

Demineutrois (also called demineutral) is a gender in which one is partially, but not fully, neutrois or neutral. They may or may not identify as another gender in addition to being partially neutrois or neutral. https://www.lgbtqia.wiki/wiki/Demineutrois

Wenn keine dieser Möglichkeiten auf dich zutrifft, kannst du dich natürlich trotzdem gleichzeitig als Neutrois und Agender bezeichnen. Wenn du deine Geschlechtsidentität dann noch genauer beschreiben kannst, denke und recherchiere ich auch gern nochmal, um einen passenden Begriff zu finden.

...zur Antwort

Es gibt durchaus Personen, die sich als Tier, Fabelwesen o.ä. identifizieren. Transgender sind diese dann allerdings nicht, sondern (sofern meine Recherche stimmt) "Otherkin".

Otherkin sind Menschen, die sich als teilweise oder komplett nicht menschlich identifizieren. Ob Drache, Löwe, Fuchs—oder so ziemlich alles andere—, es gibt vermutlich jemanden da draußen, der oder die sich mehr wie dieses Wesen fühlt als ein Mensch. https://www.vice.com/amp/de/article/dpejzv/

Ins Transgender-Spektrum einordnen kann man lediglich sog. Xenogender. Diese können sich, anders als Otherkin, mit dem Menschsein identifizieren. Ihre Geschlechtsidentität erleben sie aber auf eine komplexe Weise, die sich nur durch den Vergleich mit etwas völlig anderem, beispielsweise eben einem Tier, ausdrücken lässt (auch wenn sie sich, wie gesagt, nicht wirklich als Tier identifizieren).

Xenogender ist ein Oberbegriff für Geschlechter, die sich üblichen Konzepten von Geschlecht entziehen. Xenogender stehen nicht in Bezug zu den binären Geschlechtern weiblich und männlich, sondern anderen Konzepten (wie Tieren, Farben, etc.), die die meisten Menschen nicht mit dem Geschlecht verbinden. https://nibi.space/xenogender

Wahrscheinlich ist es auch möglich, sowohl Transgender als auch Otherkin zu sein. Die Existenz von Otherkin oder Otherkin, die sich ebenfalls als Transgender identifizieren, sollte aber nicht dazu genutzt werden, um irrationale Rückschlüsse auf transidente Personen (=Transgender) zu ziehen oder diese gar lächerlich zu machen.

Transidente Personen empfinden erwiesenermaßen einen starken Leidensdruck und es gibt etablierte Verfahren und Methoden (Geschlechtsangleichende OPs, amtliche Vornamens- und Personenstandsänderung, Ändern des Namens im privaten Umfeld, etc), die diesen Leidensdruck verringern können. Für Otherkin und ähnliche Gruppen wie Transage (welche sich nicht mit ihrem Alter identifizieren) gibt es solche Erkenntnisse meines Wissens nach nicht.

  • Choosing one’s own name has positive effects on a trans person’s mental health. The study showed that “having even one context in which a chosen name could be used was associated with a 29% decrease in suicidal thoughts” (Russell, et al, 2018). https://www.suicideinfo.ca/resource/transgender-people-suicide/
  • Transgender and nonbinary youth who reported having pronouns respected by all or most people in their lives attempted suicide at half the rate of those who did not have their pronouns respected https://www.thetrevorproject.org/survey-2020/
  • Transgender adolescents were 5.87 times more likely (...) than heterosexual peers to attempt suicide. https://www.google.com/amp/s/mobile.reuters.com/article/amp/idUSKCN1MI1SL
  • Eine Umfrage unter 46 Chirurgen, die (...) insgesamt 22.725 transgender Patienten behandelt hatten (...). Insgesamt hätten sich 62 der Patienten (rund 0,27 %) wegen Reue an ihre ehemaligen Chirurgen gewendet. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Detransition
...zur Antwort
Andere Antwort..

Ich halte sowohl Argumente für Unisex-Toiletten als auch gegen diese für valide:

Pro: Nichtbinäre und intersexuelle Personen werden durch die erzwungene Einteilung in männlich und weiblich diskriminiert und ihr möglicher Leidensdruck wird gesteigert¹. Trans-Personen, die kein ideales Passing² besitzen, sind sowohl auf der Männer- als auch auf der Frauentoilette gefährdet, da sie auf beiden als das jeweils unpassende Geschlecht wahrgenommen und deshalb attackiert werden könnten. Etc.

Contra: Männer und Frauen hätten nicht mehr die Möglichkeit, einander beim Toilettengang aus dem Weg zu gehen, was vor allem bei Frauen die (möglicherweise sogar begründete) Angst vor Übergriffen durch Männer steigert. Die Umrüstung zu Unisex-Toiletten ist kostspielig und nimmt Ressourcen in Anspruch, die andernorts vielleicht dringender nötig sind.

Folgender Kompromiss erscheint mir am sinnvollsten. Ich habe ihn zunächst bei Gutefrage gesehen, habe aber seitdem auch Lokale, Veranstaltungen u.ä. gesehen, bei denen diese Lösung mit viel Erfolg angewandt wird.

Die "Damen" und "Herren" Schilder bzw. Symbole werden ersetzt mit einer Beschreibung der Art der Toiletten. Das können Bilder von Urinalen und Kabinen sein, die Aufschrift "hier kannst du sitzen" bzw. "hier kannst du stehen und sitzen" oder eine ähnlich verständliche Beschriftung.

Einen Leidensdruck allein aufgrund der Beschriftung gäbe es dadurch nicht mehr. Auch wenn Trans-Personen möglicherweise immernoch aufgrund ihres Aussehens angegriffen werden würden, könnte man diese Angriffe zumindest nicht mehr damit rechtfertigen, dass sie in der 'falschen' Toilette sind.

Da Männer wahrscheinlich immernoch in den Raum mit Urinalen gehen und Frauen in den Raum ohne Urinale, gehen sie einander weiterhin einigermaßen aus dem Weg. Die Änderung der Beschriftungen kostet auch nicht annähernd so viel wie ein Umbau der Toiletten.

Wenn es stichhaltige Argumente gegen diesen Lösungsansatz gibt, befasse ich mich gern damit. Diese Debatte ist Teil einer äußerst polarisierenden Thematik und ich versuche stets, eine möglichst logische Meinung zu haben.

Hier noch meine Quelle und Worterklärung:

  1. Nichtbinäre Personen haben ein stark erhöhtes Suizidrisiko und dieses wird durch die konstante Verwendung von als falsch empfundenen Anreden (z.B. eben "Herren" bzw. "Damen" auf der Toilette) nur noch größer. In meinem Beitrag https://www.gutefrage.net/frage/warum-muss-ich-mir-meinungenwerte-aufzwingen-lassen-die-ich-nicht-vertrete#answer-452704910 habe ich das näher erläutert und mehrere Studien und Artikel dazu angegeben.
  2. Passing ist der Grad, zu dem man als das Geschlecht erkannt wird, mit dem man sich identifiziert. Bsp.: Ein Transmann, den in der Öffentlichkeit jeder als Mann wahrnimmt, hat ein gutes Passing.
...zur Antwort

Cisgender ist man, wenn man sich mit dem Geschlecht identifizieren kann, das man auch biologisch hat. Man ist also bspw. biologisch weiblich und hat kein Problem mit den eigenen weiblichen Geschlechtsmerkmalen per se, mit der Anrede "Frau", Pronomen "sie" usw. Stereotypen haben damit nichts zu tun.

Alles andere hier fällt unter "Transgender" - man kann sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das man biologisch hat. Ein Transmann ist eine biologisch weibliche Person, die sich allerdings viel eher mit dem männlichen Geschlecht identifizieren kann und meist einen Leidensdruck durch die Geschlechtsmerkmale etc. empfindet, der nur durch eine Anpassung in Richtung des männlichen Geschlechts gelindert werden kann.

Non-Binär oder Genderqueer steht dann für sämtliche Geschlechtsidentitäten (das Geschlecht, mit dem man sich identifizieren kann), die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind. Es gibt dann viele Begriffe, die das noch genauer beschreiben, wie Intergender (zwischen männlich und weiblich), Genderfluid (wechselndes Geschlechtsempfinden) oder Agender (kein Geschlecht).

Viele bezeichnen sich aber auch nur als Non-Binär oder Genderqueer, gerade wenn sie sich ungefähr gleichermaßen als männlich und weiblich bzw. dazwischen empfinden.

Das Ganze ist übrigens nicht nur irgendeine Spielerei. Trans-Personen haben ein wesentlich höheres Suizidrisiko als Cis-Personen, und es hilft für das psychische Wohlbefinden stark, wenn das Umfeld die gewünschten Anreden und Pronomen nutzt.

...zur Antwort

Es kann und sollte bei der Nutzung von Neopronomen keine einheitlichen Regeln zur Nutzung geben, da sich nicht jede Non-Binary-Person mit der gleichen Nutzungsvariante eines Pronomens wohlfühlen kann.

https://nibi.space/pronomen beschreibt zwar einige mögliche Varianten für die Nutzung von "ze", aber vielleicht möchte eine Non-Binary-Person, die du kennenlernst, lieber eine andere Variante benutzen. Von daher ist es hilfreich, einfach nachzufragen, wie dieses Pronomen dekliniert werden soll, wenn das nicht gleich dazu gesagt wird.

"Disc" und "Kitten" klingen für mich zwar wie typische mit -self/selves deklinierte Neopronomen (also genauso wie die Reflexivpronomen himself/herself), aber es kann wie gesagt auch anders sein.

Selbst bei bspw. "dey" ist es ja nicht einheitlich. Einige nutzen als Dativ "dem"/"demm", einige "denen".

...zur Antwort

Wenn es dir nur egal ist, welche Pronomen im Bezug auf dich verwendet werden, dann hat das mit Trans* nichts zu tun. Wenn du bspw. biologisch weiblich bist, es dich allerdings auch nicht stören würde, wenn du als "er" bezeichnet werden würdest, dann macht das deine Geschlechtsidentität nicht weniger weiblich. So geht es sicher vielen Cis-Personen.

Wenn es dir explizit wichtig ist, dass die Personen, die im Bezug auf dich Pronomen nutzen, immer wieder zwischen "er", "sie" (, im Englischen "they") und ggf. Neopronomen wechseln, dann weist das schon eher auf eine Geschlechtsidentität hin, die nicht deinem biologischen Geschlecht entspricht:

Wenn es dir wichtig ist, da du dich nicht eindeutig mit deinem biologischen Geschlecht identifizieren kannst und du dich nicht wohl fühlst, wenn du ständig mit den Pronomen deines biologischen Geschlechts bezeichnet wirst, dann könnte das in Richtung Trans* deuten (was wiederum sämtliche Geschlechtsidentitäten mit einschließt, die weder eindeutig männlich noch weiblich sind, und eben FtM und MtF). Welche genaue Geschlechtsidentität du dann hast, kann ich nur anhand der Pronomen nicht sagen. "Pangender", was Snowflaky ja bereits genannt hat, klingt plausibel, aber es könnten noch einige weitere Geschlechtsidentitäten sein. Die jetzt aufzulisten und zu erläutern, unter welchen Bedingungen sie auf dich zutreffen könnten, würde jedoch den Rahmen dieser Antwort sprengen, wenn dich das also interessiert, dann frag bitte einfach nach.

Wenn es dir allerdings zwar explizit wichtig ist, dass immer verschiedene Pronomen genutzt werden, du dich allerdings mit allen anderen Aspekten deines biologischen Geschlechts - Körper, Vorname (falls geschlechtsspezifisch), Herr/Frau, Berufsbezezeichnungen etc - absolut wohl fühlst und die Pronomen für dich auch nicht wirklich eine Verbindung zum Geschlecht / zur Geschlechtsidentität haben, dann hat das auch nichts mit der Geschlechtsidentität zu tun und es gäbe keinen Grund, weshalb diese nicht deinem biologischen Geschlecht entsprechen sollte. Sicher gibt es eine Bezeichnung für diesen Fall, aber ich kenne sie nicht.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen. Wenn etwas unklar ist, bitte einfach nachfragen.

...zur Antwort

Ich würde es - und so wird es in der Praxis auch meines Wissens nach häufig gemacht (ich habe allerdings leider keine Quellen) - vom Grad der Veränderung, die eine Transfrau durch die männliche Pubertät erfahren hat, abhängig machen, ob sie bei Frauen-Wettkämpfen teilnehmen darf.

Wenn wir eine 25-jährige Transfrau haben, die gerade erst mit der Hormontherapie begonnen hat und genetisch bedingt vielleicht sogar einen stark maskulin-kräftigen Körper (welchen sie in diesem Maße niemals bekommen hätte, wenn sie (als einziges verändertes Merkmal) biologisch weiblich wäre) hat, dann sehe ich schon ein, dass viele Sportfans und die biologisch weiblichen Sportlerinnen selbst es als unfair erachten, wenn eine solche Person uneingeschränkt bei ihnen teilnehmen darf.

Wenn wir aber eine Transfrau haben, bei der die männliche Pubertät dank Hormonblockern nicht oder nur minimal einsetzen konnte, die zu gegebener Zeit mit der Hormontherapie begonnen hat, um in die weibliche Pubertät zu kommen, und die vielleicht sogar (auch wenn dies eigentlich keine wirkliche Rolle mehr spielt) schon früh geschlechtsangleichende Operationen hat vornehmen lassen, dann finde ich keinen Grund, weshalb sie nicht bei anderen (größtenteils biologischen) Frauen teilnehmen sollte.

Weil es so ein großes Spektrum der Fairness oder Unfairness gibt, finde ich, dass es bei jeder Entscheidung, ob eine Transfrau bei den Frauen teilnehmen darf, auf den Einzelfall ankommen sollte. Jede Transfrau pauschal abzulehnen wäre transphob (wenn man um die beschriebenen verschiedenen Möglichkeiten weiß), aber von Transphobie auszugehen, weil eine Transfrau aufgrund ihrer Transidentität abgelehnt wurde, halte ich auch für falsch.

...zur Antwort

Die Sternzeichen haben aber nunmal dieses Geschlecht. Als man in den Himmel sah, glaubte man anscheinend, einen Stier zu erkennen, keine Kuh. Die Sternzeichen richten sich nach der Überlieferung, und nicht nach dem Geschlecht der Person, auf die das jeweilige Sternzeichen zutrifft. Man sagt schließlich auch nicht, dass männliche Christen an einen männlichen Gott glauben sollen, und weibliche Christen an einen weiblichen.

...zur Antwort

"Die sind krank" - Das mag sein, aber das verhindert nicht, dass man sie akzeptiert. Man akzeptiert schließlich auch Rollstuhlfahrer und Depressive.

"Transe" - Das Wort "Transe" bezieht sich nicht auf transidente Menschen. Es ist eine negativ konnotierte Abkürzung für Transvestiten.

"Die wollen ein Mann/eine Frau sein" - Ob sie das wollen, kann man nicht wissen. Klar ist nur, dass sie vermuten, sich nach Geschlechtsangleichungen und wenn sie mit entsprechenden Anreden angesprochen werden wohler fühlen.

"Die können niemals ein Mann/eine Frau sein" - Es ist ziemlich egal, ob Trans*Personen nun wissenschaftlich gesehen das Geschlecht haben, entsprechend dem sie gern angesprochen werden würden (wie gesagt, "gern" ist relativ). Wenn sie nunmal darum bitten, kann man diesen Wunsch ja gewähren, man spricht schließlich dutzende andere Leute auch mit diesen Anreden an. Außerdem wird man sie in der Öffentlichkeit sowieso mit dem Geschlecht erkennen, mit dem sie sich identifizieren, wenn sie ein halbwegs passables Passing (Aussehen, bei dem man nicht ihr biologisches Geschlecht vermuten würde) haben. Und daher würde es nur zu Verwirrung sorgen, wenn Leute, die von ihrer Transidentität wissen, sie entsprechend des biologischen Geschlechts ansprechen. Auch gegen ein Gesetz oder eine sonstige Vorschrift verstößt man damit nicht.

"Die tun so, als wären sie ein Mann/eine Frau" bzw. "Die verkleiden sich als Mann/Frau" - Wenn man das Gefühl hat, dass sich eine Person verkleidet, um ein bestimmtes Geschlecht zu simulieren, dann liegt das an den eigenen stereotypischen Vorstellungen, wie ein Geschlecht auszusehen hat. Und nicht nur Trans*Personen wollen das tun, und auch wollen es nicht alle Trans*Personen. Illegal ist es auch nicht.

"Die sollten in Therapie, nicht anders angesprochen werden" - Therapie und andere Anreden schließen einander nicht aus. In der Therapie kommt häufig überhaupt erst heraus, dass man sich outen sollte. Außerdem sind Therapieplätze begrenzt und wenn man psychische Probleme hat (was bei Trans*Personen sehr häufig der Fall ist), dann schadet es nicht, diese schonmal zu verringern (was durch die Änderung der Anreden häufig passiert). Später kann man immernoch in Therapie.

Hierfür habe ich keinen einzelnen Ausspruch, aber als Gegenargument ist es trotzdem häufig wichtig: Trans*Personen haben nicht die Intention, so zu tun, als hätten sie ein anderes Geschlecht, andere Chromosomen usw. Sie wollen einfach nur durch körperliche Angleichungen und das Angesprochen-Werden mit anderen Anreden ihren Leidensdruck verringern.

All diese Aussagen geschehen nicht zwangsläufig aus Transphobie. Es kann auch einfach Unwissenheit sein. Ich erlebe z.B. häufiger, dass Leute, wenn sie Transgender meinen, von "Transen" reden, weil sie einfach nicht wissen, dass das eine Beleidigung ist und sich normalerweise nicht auf Trans*Personen bezieht.

Ich hoffe, ich konnte das gut und verständlich erklären (und habe die Frage überhaupt richtig verstanden). Wenn nicht, bitte einfach nachfragen. Wenn dir noch weitere "Argumente" gegen Transidentität einfallen, versuche ich gerne, auch auf ein paar von diesen einzugehen.

...zur Antwort

Einen Begriff dafür gibt es tatsächlich: Girlfag - eine Frau hat eine spezielle Vorliebe für schwule Männer oder schwule Handlungen und kann sich vielleicht selbst sogar teilweise damit identifizieren, ein schwuler Mann zu sein, auch wenn sie sich sonst klar als Frau sieht.

Eine sexuelle Orientierung ist das zwar nicht, da es nicht nur das Geschlecht der möglichen Partner spezifiziert, aber irgendeine Form von Sexualität ist es schon.

Ich denke nicht, dass das sehr untypisch ist. Es gibt ja auch viele heterosexuelle Männer, die sich lieber sexuelle Handlungen zwischen zwei Frauen ansehen, weil es sie logischerweise nicht interessiert, wenn ein Mann dabei ist.

Und solange dir Partnerschaften mit nicht-homosexuellen Männern nicht vollkommen unmöglich sind, ist diese spezielle Vorliebe denke ich kein Problem.

...zur Antwort

Rein per Definition bist du Non-Binary. Non-Binary steht nicht (nur) für ein bestimmtes Geschlecht, sondern wird (auch) als Überbegriff für sämtliche Geschlechtsidentitäten abseits von Männlich und Weiblich genutzt. Und da deine Geschlechtsidentität weder permanent Männlich, noch permanent Weiblich ist, bist du Non-Binary.

Es ergibt also absolut Sinn, wenn du Pronomen der 3. Person Singular für dich nutzen willst, die nicht eindeutig einem dieser beiden Geschlechter zugeordnet sind, "they" bietet sich da im Englischen eben an.

Du "darfst" diese Pronomen immer für dich nutzen. Es wäre auch nicht schlimm, Pronomen zu nutzen, die nicht der Geschlechtsidentität entsprechen, auch wenn man dann wahrscheinlich auch mit ein wenig Ablehnung aus eigentlich bezüglich Pronomen recht toleranten Kreisen rechnen kann.

...zur Antwort

Ich schließe mich hier Shrimmy an. Dass deine Mutter dich als egoistisch bezeichnet, ist vollkommener Unsinn. Entsprechend des Geschlechts angesehen werden zu wollen ist vollkommen normal und verständlich (sonst wäre dies ja nicht eines der Hauptziele bei einer Therapie für Trans*Personen), es ist aber absolut nicht verständlich, eine Trans*Person trotz ihres Unwohlseins damit permanent an ihr biologisches Geschlecht zu erinnern.

Aber wie soll ich denn nett/verständnisvoll reagieren, wenn sie Sachen erzählt, wie dass sie einen Grabstein für ihre Tochter anlegen muss,

Diese "Tochter" hat ja eigentlich nie existiert. Du kannst ihr sagen, dass das ziemlich beleidigend ist, weil sie damit dich meint und dich so einerseits als weiblich bezeichnet und andererseits auch als tot. Es ist nicht schön, für jemand lebendigen ein Grab zu errichten.

Und wenn deine Mutter sagen will, dass diese "Tochter" eine andere Person ist, dann macht sie sich selbst etwas vor, dann ist das eine ausgedachte Person.

Die Trauer um eine ausgedachte Person lässt sich normalerweise nicht vergleichen mit dem Leidensdruck einer Trans*Person, weshalb man dich eindeutig nicht als egoistisch bezeichnen kann. Falls deine Mutter vergleichbar stark trauert, dann kommt das, vermute ich, schon sehr nah an eine psychische Störung.

dass sie teilweise meine weiblichen Klamotten behalten will etc.

Solange sie die Klamotten jetzt nicht bei euch zu Hause aufhängt oder dir ständig zeigt, ist das denke ich in Ordnung. Soll sie eben im Privaten diese Kleidung besitzen. Solange das dich nicht stört (wobei in diesem Fall dann wie gesagt deine Gefühle wohl schwerwiegender sind), und solange sie davon nicht besessen ist, stellt das denke ich kein großes Problem dar.

Ein großes Problem ist auch, dass ich mir morgen die Haare kurz schneiden lassen will. Sie will meinen Zopf zur "Erinnerung" behalten. 

Das finde ich dann schon wieder merkwürdiger. Alte Kleidung kann ja möglicherweise an glückliche Kindheitstage (von dir) erinnern, aber man hebt doch keine Haare auf. Wie soll das denn beim Friseur ablaufen (falls du dir die Haare bei einem professionellen Friseur schneiden lässt), möchte sie dann sagen, dass die Haare bitte in einem Stück abgeschnitten und ihr gegeben werden sollen?

Haare sind nichts einmaliges, deine Haare kann sie auch auf deinem Kopf sehen. Wenn sie die Möglichkeit hätte, deine gesamte Frisur als eine Art Perücke zu erhalten, wäre es ja als Erinnerungsstück noch einigermaßen verständlich, aber an einem Zopf kann man gar nicht erkennen, wie jemand tatsächlich aussah.

Du kannst deiner Mutter auch sagen, dass sie dir das alles eigentlich gar nicht mitzuteilen braucht. Wenn sie unbedingt um jemanden trauern muss, dann kann sie das ja machen, aber sie muss dir das ja dann nicht unter die Nase reiben. Denn das ist dann egoistisch - zu denken, dass jeder ihr zuhören muss und die möglicherweise viel schwerwiegenderen Probleme der anderen irrelevant sind.

Und falls deine Mutter meint, dass es ein Teil ihrer "Trauer" ist, dich "noch" als weiblich zu bezeichnen, dann kannst du ihr sagen, dass man ja auch nicht um einen verstorbenen Verwandten (der Vergleich mit dem Tod kommt von ihr) trauert, indem man so tut, als sei dieser noch da.

...zur Antwort

Deine Geschlechtsidentität bleibt natürlich weiterhin Non-Binary, eine Frau ist schließlich auch nicht weniger weiblich, wenn sie auf Frauen steht.

Die sexuelle Hingezogenheit einer beliebigen Person zu weiblichen Personen wird als Gynosexualität bzw. Femmesexualität (wobei letzteres mehr den Fokus auf Femininität hat) bezeichnet, diese Begriffe dürften dementsprechend auch auf dich zutreffen.

...zur Antwort

Viele Transgender (und ja, Genderfluid zählt in diesem Fall dazu) berichten von einer inneren Gewissheit, das jeweilige Geschlecht zu haben. Bei genderfluiden Personen ändert sich diese Wahrnehmung dann von Zeit zu Zeit.

Außerdem verspüren viele ein Unwohlsein mit einem oder mehreren Geschlecht/-ern (also den biologischen Merkmalen und/oder eindeutig gesellschaftlich zugeordneten Faktoren), aber nicht durch eines oder mehrere andere, weswegen sie sich (bei genderfluiden Personen eben zeitweise) Letzteren zuordnen.

Wenn du weder so eine Gewissheit hast, noch so ein Unwohlsein verspürst (das muss nicht besonders groß sein, um als genderfluid gelten zu "dürfen"), dann ist es relativ unwahrscheinlich, dass du genderfluid bist. Es mag aber auch noch andere Faktoren geben, von denen ich bisher nichts weiß.

...zur Antwort

Es gibt keine direkte Übersetzung für They, die in diesem Fall sinnvoll ist.

https://nibi.space/pronomen beschreibt Pronomen, die sich für deutschsprachige Non-Binary-Personen überlegt wurden. Du könntest dir davon eines aussuchen.

...zur Antwort

Wen man attraktiv findet, kann man nicht kontrollieren, und man datet meist nur Menschen, die man attraktiv findet. Es ist also völlig in Ordnung, Transgender nicht zu daten, wenn man sie eben nicht attraktiv findet. Was nicht in Ordnung ist, ist Transgender zu diskriminieren, zu beleidigen oder Gewalt auszusetzen.

...zur Antwort

Da J.K. Rowling schon gegenüber binär transsexuellen Menschen immer wieder Abneigung zeigt, denke ich nicht, dass es darauf eine offizielle Antwort geben wird, da es nichtbinäre Menschen in "ihrer Welt" einfach nicht gibt.

Auch wenn man davon absieht, könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass nichtbinäre Personen in Zaubererkreisen deutlich seltener vorkommen, als in der Realität bzw. bei Muggeln. Mit magischen Mitteln lässt sich sicher das biologische Geschlecht einer Person verändern, dadurch gäbe es einerseits Intersexualität nicht oder nur sehr selten, andererseits haben vielleicht einige nichtbinäre Personen gar kein Problem damit, in einem Schlafsaal zu sein, der nicht für ihr Geschlecht vorgesehen ist, wenn ihr Körper schon nicht männlich oder weiblich ist.

Wo dann aber eine Person hin kann, die absolut nicht mit beidem klar kommt, hängt vermutlich von der politischen Situation ab. Hermine Granger (2020 Zaubereiministerin) würde z.B. sicher ermöglichen, dass Nichtbinäre einen extra Schlafsaal oder zumindest einen kleinen Raum haben, Cornelius Fudge hätte wahrscheinlich aber etwas in Richtung "Geht zu Jungen oder Mädchen oder bleibt zu Hause" gesagt, wobei das eine Diskussion mit Dumbledore gegeben hätte. Unter Voldemort wäre das Ganze nochmal komplizierter gewesen.

...zur Antwort

Eine Person, die sexuelle Anziehung ausschließlich zu Non-Binary-Personen (Personen, die sich rein mental gesehen weder 100% dem männlichen, noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen können) empfindet, wird als skoliosexuell bezeichnet. Wenn du das mit "divers" meintest, sind die Personen aus deinem Beispiel wahrscheinlich skoliosexuell, bisexuell, polysexuell (steht auf mehrere Geschlechtsidentitäten (Non-Binary hat auch noch Untergruppen)) oder pansexuell (steht auf Menschen unabhängig von der Geschlechtsidentität).

Homosexuell wäre es nur, wenn sich das Geschlecht der beiden Personen sehr ähnlich ausdrückt, z.B. beide sich eher dem weiblichen Geschlecht zuordnen können, aber nicht vollständig.

Eine Beziehung zwischen zwei Personen, die intersexuell (rein körperlich nicht 100% als männlich oder weiblich erkennbar) sind und sich rein mental auch als Intersexuell verstehen, wäre demnach auch homosexuell.

(Ich gehe von einer sexuellen Beziehung aus; wäre es eine romantische Beziehung, kann man das ...sexuell mit ...romantisch ersetzen)

...zur Antwort

Diese Beschreibung ist nun noch einmal völlig anders, als bei den vorherigen Fragen. Mir sind daher noch andere Begriffe eingefallen, die zu dir passen könnten:

Wenn du mit "Non-Binary" meinst, dass du dich wirklich gar keinem Geschlecht zuordnen kannst (was ich eher als Agender bezeichnen würde), dann dürfte Genderflux auf dich zutreffen. Das bedeutet, dass die Intensität des Geschlechtsempfindens schwankt - bei dir eben zwischen Weiblich (100%), Demigirl (99-1%) und Agender (0%).

Wenn du mit "Non-Binary" ein ganz bestimmtes Geschlecht meinst, das weder männlich noch weiblich ist, dann könnte dich Genderfluid beschreiben. Hierbei verändert sich die Geschlechtsidentität ständig, es ist aber nicht wichtig, wie häufig das passiert und zwischen was es schwankt. Bei dir wäre es eben manchmal weiblich, manchmal Non-Binary und manchmal Demigirl.

Ob du dir das nur einredest/wünschst, oder ob du auch ohne irgendeinen Wunsch dieses Empfinden hättest, ist gerade bei Geschlechtsidentitäten, die sehr ähnlich dem biologischen Geschlecht sind, schwer zu sagen.

Es ist normalerweise ein typisches Zeichen, Transgender zu sein, wenn man sich unwohl fühlt, wenn man mit den Pronomen des biologischen Geschlechts angesprochen wird, aber ein Demigirl kann sich vielleicht als "sie" absolut angesprochen fühlen.

Wenn du dich während den "Non-Binary"-Phasen nicht so stark als Frau angesprochen fühlst, wie in den "Weiblich"- oder "Demigirl"-Phasen oder wenn du dich währenddessen weniger wohl in deinem Körper fühlst, dann könnte man davon ausgehen, dass du dir das nicht nur einbindest.

Das einzige andere Indiz, das mir einfällt, ist allerdings dein eigenes Empfinden. Wenn du dir vorstellst, es wäre völlig egal, wie andere Menschen über dich und dein Geschlecht denken und was dein Geschlecht überhaupt ist, und du dich dann immernoch als Demigirl/Non-Binary sehen kannst, dann ist das (abgesehen vom Unwohlsein) der bestmögliche Beweis, dass du Demigirl/Non-Binary bist.

...zur Antwort