Lohnt es sich noch zu kämpfen?

Ich habe einen Mann gedatet (34) und relativ schnell große Begeisterung verspürt. Man muss jedoch dazu sagen, dass er beim ersten Treffen gleich mit einer Verwechslung meines Wohnortes ins Gespräch startete und auch bei den folgenden Treffen immer wieder signalisierte, den Fokus nicht 100% bei mir zu haben (was ich zu Beginn des Datings noch okay fande). Als er mich dann jedoch das vierte Mal fragte, ob ich einen Kinderwunsch habe, nachdem wir bereits beim Treffen zuvor über Babynamen sprachen und auch im Wochenverlauf immer wieder auswich, wenn es um die Abendplanung ging (meine Fragen im Chat ignorierte und unbeantwortet ließ) wurde mein Bauchgefühl schlechter. Wir fingen uns an daheim zu treffen, weshalb ich offen fragte, ob wir noch parallel daten oder exklusiv füreinander sind - einfach um zu sehen, ob wir in dieser Hinsicht die gleichen Wertvorstellungen haben. Er gab zu, in der Woche unseres Homedates noch ein anderes Date geplant zu haben, dieses jedoch für mich abzusagen, weil ich ihm wichtig sei und er das ganze in die richtige Richtung bewegen möchte. Ich war mit der Aussage fine und wir trafen uns weiter. Der erste Kuss fiel, aber das Thema mit der Exklusivität schien ihn zu triggern. Immer wieder sprach er es an, zwar witzelnd aber dennoch gekränkt scheinend. Wenn ich es weiter ausführen wollte blockte er ab, meinte alles sei okay. Die Wochen vergingen und es blieb leider immer nur bei einem beschränkten Zeitfenster für mich unter der Woche. Donnerstagabend, mal früher, mal später. Stets mit Ankündigungen wenn er in den Raum kam, dass es ihm nicht gut gehe, er heute früh schlafen müsse oder noch wichtige Telefonate führen müsse. Auch das bereitete mir Bauchschmerzen. Ich freute mich so sehr auf jedes Treffen und dann wurde die Zeit durch Announcements wie diese oder später kommen weiter verknappt. Nach zwei Monaten hatten wir nicht mal sechs Treffen. Als wir beim Treffen nach dem ersten Kuss noch nicht intim wurden, fragte er mich weshalb ich nicht weitergehe. Ich bat ihn um Zeit, wollte mich nach etwa 10 Stunden Kennnenlernen noch nicht so verletzlich machen und den Mensch tatsächlich erstmal kennenlernen. Er reagierte sehr gereizt. Wir lagen ursprünglich Arm in Arm. Nach der Erklärung meinerseits stieß er mich weg und meinte, er nehme sich dann auch zurück. Meine Gesprächsversuche scheiterten, er machte komplett dicht und fuhr gekränkt nach Hause. Zudem hatte er an dem Abend schon gereizt reagiert, weil ich ein Detail seiner Woche nicht kannte, dass er mir definitiv NICHT erzählt hatte. Auch hier bekam ich wieder das Gefühl nicht die Einzige zu sein. Unter der Woche war er an einzelnen Abenden komplett offline, erzählte an den Folgetagen auch nicht, wie er den Feierabend verbrachte, was er sonst immer tat. Mir fiel dies erst im Zeitverlauf so richtig auf. Weil er meine Nachfragen, die wirklich ohne Absichten waren, teilweise komplett ignorierte. Am Folgetag meldete er sich gar nicht mehr, er sei in der Sauna gewesen. Das Wochenende und die Folgewochen wurde der Kontakt weniger, wenn wir auch täglich schrieben. Wir sahen uns nur noch alle 14 Tage, das Interesse an meinem Alltag/ an mir schien zu schwinden, aber ich wollte es nicht wahrhaben und hielt den Kontakt aufrecht. Als wir uns wiedersahen schliefen wir miteinander. Er schickte mich danach relativ prompt nachhause, was ich so auch noch nie erlebt habe. Zugleich schenkte er mir ein Mitbringsel aus dem Urlaub. Meine Gefühle waren komplett durcheinander. Das nächste Treffen sagte er wegen Krankheit ab, lief zwei Tage später jedoch einen Marathon im Ausland. Auf meine Nachfrage, ob wir uns danach wieder sehen meinte er „Klar“ antwortete aber nie darauf, wann genau. Ich hielt mir das komplette Wochenende frei. Ende des Wochenenendes meldete er sich, mir der Bitte zeitnah zu reden. Wir sahen uns zwei Tage später. Er machte Schluss mit der Begründung dass mein Wartenwollen ihn gekränkt hätte, ihn unsicher hat werden lassen, was das mit uns ist und schließlich das Potential für ein romantisches Level fehlen würde. Ich bin unendlich traurig und habe vermutlich hunderte Redflags gekonnt übersehen. Ich mochte diesen Mann so sehr und hätte niemals Zurückweisung signalisieren wollen, wenn mein Bauchgefühl doch ein besseres gewesen wäre. Wie schätzt ihr die Situation ein? Sollte ich kämpfen? Nochmal den Kontakt suchen? Er war im Gespräch an keinerlei Lösung interessiert und schien schon abgeschlossen zu haben…

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Er macht Schluss weil ich ein anderes Tempo habe?

Ich habe mich in einen Mann verliebt. Wir lernten uns über eine App kennen, die Dates waren wunderschön. Vom Tempo lief es vielleicht langsamer als bei anderen (Kuss am Ende des fünften Dates), aber alles schien perfekt. Auf das fünfte Date folgten zwei Homedates, bei denen wir uns weiter näher kamen. Für Intimität brauchte ich jedoch noch weitere Treffen, weil wir uns unterm Strich doch nur wöchentlich sahen und das auch meist nur 1,5 Stunden. Ich brauchte mehr gemeinsame Zeit um weniger zu fremdeln und mich vollends fallen zu lassen. Der Mann empfand das als so heftige Zurückweisung, dass er sich komplett zurücknahm. Er ließ mich los, als ich die Begründung nannte „mich so früh noch nicht verletzlich machen zu wollen“ und meinte, dann braucht er das Rumgemache aber auch nicht. Ich wollte ihn nicht verletzen. Alles was ich wollte, war mehr Vertrautheit, mehr gemeinsame Zeit und offen über meine Gefühle zu sprechen. Wir kamen uns beim nächsten Treffen tatsächlich nahe, schliefen sogar miteinander. Ab dem Zeitpunkt wendete er sich völligst ab, machte nun vor wenigen Tagen Schluss. Ich fühle mich so benutzt und weggeworfen. Ich hatte tiefe Emotionen für den Mann und mache mir solche Vorwürfe ihn vertrieben zu haben. Das wollte ich definitiv nicht. Ich hatte doch so starke Gefühle für ihn. Das sagte ich ihm auch. Dass ich eben nicht nur eine schnelle Nummer wollte, weil es für mich was besonderes mit ihm ist. Zudem hatte ich meine Tage. Es hätte also auch aus diesen Gründen kein „weiter“ gegeben. Ich verstehe den plötzlichen Druck und den nun finalen Cut nicht 😔

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Soll ich ihm schreiben?

Ich bin in einer komplizierten Situation. Ein Mann, den ich sehr liebe und um den ich mich seit über zwei Jahren bemühe, hat mich lange Zeit abgewiesen und mit schrecklichen Vorwürfen zu meiner wirklich harmlosen Vergangenheit bombadiert. Heute wissen wir beide: Schuld daran war eine Zwangserkrankung und Depression an der er leidet. Ich habe dennoch Zeit gebraucht, um mich wieder zu öffnen. Als ich wieder soweit war und nachdem wir im Januar wieder ein wunderschönes Treffen bei ihm daheim hatten, wies er mich erneut ab. Über Wochen ging er nicht ans Telefon stets argumentierend „er hätte keine Energie mehr“. Am Donnerstag besuchte ich ihn daheim. Er freute sich, wir sprachen über alles, er blieb jedoch distanziert und weiterhin dem Standpunkt treu: Er habe keine Energie und aktuell keine Zeit sich damit zu beschäftigen, wo wir stehen. Auf die Frage hin, was das für uns bedeutet, wollte er sich nicht festlegen. Er meint generell seien seine Gefühle nicht betroffen, aber er wisse nicht wo er stehe. Ich habe das Gefühl, er will sich nicht festlegen und mich dennoch nicht richtig zurückweisen. Am Freitag schrieb er noch, es täte ihm leid und es wäre wichtig und richtig gewesen, dass wir persönlich gesprochen haben. Daraufhin schrieb ich, dass ich mich zurückziehe, um das alles zu verarbeiten und die Hoffnung zu lernen aufzugeben. Er fing dann erstmals seit langem an, sich zu entschuldigen und zu erklären, warum er wann wie abweisend wurde. Da er heute für drei Tage in den Urlaub fährt, hoffe ich, dass er Zeit zum Nachdenken hat. Soll ich mich nochmal melden? Auf seine letzte Nachricht bin ich nicht eingegangen, da ich dem „Cut“ im Schreiben treu bleiben wollte und schon wieder befürchte, zurückgewiesen zu werden, wenn ich in seine letzte Nachricht zu viel Hoffnung stecke. Danke vorab…

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Glücklich leben mit einem Zwangserkrankten?

Vor etwa zwei Jahren verließ mich (w/28) mein erster Partner nach fast zehn Jahren Beziehung. Wir hatten eine sehr harmonische Beziehung - waren beide sehr harmoniebedürftige Menschen, die die Zeit zu zweit einfach nur genossen.

Die Trennung war hart für mich. Wir hatten bereits begonnen, unser gemeinsames Leben aufzubauen, hatten gemeinsam ein Bauprojekt gestartet, das ich alleine übernahm. Ich hatte große Selbstzweifel, war mir damals meines Wertes nicht bewusst und hatte besonders Angst davor, aufgrund der Immobilie bei neuen potentiellen Partnern auf Ablehnung zu stoßen (was zurückbetrachtet totaler Quatsch ist).

Einige Zeit später fasste ich den Mut, neu anzufangen. Der großen Liebe eine Chance zu geben. Ich meldete mich bei Tinder an und da war er: der in meinen Augen perfekte Mann. Er schrieb mir lange Texte, die schon fast meinem Schreibstil glichen. Er schien aufmerksam, smart und zielstrebig zu sein. Auch optisch war er in meinen Augen der einzig perfekte Mann dort. Was ihn zudem von den anderen unterschied: er suchte die eine letzte Beziehung für‘s Leben. Genau das, was ich auch suchte. Die Nachrichten verlagerten sich zunehmend auf die Abende. Eine lange Nachricht pro Tag wurde die Norm. Als er von meiner langfristigen Ex- Beziehung hörte, kippte die rosarote Stimmung. Er signalisierte mir, dass er schlechte Erfahrungen mit Frauen aus langen Ex-Beziehungen gemacht hat und keine Lust hat, der Ersatzspieler zu sein. Auch befürchtete er, nichts neues mit mir mehr entdecken zu können. Urlaubsziele etc., die ich bereits mit meinem Ex besucht hätte, wären tabu. Die Fragen und Vergleiche zu meiner Vergangenheit wurden immer mehr und immer intimer werdend. Wir schrieben und schrieben, Treffen wurden nicht thematisiert. Irgendwann trafen wir uns spontan an einem Abend in der Stadt. Wir spazierten kurz am Flussufer entlang. Ich merkte, er war distanziert und deutlich ungesprächiger als in seinen Nachrichten.

Weitere Treffen sagte er mir immer kurzfristig ab. Stets mit Begründungen, für die ich Verständnis haben müsste. Ich hatte mich bereits verliebt. Auf dringenden Rat von Freunden und Familie versuchte ich von ihm loszukommen und anderen Chats auf Tinder eine Chance zu geben. Zu diesem Zeitpunkt schrieb er mir bereits eine Woche lang nicht mehr. Ich löschte schließlich das Match, doch er ging mir nicht aus dem Kopf. Im Spätsommer matchten wir ein zweites Mal. Wir begannen uns regelmäßig zu daten. Er schien wie ausgewechselt. Doch nachdem wir erstmals intimer wurden, gingen die Fragen wieder los. Schlimmer und heftiger denn je. Diesmal beleuchtete er auch die letzten Monate auf Tinder. Er machte es mir zum großen Vorwurf weitergedatet zu haben, einen anderen Mann getroffen zu haben. Er steigerte sich so sehr hinein, dass er für mehrere Wochen in eine psychiatrische Einrichtung kam. Die Diagnose: psychische Zwangserkrankung und Depression. Er stellte mich immer wieder dar, als hätte ich eine unsittliche und nicht zu ertragende Vergangenheit. Dabei hatte ich doch nur einen Partner zuvor. Heute weiß ich, diese Geschichten waren Trigger seiner Krankheit, die er heute therapeutisch und medikamentös behandelt. Seit dem großen Ausraster ist inzwischen ein Jahr vergangen. Er sprach in der Nacht vor der Einweisung von Dämonen in seinem Kopf, dass er nicht mehr Leben will. Das alles belastet mich zutiefst, auch wenn er heute nach zwölf Monaten Therapie wieder normal zu sein scheint. Er versucht auch seit einem Jahr den Kontakt zu mit zu halten. Mir gelang es auch noch nicht, mich zu lösen. Die Gefühle für diesen Mann sind nach wie vor da und die Anziehung unendlich groß.

Seit einem Jahr stelle ich mir morgens bis abends die Frage, wie die Zukunft mit diesem Mann sein und werden kann? Können wir überhaupt noch glücklich werden? Ich habe Angst, dass ich ihn eines Tages wieder unwissentlich triggere und er aus seiner Krankheit heraus zu schlimmen Taten bereit ist.

Ich freue mich über eure Einschätzung von außen!

Liebe, Zwangsstörung
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