Ich kenne jemanden, der ist damals durch einen breiten Fluss geschwommen, in der Mitte war eine Insel.
Der war total sportlich, und es war Oktober, ziemlich kalt, und niemand vermutete, daß jemals dort ein Schwimmer die Flucht wagen würde zu der Jahreszeit.
Als er die Insel erreichte, wimmelte es plötzlich vor Booten mit Scheinwerfern - Grenzschutz ! Er kam nicht weiter, versteckte sich gut im hohen Schilf, halb im Wasser und fror fürchterlich.
Die Grenzer hielten sogar an der Insel, stiegen aus und suchten so gut es ging, fanden ihn aber nicht, sie gingen sogar mehrmals nur wenige Meter neben ihm her!!
Nach Stunden gaben die Grenzschützer auf und entfernten sich, er schwomm die letzte Etappe und kam völlig erschöpft im Westen an. Wäre er nicht extrem gut durchtrainiert gewesen, hätte er das niemals geschafft.
Jahrelang wunderte er sich darüber, dass diese Grenzschutz-Boote aufgetaucht waren und forderte nach der Wiedervereinigung seine Stasi-Akte an, deren Existenz er nur vermutete.
Als die Akte kam staunte er Bauklötze: Sein bester Freund hatte ihn jahrelang bespitzelt, und den Fluchtversuch dann auch verraten. Deshalb wäre er beinahe erwischt worden.
Ich habe die Akte mal durchgelesen, und das war hochinteressant.