EU - Erfolgsmodell - kulturelle Unterschiede
Da hätte ich erstmal klarzustellen, welche Aussagen diese Kernbegriff der Fragestellung transportieren.
EU: "Montanunion", Europäische Gemeinschaft, Europäische Union.
Was ist Union? -> gezwungen unter das Joch, das Joch tragen.
Gemeinschaft: Ein kurzes Intermezzo., dann wieder Union.
Europäisch heisst: vom Atlantik bis zum Ural. Territoriales Machtdenken.
Frieden durch KSZE jahrzehntelang möglich, in letzter Zeit gibt es Störungen.
Erfolgsmodell: Was ist Erfolg? Normalerweise, das, was erfolgt. Also "hinten rauskommt". Für "Wen" kam "Was" heraus? Wenn man sich die Welt so ansieht, ist das interessanteste Ergebnis, daß zumindest lokal in Europa(West) das jahrhundertelange Totschlagen eingeschränkt wurde. Warum? Die "Mächtigen" haben gelernt, dass es ihnen selbst an den Kragen geht, wenn sie so weitermachen wie vorher. Und dass "Erfolg", "Muße" und "Reichtum" länger anhalten, wenn man nicht ständig alles abbrennt und zerstört. Kann man den Zustand von "Ruhe und Frieden" schon ganz billig als "Erfolg" ansehen? Sollte das nicht Idealzustand sein können? Oder das Gegenteil - "Schöpferische Unruhe" und "Schöpferischer Frieden"? Frieden durch Unruhe und neuerdings "Disruption".
Wenn Kultur nach meiner unmaßgeblichen Meinung sich als emergentes Phänomen äußert, dann sieht man Kultur aus diesen obigen Betrachtungen herausleuchten. Je nach Perspektive, aus der man auf den hochdimensionalen Kristall der disruptionsgeschüttelten europäischen Welt hineinblickt sieht man Kultur, Erfolg, und vor allem in diesem winzigen Bereich auf dem Globus schon außerordentliche Vielfalt. Und man sieht Hoffnung: Die aller-aller-meisten wollen diesen multidimensionalen Kristall nicht verpuffen lassen.
Europa ist kein "Erfolgsmodell", sondern der bisher einmalige Versuch in der Weltgeschichte, groben Nationalismus und die daraus neu geborene Identitätspolitik zu überwinden.