Was spricht gegen den Determinismus (bitte bitte nur ernste Antworten und nix religiöses, bitte!)
Hey Folks,
ich bin dabei eine Philosophiearbeit über den Freien Willen zu schreiben und bin habe gerade den Part des Determinismus fertig gestellt. Ist ja echt nen harter Brocken. War dann wohl auch absehbar, dass ich das hier schreiben werde (Scherz am Rande) :D
Ne im ernst: Was spricht gegen den D.?? Gibt es da ernstzunehmende und starke Argumente? Was ich gefunden habe ist z.B. der absolute Zufall auf der Ebene der Quantentechnik. ABER, die Summe dieser absoluten Zufälle (von dem ich noch nicht so ganz überzeugt bin) führt ja schließlich wieder zum berechenbaren Atom.
Was mich daran auch immer verwirrt ist, dass gesagt wird, dass die Heisenbergsche Unschärfe einen Messfehler verursachen würde. Aber da geht's doch nur ums Messen oder nich? Das ändert doch nichts daran, dass ein Vorgang in der Natur prinzipiell vorhersagbar ist, oder?
Und die Chaos Theorie sagt doch auch nur aus, dass wir nicht in der Lage sind alles gleichzeitig zu berechnen, oder hab ich da was falsch verstanden?
Meiner derzeitigen Meinung nach ist der Determinismus wohl wahr ...
Oder was ist eurer Meinung nach das stärkste Argument gegen den Determinismus und somit für den freien Wilen?
Doooooooonke :)
11 Antworten
Nichts.
Und alles.
Wir sind es gewohnt in Schwarz und Weiß zu denken und erkennen nicht, dass scheinbare Gegensätze ein Ganzes ergeben.
Regen und Sonnenschein ist Wetter.
Heiß und kalt ist Temperatur.
Determinismus und freier Wille ist Mensch :-)))
Anders ausgedrückt: der freie Wille liegt im Geistigen. Du hast die freie Wahl, dein Denken, bewusst und unbewusst, dein Urteilen und Bewerten, deine Gedankenkonstrukte, zu erkennen und zu verstehen.
Dein bewusster und unbewusster Glaube/Wissen, gestaltet deine Realität. Das ist der Determinismus.
Anders ausgedrückt:
Das was sichtbar, messbar ist, ist festgelegt durch deine bewussten und unbewussten Gedanken und kann somit gar nicht anders sein, als du denkst, dass es ist!
Fantastische Antwort, so lässt sich eine Pro-Contra-Analyse sinnvoll abschließen! :)
Hallo!
Die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation ist KEIN MESSFEHLER!!! Auch Mutter Natur weiß im Grunde nicht, wie es exakt abläuft. Das allein schließt den Determinismus schon aus. Bitte nicht ins Bockshorn jagen lassen!
Nur, weil ein Effekt im Makroskopischen nicht mehr wahrnehmbar ist oder vernachlässigbar ist, heißt es nicht, dass er keine Wirkung hat - die braucht dann einfach eine längere Zeit.
Was diese Sache mit dem freien Willen angeht, so ist es Interpretationssache, was man damit meint. Ich finde, wenn man das Gefühl eines freien Willens hat, dann ist es doch gut so. Weiter werden wir nie blicken können, weil wir nicht hinter die Kulissen der Quantenmechanik sehen können werden. Das Gehirn wird sogar von den quantenmechanischen Gesetzen recht stark beeinflusst, weil die Organellen der Nervenzellen sehr klein sind. Aber da wir weder wissen, wie das Gehirn funktioniert, noch OB quantenmechanische Effekte dort das Denken beeinflussen, ist diese Diskussion ein wenig hinfällig.
Und eine Meinung ist nicht allgemein, sonst wäre sie ja eine Aussage ;)
MFG
Hi!
Danke, für den Tipp! Was die Quantenmechanik angeht: Es dürfte sogar ausreichen, wenn du den WIkiartikel zur Heisenberg. Unschärferelation mal überfliegst.
MFG
Was soll das sein, "" "Freier" "Wille" ??"" Erstmal klären, wann man dieses "Objekt" so bezeichnen könnte. Und ob das nicht bereits ein Widerspruch wäre. Denn dann wäre es ein Subjekt. Auf Aspekte von Kausalität und Quantenmechanik könnte man von vornherein verzichten, wenn nach Definition der "Freie Wille" ein Subjekt wäre. Andererseits, wenn er ein Objekt wäre, dann wäre er kein "Freier Wille".
Wähle also eine Definition, die in der "Wirklichkeit" vorliegt und entscheide für diesen Fall.
Nach allem, was wir wissen, ist unsere Welt weder deterministisch noch chaotisch, sondern sie ist relativ geordnet, ohne dabei alternativlos festgelegt zu sein. Der Weltlauf lässt Verzweigungen zu, ist dabei aber so gleichförmig, dass auf unserer Erde Leben entstehen konnte und wir weit in die Zukunft hinein planen können. Ordnung ist die Mittelposition zwischen strenger Notwendigkeit und bloßem Zufall.
Quelle: Hoefer "Causal Determinism"-Stanford Encyclopedia of Philosophy
Ich kenn das Zitat und fand es schon damals unschlüssig. Meiner Meinung nach werden darin Themen miteinander vermischt, die gar nicht in direktem Zusammenhang miteinander stehen.
Wie kann Ordnung eine Mittelposition zwischen strenger Notwendigkeit und bloßem Zufall sein? Wovon wird sie dann verursacht, wenn nicht von determinierten Naturgesetzen?
Wovon wird sie dann verursacht
Unter anderem auch von der Vorstellung selbst, die man sich als Mensch überhaupt erst machen kann über sowas.
ad Heisenberg und Quantenmachanik: da gehts nicht nur ums Messen, sondern tatsächlich um eine prinzipielle Unvorhersagbarkeit, zumindest nach der derzeit üblichen Theorie, und die funktioniert nunmal verdammt gut.
Wenn du mehr solchen Sachen aus der Quantenphysik haben willst, dann such mal nach: Bell'sche Ungleichung, Nichlokalität, verborgene Parameter
Soviel zur Physik, was du aus naturwissenschaftlichen Theorien dann auf den freien Willen überträgst ist dann wohl eine haarige Sache. Aber du bist ja offensichtlich der Philosoph von uns beiden...
Hi,
schau mal bei YouTube nach "Manfred Spitzer".
...da gibts ganz viele interessante Videos mit ihm zum Thema Neurologie / Psychologie / Neurophysiologie usw.
Bezüglich quantenmechanischer Effekte kenn ich mich nicht aus, weil ich von Physik mehr oder weniger so gar keinen Plan hab^^
Gruß, August