Ist die EU ein Erfolgsmodell trotz kultureller Unterschiede?

5 Antworten

Hei, Coldrain, ja, man kann das aus verschiedenen Perspektiven bejahen: Seit 1945 lebt Mitteleuropa in Frieden (vergl. mal die Zeit1914 - 1945!). Aus den sechs Gründerstaaten Der Montan-Union und der späteren EWG sind heute 28 Mitgliedsländer geworden, und weitere  Stellen "auf der Matte". Allein in wirtschaftlicher Hinsicht haben alle beteiligten Staaten Fortschritte erzielt; aber auch Maßnahmen der Infrastruktur, der Sozialpolitik, der Kulturpolitik haben sich zwischen Estland  und Portugal in Ergebnissen niedergeschlagen, die die beteiligten Staaten allein nicht hätten schultern können.

Gegenwärtig sieht es so aus, als ob das gemeinsame Haus Europas dringend renoviert werden müsste; es ist an vielen Stellen baufällig. Wir können nur hoffen, dass die Politik bald die "Kurve kriegt" - - sonst sehe ich schwarz. Und so. Grüße! 


coldrain 
Beitragsersteller
 01.02.2016, 19:25

Vielen Dank für deine Antwort!  :) 

aber ich muss einen stärkeren Bezug zu Kulturen finden bzw. Kulturschock und die EU - Dauerkrise, Euro-Skepsis usw. damit verbinden. :(

Sie war und ist ein Erfolgsmodell für die Konzerne, für die sie ja auch maßgeblich gegründet wurde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
EU - Erfolgsmodell - kulturelle Unterschiede

Da hätte ich erstmal klarzustellen, welche Aussagen diese Kernbegriff der Fragestellung transportieren.

EU: "Montanunion", Europäische Gemeinschaft, Europäische Union.

Was ist Union? -> gezwungen unter das Joch, das Joch tragen.

Gemeinschaft: Ein kurzes Intermezzo., dann wieder Union.

Europäisch heisst: vom Atlantik bis zum Ural. Territoriales Machtdenken.

Frieden durch KSZE jahrzehntelang möglich, in letzter Zeit gibt es Störungen.

Erfolgsmodell: Was ist Erfolg? Normalerweise, das, was erfolgt. Also "hinten rauskommt". Für "Wen" kam "Was" heraus? Wenn man sich die Welt so ansieht, ist das interessanteste Ergebnis, daß zumindest lokal in Europa(West) das jahrhundertelange Totschlagen eingeschränkt wurde. Warum? Die "Mächtigen" haben gelernt, dass es ihnen selbst an den Kragen geht, wenn sie so weitermachen wie vorher. Und dass "Erfolg", "Muße" und "Reichtum" länger anhalten, wenn man nicht ständig alles abbrennt und zerstört. Kann man den Zustand von "Ruhe und Frieden" schon ganz billig als "Erfolg" ansehen? Sollte das nicht Idealzustand sein können? Oder das Gegenteil - "Schöpferische Unruhe" und "Schöpferischer Frieden"? Frieden durch Unruhe und neuerdings "Disruption".

Wenn Kultur nach meiner unmaßgeblichen Meinung sich als emergentes Phänomen äußert, dann sieht man Kultur aus diesen obigen Betrachtungen herausleuchten. Je nach Perspektive, aus der man auf den hochdimensionalen Kristall der disruptionsgeschüttelten europäischen Welt hineinblickt sieht man Kultur, Erfolg, und vor allem in diesem winzigen Bereich auf dem Globus schon außerordentliche Vielfalt. Und man sieht Hoffnung: Die aller-aller-meisten wollen diesen multidimensionalen Kristall nicht verpuffen lassen.

Europa ist kein "Erfolgsmodell", sondern der bisher einmalige Versuch in der Weltgeschichte, groben Nationalismus und die daraus neu geborene Identitätspolitik zu überwinden.

Hallo,

man kann die EU als Erfolgsmodell eienrseits und ein schlechtes Beispiel andererseits sehen.

Der Erfolg: Frieden, Freiheit und Stabilität zwischen den Mitgliedsstaaten und in der Welt. Und dass, obwohl die Kulturen so unterschiedlich sind und sich vertragen haben, auch nach 2. Weltkriegen. 

Horst Köhler hat zur EU mal eine Rede geahalten, die mit den Worten "... gegliedert in 25 Nationen, bleibt in der Weltgeschichte einmalig." endete.

Die schlechte Seite: Wirtschaftsliberalismus, Demokratiedefizit und manegelnde Kooperation (z.B. Ungarn, Polen).

MfG

Steven Armstrong

Nein. Nicht trotz sondern wegen. 

Begründung: 

Schauen wir doch einfach mal in die Natur: 

Da wo große Vielfalt ist ist Erfolg aller Beteiligten höher als da wo Monokultur ist. 

Das war jetzt sehr verkürzt.