Jaja, der Geist in der Phänomenologie ist unglaublich gut greifbar: zum Beispiel im Bildungskapitel oder in der geoffenbahrten Religion, einfach und zugänglich. Oder abseits des Geistes: erklär doch mal die verkehrte Welt in "Kraft und verstand".

Beides sind sehr schwere Werke mit unverständlichen und dunkeln Stellen und es gibt in beiden Werken Passagen, die leicht verständlicher erscheinen. Aber aufgrund dieser Binnendifferenz das eine oder das andere als ganzes zu sanktionieren wirkt ein wenig hilflos. 

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Das hängt ganz von deiner jeweiligen Studienordnung ab. Da befragst du am besten dein zuständiges Prüfungsamt oder liest dir das selbst raus. Am wahrscheinlichsten ist es, wie bereits geschrieben wurde, dass du zur mündlichen Prüfung nicht zu gelassen wirst.

Abgesehen davon, hast du noch zwei Wochen Zeit. Sofern du nicht in den Urlaub fährst oder den ganzen Tag für Lohn arbeiten musst, sollte das mit der Abgabe zu mindestens zu schaffen sein. Du solltest dich also mit den prüfungsrechtlichen Fragen nur am Rande beschäftigen und erst einmal alles in die Arbeit selbst setzen. Wenn du Probleme bei der Arbeit hast, dann kannst dein Thema auch mal mit anderen Kommiliton*innen diskutieren oder wenn alles nichts hilft, deine*n zuständige*n Dozent*in befragen bzw. um Hilfestellung bitten.

Als ultima ratio gibt es auch immer die Möglichkeit die Abgabefrist zu verlängern. Lohnarbeit und Krankheit plus andere zu tätigende Prüfungsleistungen sind gültige Gründe um eine solche Frist zu verlängern. Und fernab davon, kann dir dein*e Donzent*in auch einfach wohlwollend die Frist verlängern. Dieser Tipp ist aber mit Vorsicht zu genießen, da die meisten Studierenden geneigt sind, aus Verlängerung gern die Gewohnheit der Verschleppung zu entwickeln und dass dies dem Ansinnen in bestimmter Zeit einen philosophischen Sachverhalt zu beleuchten als Prüfung entgegensteht.

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Für den Einstieg ist es okay, die frühen und neuzeitlichen Klassiker zu lesen: Machiavelli(Der Fürst und die Discorsi), der von dir schon genannter Descartes, Rousseau(Gesellschaftsvertrag, Emile und die Diskurse), Hobbes und Hume.

Die genannten Autoren zeichnen sich durch einen relativ zugänglichen Sprachgebrauch aus. Dann später vielleicht ein wenig Kant: hierfür eignet sich wohl die Grundlegung der Metaphysik der Sitten am besten als Einstieg.

Einige dieser Klassiker sind in der zumeist ganz gut kommentierten Edition: Suhrkamp Studienbibliothek enthalten. http://www.suhrkamp.de/wissenschaft-studienbibliothek_715.html

Diese besitzen neben den klassischen Haupttexten systematische und historische Texteinführungen sowie Stellenkommentare und Glossare, die das Textverständnis oft erleichtern und philosophie-historische Debatten im Text erläutern.

Egal welches dieser Werke du lesen wirst, sollte dir bewusst bleiben, dass die Beschäftigung mit Philosophie eine sehr arbeitsame Beschäftigung sein kann, da die Lektüre der Texte hohe Konzentration und Ausdauer erfordert, gerade bei längeren Werken. Tendenziell ist es besser sich in ein Werk zu vertiefen und die Argumentationen nachzuvollziehen, als verallgemeinernde Übersichtswerke zu lesen.

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Notwendigkeit bezeichnet die Modalität einer Sache, der Gegensatz wäre Zufällig(bzw. unmöglich). Wie mein Vorredner falsch konstatiert hat ist Notwendigkeit kein Kausalzusammenhang(d.i. ist eine Verbindung aus Ursache und Wirkung), sondern ein Kausalzusammenhang kann notwendig oder zufällig sein bzw. gelten. Ein (Natur-)gesetz gilt zum beispiel notwendig, sonst wäre es kein Gesetz. Also fallen auf der Erde dank der Gravitation alle Äpfel notwendig auf den Boden. Ob der Apfel auch wirklich vom Baum fällt ist aber nicht notwendig, sondern zufällig, das hängt davon ab ob er reif ist u.s.w.

Allgemeinheit ist eine Ordnungskategorie und zeichnet die Gesamtheit von etwas aus. Sie kann sowohl empirischer als auch nicht-empirischer Natur sein. Kant nennt nicht-empirische Allgemeinheit "strenge" oder auch "absolute Allgemeinheit", empirische Allgemeinheit aber "komparative", so wie Schwäne eben allgemein weiß sind, bis auf die wenigen schwarzen.

Interessant ist die Verknüpfung von beidem. Nicht-empirische Allgemeinheit gilt mit Sicherheit notwendig. Empirische Allgemeinheit nicht notwendigerweise. Die einzige Möglichkeit die notwendig und nicht unbedingt allgemein sein könnte wäre vlt. Gott, aber da bin ich mir nicht sicher.

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Es bedeutet, dass der Herr Fried hier geschickt mit den mehreren Bedeutungen von "herrschen" spielt. Denn wenn man sagt: "es herrscht Freiheit", dann steht "herrschen" eher im Sinne von "vorherrschen", d.h. Geltung haben vor anderen Dingen. Im hinteren Satzteil macht er den Gegensatz von "herrschen" als "beherrschen" gegen Freiheit als Zustand des "Nicht-Beherrschtseins" auf.

Problematisch ist aber, dass er dafür ganz bestimmte Begriffe von Freiheit und Herrschaft voraussetzen muss. Er hat dann einen negativen Begriff von Freiheit, der sich darin ausdrückt keinem Zwang zu unterliegen. Das ist der klassische bürgerlich-liberale Freiheitsbegriff nach der französischen Revolution. Und ich würde vermuten, dass er sich Herrschaft in einem sehr starren Konzept von Macht und Souveränität vorstellt, worin die einzelnen Individuen von außen mit Zwang beherrscht werden.

In seiner Konzeption sind alle Individuen immer schon vereinzelt und die Freiheit eines jeden reicht nur bis zu den Grenzen der Freiheit der anderen. Er kann sich keinen Begriff von Freiheit machen, in dem Freiheit immer schon die Wechselwirkung der Einzelnen ist, worin das Beherrschtsein des Einzelnen durch Andere - in Form von sozialen Praktiken und Normen - gerade die Voraussetzung für Freiheit ist.

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'Die Rolle der Bedeutung' ist kein Satz. sondern nur ein Subjekt und ein Genitivobjekt.Man kann außerdem annehmen, dass Rolle hier als Synonym für Bedeutung benutzt wird. Folglich hieße dann deine Wortgruppe: "Die Bedeutung der Bedeutung". Wenn man dann fragt: Erkläre die Bedeutung von Bedeutung oder: Was ist die Bedeutung der Bedeutung? erhält man einen Zirkel. Denn um zu erklären was die Bedeutung der Bedeutung ist, müsste ich wissen, was Bedeutung ist. Also vorraussetzen, was ich eigentlich rausbekommen möchte. Das führt nur zu einem performativen Widerspruch und damit hört die Erklärung schon auf.

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Es gibt einige zeitgenössische Autoren, die stark auf Aristoteles zurückgreifen; beispielsweise Alasdair MacIntyre und Martha Nussbaum.

Abgesehen davon sind große Teile der Philosophie Aristoteles im Allgemeinen und z.B. der Begriff des guten Lebens im Besonderen philosophische Fragestellungen und Begrifflichkeiten die sich durch die gesamte Philosophiegeschichte ziehen und immer noch in aktuelle Diskussionen prägen. Beim Begriff des guten Lebens kannst du dir mal den Konflikt des modernen Liberalismus mit dem Kommunitarismus anschauen und herausfinden welche Rolle er dabei spielt.

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Ich würde dir auf Anhieb immer die Felix Meiner Ausgaben empfehlen. Da diese meist sehr gut ediert sind und mit einem gehaltvollem Nachwort versehen werden. Kontrapunkt sind hierbei die Kosten: 18,90 €, aber wenn man nicht bloß drüberlesen möchte lohnt sich die Investition.

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Da sich nicht einmal das Wort 'Wissen' konsistent definieren lässt, wird es für das Prädikat, das heißt für die Frage, sehr schwer überhaupt eine konsistente Geltung zu beanspruchen; geschweige denn von der Antwort.

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Kant kritisiert die Vorstellung vom Begriff der Glückseligkeit so, dass der Begriff zwar Platzhalter für für allg. Glück oder ein gutes leben sein kann( oder der Pflicht hierzu), aber der jeweilige Entwurf, wie das auszusehen hat, bei jedem individuell ist und somit nicht allgemein und universalistisch festzuhalten wäre und hierauf käme es ja Kant mit seiner Pflichtenethik des kategorischen imperativs an. Demnach kann man "unter dem Namen der Glückseligkeit keinen bestimmten und sicheren Begriff machen[...]."(AA IV, 399)

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Kritik an Kritik an Nihilismus

Hallo, folgendes Problem lässt mich verzweifeln:

Der Nihilismus stellt - jetzt mal kurz gesagt - alles in Frage und relativiert alles. Dies ist doch ein intrinsicher Wiederspruch. Wenn man darauf einen Nihilisten anspricht antwortet er : kann sein oder nicht sein. Wie kann man dagegen argumentieren?

So gut wie jede andere Theorie lässt sich doch aus den Erkenntnissen, die unsere persönlichen- wenn auch eingeschränkte und vllt. nicht vollends wahrnehbare Welt und liefrt ableiten. D.h. die Theorien haben auch praktischen Anwendungswert. Auf was fußt denn der Nihilismus? Bloß auf eine unüberfrüfbare Logik? Es gibt doch theoretisch keinen Beweis, dass wenn ich mir den Arm abhacke dann dieser auch tatsächlich ab ist, oder? Oder wenn ich mir die Augen aussteche und Schmerz spüre, dass es auch Schmerz ist? Sind Erkenntnis (auch wenn diese eingeschränkt ist), Wille und Schmerz keine genügenden Beweise, dass wir in einer Lebenswelt leben, die wir mit 7 Mlrd. Menschen teilen, welche somit eine eigene Wirklichkeit bildet, die für uns konkret ethische Wete und Normen bedarf, die nicht in Frage gestellt werden können? Diese Normen wären somit für uns - sei unterschiedlich sie auch sein mögen - in gewisser Weise verbindlich. Das Problem der Nihilist antwortet mir: kann sein oder nicht sein.

Ist der fehlende Kritiküunkt eigentlich nicht mangelde Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme und zertsörerische Selbszweifel an unserer limitierten Wahrnehmung?

BITTE NUR FUNDIERTE ANTWORTEN!!!!!!!!!!!!!!!

Beste Grüße

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Ich glaube du machst den Fehler Relativismus und Nihilismus gleichzusetzen. Denn alles verneinen und die Relativität von Dingen auf zu zeigen ist ein Unterschied.

Sei es drum. Um den den Absolutsheitsanspruch von Relativität zu beweisen, hat der Relativist nur die Möglichkeit auf Meinung und Rethorik zu setzen.

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Durch Triebunterdrückung und Sublimierung von Trieben. Wenn der einzelne nicht mehr von seinen Trieben genötigt wird, zu allererst genau diese zu befriedigen, dann kommt es dazu, dass er dieses Potenzial, was frei wird, in Arbeit (an der Natur) umzusetzen kann. Wenn die Fähigkeit der Triebhemmung vollends internalisiert ist, dann ist es wiederum möglich soziale Gefüge und Instutitionen zu schaffen (Partnerschaften, größere Gemeinschaften, Moral etc). Der Arbeitsprozess entwickelt sich weiter. Es entsteht Arbeitsteilung. Durch die wiederum freigesetzten Potenziale werden die Triebe in sublimere Formen umgewandelt. Es entsteht Fortschritt (auch technologischer) und kommt dann später auch dazu was viele erst als Kultur ansehen, z.b. Musik, Kunst etc.

Dies ist die triebstrukturelle Erklärung von Freud; hört sich ziemlich nachvollziehbar an.

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Vor allem geht Kant mit dem Zweck-Mittel-Verhältnis auf die Beziehung zwischen einem hypothetischen und dem von dir erfragten kat. imperativ ein, wie sie jedenfalls in der GMS ein paar Seiten vorher definiert werden. Das Problem des des hyp. imperativs besteht ja genau darin, dass seine Formulierungsweise wie, "Wenn Zweck X, dann Mittel Y", ist. Dem gegenüber der kat. Imperativ: "Zweck Y", d.h nur "Zweck X an-sich". Daraus zeigt sich wohl, wie er es nicht meinen kann. Interessant ist hieran auch, dass es sich ja um die "Menschheit" und "Personen" als nicht-Mittel handelt, somit wird dieser Formulierung des kat. Imp. ein humanitärer Wert, bzw. ein Inhalt gegeben, womit das Gesetz nicht leer ist, wwie es ihm Hegel vorwarf.

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