Woher weiß ich, dass ich das hier alles nicht nur "träume"?
Hi Leute, mal wieder eine Frage von mir ^^ Und zwar frage ich mich öfters woher ich die Gewissheit nehmen soll, dass ich mein ganzes Leben nicht nur "träume". Woher kann ich wissen, dass ich mir alles um mich herum nicht nur einbilde und i-wann aufwachen werde(im Sinne davon, dass mein ganzes Leben und alles damit Verbundene, nicht nur einige Stellen im Leben, rein fiktiv sind) und alles anders ist? Ich meine, woher weiß ich, dass alles um mich herum nicht nur so ist wie es ist, weil ich es mir so erdenke. Hoffe ihr versteht was ich meine =P
21 Antworten
Für manche ist der Tod das wahre Erwachen. Nun, ich denke, das wirst Du abwarten können. Du hast jetzt nur das Problem, wie Du dann Deine Träume in der Nacht nennst, wenn Du Dein Tagerleben Traum nennst. Ansonsten lebe weiter und nenne es von mir aus "träumen". Wo ist letztlich der Unterschied? Wenn Du sicher sein willst, dass alles um Dich herum evtl. anders ist als Du, als wir alle uns das vorstellen, lies Kant oder Schopenhauer. Wir kennen nur die Welt als Vorstellung. Die "Welt an sich" kennen wir nicht und werden wir wahrscheinlich nie kennen. Nikolaus von Kues hat gesagt, wir nähern uns der "Welt an sich" an wie ein Vieleck einem Kreis. Karl Popper spricht nur von Wahrheitswahrscheinlichkeiten. Du siehst, das Problem als solches ist nicht unbekannt. Doch ob Du Deine Welt für einen Traum hälst oder für echt, Du musst darin leben und bestehen, egal welches Etikett Du draufklebst.
jeder erschafft sich seine eigene realität Sinneseindrücke seiner eigenen Fähigkeiten u Sinne. objektive realität existiert nur, wenn wir zulassen, dass unsere subjektive realität in den hintergrund rückt. wie das geht wüsste jeder bestimmt gerne.
oder mit decartes gesagt: cogito ergo sum
selbst wenn wir nur träumen bleibt etwas übrig, dass wir nicht mehr bestreiten können, nämlich dass wir träumen. wenn wir denken können, dass wir träumen, dann denken wir - egal ob der traum "wirklich" oder "unwirklich" ist.
Das ist eine wirklich gute Frage. Als ich kürzlich im Krankenhaus gelandet bin und zwischenzeitlich in einen Park gehen konnte, fragte ein Student der Neuro-Wissenschaften aus Aserbaidschan, ob er sich zu mir setzen könnte, da ansonsten keine Parkbank frei war. Wir kamen in ein Gespräch, und er sagte mir, dass das meiste Leid dieser Welt darauf beruht, dass die Leute an Materie glauben.
Ja, was ist, wenn Materie "nur" eine Erscheinung im "göttlichen" Bewusstsein ist. Wer bin ich dann, wenn nicht Bewusstsein? Und macht diese Sicht die Welt nicht viel einfacher? Dann ist tatsächlich alles möglich, es gibt keine Grenzen. Und es wäre dumm, diese Sicht dazu zu missbrauchen, das Bewusstsein auf das zu richten, was mir das Leben erschwert.
Diese Frage läuft im Grunde auf den sog. Solipsismus hinaus (siehe Wiki). Ansich könnte man sich das ganze Leben aus subjektiver Sicht als eine Art Klartraum (siehe ebenfalls Wiki) vorstellen. Dieser unterscheidet sich allerdings nicht nur von einem üblichen Traum, sondern auch von der Realität insofern, daß du dir da durchaus gleichzeitig bewußt bist, daß du träumst - im Gegensatz eben zu deiner momentanen Situation, in der du letztlich auf die philosophische Reflexion angewiesen bist. Vom üblichen Traum unterscheidet sich der Klartraum dagegen immerhin durch seine logische und (zumindest vermeintliche) kausale Struktur. Aber das Problem bleibt bestehen, indem es in eine andere Evolutionstheorie umgeformt wird: Könnte es nicht sein, daß sich alles Leben letztlich aus einem kollektiven Traum entwickelt hat, der sich dann zunehmend immer klarer strukturierte - statt, daß wir weiterhin davon ausgehen, daß es zunächst eine objektive Realität gibt und der Traum lediglich eine Abstraktion davon ist? Ich verweise zu allem auf folgenden Essay:
die umstände sind doch egal, hauptsache es macht fann