Ich beschäftige mich aktuell mit der Dolchstoßlegende. Es wird einerseits berichtet, dass die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg sehr überraschend kam, weil der Öffentlichkeit bis zum Schluss ein kurz bevorstehender Siegfrieden versprochen wurde. Wie ich das verstanden habe, hat bis zum Schluss das Militär falsche Berichte an das Reich/die Regierung abgegeben.
Andererseits wird berichtet, dass es innerhalb zu großen Unruhen und Streiks (April 1917, Januar 1918) kam. Die Unruhen entstanden aufgrund der immer geringeren Chance auf einen Sieg und aufgrund der hohen Todeszahlen.
Wie passt das zusammen? Einerseits wird berichtet dass die Bevölkerung gegen den aussichtslosen Krieg streikt und auf der anderen Seite kommt der Krieg unvorhersehbar?
Und noch eine zweite Frage zur Dolchstoßlegende:
Als die Kriegslage aussichtslos war hat die OHL gefordert, dass es zu einer Verfassungsänderung kommt und dass die neue Regierung dann einen Waffenstillstand verhandelt. Wie kommt es, dass die Bevölkerung nun die Regierung für die Niederlage verantwortlich macht, wobei das Militär ja quasi den Befehl dazu gegeben hat? (Ja klar, die Regierung unterschreibt letztlich den Vertrag, aber trotzdem wirft das Fragen auf9