Nun, das ist eine heikle Situation in die ihr euch da durch falsch verstandene Rücksicht gebracht habt. Dadurch, das ihr Probleme totgeschwiegen habt, sind diese zu einem ordentlichen PROBLEM mutiert - nur keiner will es wahr haben.
Als Hauptpunkt solltet ihr in einem ernsthaftem Gespräch ausloten, wo ihr wirklich steht - mit allen Punkten - allem voran das gemeinsame Kind.
DU wirst nicht umhin kommen, ihr sehr deutlich klar zu machen, das sie mit dem >SICH EINIGELN< und ihrer Art sich selbst maßlos zu bemitleiden eure Beziehung langfristig an die Wand fährt. Achte dabei peinlichst darauf, immer sog. ESELSBRÜCKEN aufzuzeigen.
Wenn du das Gespräch nicht bis zu einer greifbaren gemeinsamen Überlegung hinbekommst, dann sage ihr einfach, das dir die Worte fehlen, oder sie dich nicht versteht / nicht verstehen möchte und du ihr somit zeigen möchtest, wie du die Situation erlebst.
Dazu zeigst du ihr z.B. jeweils angekündigt 2 Wochen, wie es sein könnte.
1.) Du bist wie DER ALTE PARTNER - zeigst ihr deine Gefühle, machst dich auch mal gerne zum Kasper, machst Komplimente ohne zu übertreiben, zeigst Verständnis für ihre Probleme, bist als Familienmensch voll zur Stelle. Mal Essen gehen, mal ins Kino, mal zu Bekannten und und und... selbst ein gemeinsamer unverbindlicher Besuch im Swinger-Club KÖNNTE passende Denkanstöße geben und die neuen Erfahrungen zu einem Wechsel in ihrem Denken zur eigenen Figur führen.
Erkläre ihr dein Verhalten nach PHASE 1, aber entschuldige dich nicht dafür, wenn sie sich weiterhin einmauert und nicht mitzieht oder gar schmollt. Lobe sie aber, wenn sie Anläufe oder Versuche macht, um sich einzubringen.
2.) Du startest mit Ankündigung die 2. PHASE und bist als Familienmensch weiterhin zu 100% anwesend, unternimmst aber wenn sie keinen Bock hat eigenständige Aktivitäten, aber so, das du das gemeinsame Kind 50/50 mit einberechnest. Dabei darf /sollte es auch ruhig mal vorkommen, das sie ein Konkurrenz-Denken entwickelt.
3.) Wenn diese 2 Wochen gelaufen sind, kündigst du PHASE 3 an. Du zeigst deutlich, das du als Familienmensch nur noch das wesentliche erledigst - vernachlässige aber nicht das Kind ! Gehe gezielt deinen Interessen nach, und mache ansonsten so, wie du es bis heute machst - nur ohne ihr Mitleid usw. zu bekunden. Im Gegenteil - schwärme teils von interessanten Dingen die du ggf. zusammen mit dem Kind erlebt hast.
WENN DANN DIESE 6 WOCHEN mit je 3 verschiedenen PHASE gelaufen sind, dann suche erneut das ernsthafte Gespräch mit ihr, und mache das Erlebte zum Gesprächsgegenstand. Vermeide generell Vorwürfe, und sei recht zugeknöpft mit Nachsicht - aber zeige Verständnis für bestehende Probleme.
Führe jetzt das Gespräch dahin, das sie sich positionieren muss - zu den 3 Varianten, die du
a) gemeinsam mit ihr
b) alleine neben ihr - und
c) alleine mit Kind
erlebt hast. Auch Sie hat - ob sie will oder nicht - das Erlebte gesehen und sicherlich auch verstanden. Egal wie sie sich verhalten hat, wird sie nicht umhin kommen, über ihren Schatten springen zu müssen, wenn sie etwas für eure Beziehung / Ehe zu tun bereit ist.
Diese 3 Varianten angekündigt und spielerisch absolviert zeigen dem Partner, wie es ist, wenn man einen Partner an seiner Seite hat - ODER: zwar einen Partner hat, dieser sich aber abnabelt und sich neu sortiert - UND als letztes zeigt es, wie es sich anfühlt, wenn man auf sich gestellt ist und der Partner ziemlich weit weg gerückt ist.
Das WICHTIGSTE für euch beide ist immer, ein ehrliches und offenes Gespräch zu führen. Für eine Beziehung oder Ehe gibt es nichts tödlicheres wie SCHWEIGEN - und GESCHWIEGEN habt ihr beide schon scheinbar viel zu viel ! !
Wenn ihr - was ich hoffe - genug Gemeinsamkeiten findet, dann habt ihr eine faire Chance, eure Ehe zu SANIEREN und auf ein gesundes Fundament zu stellen. Klappt das absolut nicht, solltet ihr die Vernunft walten lassen, und GEMEINSAM über eine geordnete Trennung nachdenken.