Hi ^^ die Frage ist ja nun schon sehr alt aber ich will trotzdem antworten weil ich beim googlen darüber gestolpert bin und mir heute (Weihnachten... klar) auch wieder ins Gedächtnis gerufen habe wie sehr ich die Familie meiner verstorbenen Mutter und ihren ebenfalls verstorbenen Mann (mein Stiefvater) hasse!
Meine Mutter war eigentlich ein sehr liebevoll und ein toller Mensch aber dann hat Sie diesen bayrischen Schwerstalkoholiker kennengelernt und sich, weiß der Teufel warum, in ihn verliebt (behauptete Sie zumindest). Er hat die Familie so gesehen auch auseinander gerissen, ich bekam ab meinem elften Lebensjahr Schläge mit der Faust und mit Holzknüppeln und wenn nicht das, dann war tagtäglich Psychoterror angesagt! Er hat sich total zugesoffen mit Bier und Korn und hat dann Stundenlang nur gebrüllt und völlig haltlose und unbegründete Dinge behauptet die ich oder meine Mutter getan hätten, bis er sich dann irgendwann auf den Küchenboden mitten zwischen die leeren Bier und Schnapsflaschen gelegt und so getan hat als hätte er sich was getan, leider war das immer nur gespielt damit er wieder was zum brüllen hat, damit er uns beschuldigen kann wir würden ihn am liebsten verrecken lassen (O-Ton). Ich habe mich nach der Schule nicht mal nach Hause getraut, bin bis in die Nacht hinein im Wald spazieren gegangen und erst nach Hause als das Wohnzimmer und Küchenlicht aus war.
An seinem 50sten Geburtstag war die ganze Familie meiner Mutter eingeladen (das waren ganz schön viele) und ich hatte mich meinem Cousin anvertraut, dass ich Angst hätte er würde meine Mutter oder mich eines Tages totschlagen (das hatte er uns mehr als einmal angedroht). Mein Cousin belächelte mich und nannte mich Schisser!
Da sich an diesem Tag alles allein um den Mann meiner Mutter drehte hatte er sehr gute Laune und gab sich von seiner besten Seite, er war ziemlich besoffen und lustig und hat alle bei Laune gehalten. Als sie dann wieder nach Hause gefahren sind waren alle begeistert von ihm und mir wurde gesagt ich sei ja nur Eifersüchtig.
Ich entwickelte schon früh ein Alkohol, und Drogenproblem (mein "Stiefbruder" gab mir die ersten Drogen) und sogar meine Mutter hat das kommentarlos toleriert (ich bin mir heute sicher, dass ich allen einfach egal war).
Als ich dann aus eigenem Antrieb eine Entwöhnungstherapie gemacht habe um mit den Drogen aufzuhören, haben mich diese Menschen komplett fallen lassen. Das habe ich nie verstanden.
Mit 16 bin ich von zuhause weg und habe den Kontakt zu allen abgebrochen, ich habe sie alle so sehr gehasst, dass ich die ersten paar Jahre jede Nacht vor Wut und Enttäuschung geheult habe und mir nichts mehr wünschte als dass sie alle ihre Strafe bekommen (und tatsächlich haben sich fast alle ins Unglück gestürzt, sind gestorben, wurden nach 30 Jahren Ehe verlassen, hatten schwere Unfälle, bekamen behinderte Kinder und und und) ich hatte jedenfalls die nächsten 18 Jahre gar keinen Kontakt mehr zu irgendwem außer ganz selten mal zu meiner Mutter. Sie starb 2011 an Organversagen aufgrund von Krebs und Multipler Sklerose.
Bei der Beerdigung meiner Mutter war nur eine einzige Schwägerin meiner Mutter anwesend, da ihr Mann dem Rest der Familie verboten hatte zur Beerdigung zu kommen (das war seine letzte Untat, danach starb er)
Natürlich sitzt der Hass heute immer noch sehr tief in mir aber ich habe inzwischen mein eigenes Leben, einen kleinen wundervollen Sohn uns ein paar gute Freunde. Heute gehts mir gut!
So... Sorry für den langen (emotionalen ^^) Text aber das ist meine Geschichte. Falls Du noch nicht von Zuhause weg bist, dann zieh so schnell es geht da weg und brech den Kontakt zu allen ab die Dir nicht gut tun. Wer sagt "Du musst vergeben können" hat sowas selber nie erlebt oder einen Hirnschaden.
Ich wünsche Dir das allerbeste und viel Kraft.