Hi,

Diphthonge sind Doppelvokale in einem Wort, die als eine Silbe zählen. Über die Wortgrenze hinaus wäre es also kein Diphthong mehr, sondern ein Hiat, obwohl es so gesehen zusammen gesprochen wird. Im Lateinischen wird dann der Vokal am Wortende nur kurz angestoßen. Diphthonge werden quasi zusammen gesprochen und bilden so eine Länge. Beim Hiat werden aufeinanderfolgende Vokale als getrennte Silben gesprochen. Sie werden im Falle eines Binnenhiats (unmittelbar aufeinander folgende Vokale innerhalb eines Wortes) oft zusammengezogen oder über Wortgrenzen hinweg eben durch Elision/Aphärese vermieden.

In dem Sinne ist deine Frage gar nicht so einfach zu beantworten, weil durch die Lesart bei einer Elision eine Art Diphthong entsteht. Ich hoffe, du kannst damit trotzdem etwas anfangen und ich habe es nicht allzu verwirrend geschrieben.

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Wer hat Lust meine Übersetzungsfehler zu korrigieren?

Hallo und guten Abend,

hab bei der Übersetzung höllisch aufgepasst, dass ich keinen AblAbs oder PC übersehe. Bin echt gespannt, welche und wieviele Fehler gefunden werden und bin dankbar für Erklärung der Fehler.

Ut certe scis, o Wigbert frater, me oportet res gestas Bonifatii cognoscere.

Wie du weißt, o Bruder Wigbert, ist es notwendig, dass ich die Taten des Bonifatius kenne.

His rebus cognitis ego libellum de vita eius conscribam.

Wenn ich diese Dinge kenne, werde ich ein Büchlein über dessen Leben verfassen/schreiben.

Sed pauca adhuc comperi. – Aber Weniges habe ich bis jetzt erfahren.

Wigbert: „Narrabo tibi de maximo facto, quod Bonifatius deo iuvante in regione Hessorum fecit:

“Ich werde dir von der größten Tat erzählen, welche Bonifatius, um Gott zu erfreuen, im Gebiet der Hessen getan hat.

Nonnullis Hessis iam baptizatis alii adhuc magnas arbores et fontes antiquos colebant.

Während einige Hessen schon getauft waren, verehrten andere noch große Bäume und alte Quellen.

Ea re nuntiata Bonifatius mihi dixit: - Auf diese Meldung hin sagte mir Bonifatius:

Omnibus ostendam deum Christianorum plus valere quam ista numina Germanorum.

Ich werde allen zeigen, dass der Gott der Christen mehr Einfluss hat als diese Gottheiten der Germanen.

Nam illam arborem claram, quam Germani arborem Iovis appellant, caedere decrevi.

Ich habe nämlich beschlossem, jenen berühmten Baum, welchen die Germanen den Baum des Donar nennen, zu fällen.

Undique consilio Bonifatii cognito ad illam arborem ventum est.

Nachdem man den Beschluss des Bonifatius kannte, kam man von überall her zu jenem Baum.

Multi Germani arma gerunt vultibusque saevis nos terrent.

Viele waffentragenden Germanen und wilden Gesichtern erschreckten uns.

Periculo mortis instante Bonifatius tamen arborem caedere incipit.

Unter Todesgefahr begann Bonifatius jedoch den Baum zu fällen.

Et ecce: Nullo resistente arbor statim ruit.

Und siehe: Ohne jeden Widerstand fiel der Baum sofort.

Ohne dass jemand Widerstand leistete fiel der Baum sofort um.

Willibald: Hoc credere vix possum! Quid porro?

Willibald: Ich kann dies kaum glauben! Was (geschah) weiter?

Wigbert: Deo gratias! Omnes Hessi praesentes subito nomen dei veri laudabant –

nullo monente, nullo cogente.

Dank sei Gott! Alle Hessen, die zugegen waren, lobten den Namen des wahren Gottes –

ohne Ermahnung, ohne Zwang.

Vielen Dank an die freundlichen Helfer. :-)

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Hi,

also du hast dir auf jeden Fall Mühe gegeben, viele teils sehr freie Varianten zur Übersetzung der Partizipialkonstruktionen heranzuziehen. Nur ein paar Kleinigkeiten würde ich chronologisch anmerken:

  • Du hast „certe“ ausgelassen ("Wie du sicher weißt“); ich finde dass du den „me oportet“-Teil vor dem Hintergrund deiner sonst sehr verständlichen und im Deutschen gebräuchlichen, aber freien Übersetzung noch in etwas besseres Deutsch umformulieren könntest
  • Eine konditionale („wenn“-Übersetzung) beim abl.abs. empfinde ich vor dem Hintergrund der eigentlichen Losgelöstheit der Konstruktion als eher unpassend, vielleicht besser kausal
  • „deo iuvante“ = eher „mit Gottes Hilfe“, da Gott hierbei zum Subjekt wird
  • „kannte“ müsste genau genommen „gekannt hatte“ heißen, da Vorzeitigkeit von „cognito“ ausgeht
  • „Viele Germanen trugen Waffen (hist. Präsens) und versetzten uns mit (ihren) zornigen Gesichtsausdrücken in Angst (und Schrecken).“ - Hier hast du den Satz etwas unsauber übersetzt
  • „Unter Todesgefahr“ würde beim nominalen abl.abs. gut passen, bei einem mit PPrA vielleicht etwas zu frei: „Obwohl (ihm) Todesgefahr drohte, begann er dennoch …“ - Bei „tamen“ ist eine konzessive Übersetzung besonders passend
  • „subito“, das hier den unerwarteten Sinneswandel bzw. das Verständnis der Germanen auf den Punkt bringt, fehlt in deiner ÜS

Ansonsten finde ich deine Übersetzung sehr leserfreundlich und man merkt, dass du ein gewisses Sprachgefühl besitzt 👍🏼

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Hi,

ich hab dir mal ein Bild hinzugefügt und in rot alle Vorgaben markiert. Bei Martials Epigrammen handelt es sich um das elegische Distichon, also einen Wechsel von Hexa- (= 6 Versfüße) und Pentameter (= 5 Versfüße). Oben habe ich die Verse mal skandiert, unten die Schemata beider Versformen dazugeschrieben. Beim Pentameter fällt das Skandieren leichter, weil so viel vorgegeben ist. Vermutlich hast du dich schon darüber informiert, wann Silben lang oder kurz gemessen werden. Treffen bei Wortende und -anfang zwei Konsonanten aufeinander, ist die Silbe am Wortende lang (Ausnahme sind sog. muta cum liquida). Diphthonge wie bei „meae“ am Ende zB sind generell lang, der Akkusativ Plural bzw. die Endung wird auch lang bemessen. Da die Römer keine Satzzeichen verwendeten, können diese in deinem Text auch eine Auskunft über Längen geben, wie zB nach „extulit“ der Doppelpunkt oder das Komma nach „habuit“. Oft werden nämlich nachträglich an den Stellen im Vers Satzzeichen beigefügt, wo Zäsuren, also kurze Einschnitte bzw. Pausen liegen, da wir dort im Deutschen beim Lesen ja selbst eine kurze Pause machen würden. Ansonsten sollte man anfangs immer auf Elisionen oder Aphäresen achten, die beim unmittelbaren Aufeinandertreffen zweier Vokale am Wortende und -anfang (Elision) bzw. einem Vokal am Wortende und einer Form von „esse“ (Aphärese) greifen. Aber zur näheren Erklärung dafür gibt es noch reichlich in der (Google-)Literatur zu finden ;). Falls du mit Eigennamen beim Skandieren oder Übersetzen mal unsicher bist, empfehle ich Pons oder noch besser die digitale Plattform des Georges (zeno.org).

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Da es ja im Futur an sich keinen Konjunktiv gibt, ist diese Form eine Möglichkeit, genau das auszudrücken. Analog zum PPP + esse im Konj. Imperfekt, also in den Fällen Konj. Perfekt und Plusquamperfekt passiv, wird diese Form hier aus dem PFA + esse im Konj. Impf. gebildet, drückt aber kein passiv aus, ist ja ein aktivisches Partizip. Das Zeitverhältnis ist nachzeitig, es geht also um etwas, das in der Zukunft möglicherweise geschehen könnte oder wenn es wahrscheinlicher indirekte Rede ist, da es bei Caesar vorkommt, geschehen wird. Aber dazu gab es wohl vorher schon die Frage mit verständlichen Antworten: https://www.gutefrage.net/frage/pfa-und-esset

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In der Ferne erscheint die Sklavin/eine Sklavin (wenn sie noch unbekannt ist). Sie ist allein. 

Da serva Subjekt ist, stehen beide Prädikate der Sätze in der 3. Person Singular und beziehen sich auf sie. Daher ist auch das Adjektiv sola im zweiten Satz im feminin, also KNG-kongruent zu serva, die damit stellvertretend gemeint ist. Sie ist dort weiterhin Subjekt, da kein neues Substantiv im Nominativ dort steht, das sich auf est bezieht.

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Der Präsensstamm ist im Lateinischen bei Verben immer der Wortstamm ohne die Endung. Der ist von Konjugation zu Konjugation unterschiedlich. Bei einem Verb der a-Konjugation zB „lauda-re“ wäre der Präsensstamm „lauda-„ und bei der e-Konj. zB "tene-re" wäre er dementsprechend "tene-". Bei der i-Konj. zB „audi-re“ dann „audi-„ und bei der konsonantischen, die ja wie die e-Konj. erscheint, jedoch kurz gesprochen wird, zählt das „e“ nicht zum Stamm („mittere“ -> „mitt-„) Man könnte sie eigentlich als Mischform der e-Konj. und i-Konj. ansehen. Das siehst du auch an den jeweiligen Stammformen, die du beim Vokabellernen mitlernst. An den Präsensstamm der Verben werden nämlich u.a. die Personalendungen angehängt, nach denen du auch gefragt hast. Die zeigen dir an, welche Person im Deutschen etwas tut (Ich/Du/Er,Sie,Es/Wir/Ihr/Sie). Das sind im Präsens:

1. Person Sg.: -o

2. Person Sg.: -s

3. Person Sg.: -t

1. Person Pl.: -mus

2. Person Pl.: -tis

3. Person Pl.: -nt

Eine Besonderheit bei der a-Konjugation ist, dass sie in der ersten Person Singular ihren Stammvokal „a“ ablegt, d.h. du lernst „laudare, laudo …“. 

So erfolgt die Bildung der Präsensformen in den einzelnen Personen für die Konjugationen:

1. Sg.: laud-o (a-Konj.); tene-o (e-Konj.); audi-o (i-Konj.); mitt-o (kons. Konj.)

2. Sg.: lauda-s; tene-s; audi-s; mitti-s

3. Sg.: lauda-t; tene-t; audi-t; mitti-t

1. Pl.: lauda-mus; tene-mus; audi-mus; mitti-mus

2. Pl.: lauda-tis; tene-tis; audi-tis; mitti-tis

3. Pl.: lauda-nt; tene-nt; audiu-nt; mittu-nt

In der 3. Person Pl. kommt bei der i-Konj. noch ein „u“ hinzu und die konsonantische hat dort nur ein „u“ und kein „i“ mehr.

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Daher kam Odysseus zum Zyklopen Polyphem, dem Sohn des Neptun.

Diesem (Polyphem) war vom Auguren/Weissager Telemus, dem Sohn des Eurymus, geantwortet (vorhergesagt) worden, dass er sich hüten sollte, dass er nicht von Odysseus geblendet würde. 

(Prädikat: responsum erat (3. Ps. Sg. PQP Ind. pass.) —> Telemus könnte man inhaltlich als Subjekt sehen, da er geantwortet hat, grammatisch muss es hier unpersönlich übersetzt werden, da kein Nom. vorliegt, also „es war geantwortet worden“; Wem? —> huic: diesem (Polyphem); von wem? —> ab augure Telemo, Eurymi filio: vom Weissager Telemus, dem Sohn des Eurymus. Es folgt eine Art Begehrsatz, den man auch mit „er sollte sich hüten“ wiedergeben könnte. Wovor hüten: dass er nicht von Odysseus geblendet würde (Konjunktiv Imperfekt passiv).)

Dieser hatte in der Mitte seiner Stirn ein Auge und verspeiste menschliches Fleisch. 

Nachdem dieser (Odysseus) das Vieh in seine Höhle zurückgetrieben hatte, stellte er einen gewaltigen Felsbrocken an den Zugang. 

Dieser (Felsbrocken) schloss Odysseus mit seinen Gefährten ein und er (Polyphem) begann damit, seine (Odysseus’) Gefährten zu verspeisen. 

Als er (Odysseus) sah, dass er dessen (Polyphems) Unmenschlichkeit und Wildheit keinen Widerstand leisten konnte, machte er ihn mithilfe von Wein betrunken und sagte, dass er „Niemand“ genannt würde. 

Daher rief jener (Polyphem) durch sein Geschrei, während Odysseus sein Auge mithilfe eines brennenden Baumstammes ausbrannte, die übrigen Zyklopen zusammen und sagte ihnen aus der versperrten Höhle: „Niemand blendet mich.“

Anhand des zweiten Satzes habe ich dir mal eine Konstruktionsmethode für solche längeren Sätze dazugeschrieben.

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An sich sind deine Übersetzungen korrekt; du hast auch gut auf die Zeitverhältnisse geachtet. Ich persönlich würde den ersten und letzten Satz jedoch eher in kausaler Sinnrichtung übersetzen, da es inhaltlich noch besser passen würde. Außerdem würde ich den ersten Teilsatz des letzten Satzes eher mit „Weil die Bürger vor der Gefahr bewahrt worden waren, …“ übersetzen, da die Gefahr dank der Soldaten ja garnicht erst eintrat.

Bleib weiterhin dran in Latein; das ist essentiell, um erfolgreich zu sein.

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Latein: Pygmalion (Hilfe)?

1)Bin mir bei der Übersetzung unsicher würde mich freuen, wenn ein Lateinprofi rüber schauen könnte. 2) Wo findet hier eine Metamorphose statt? (finde nichts dazu)

ut rediit, simulacra suae petit ille puellae incumbensque toro dedit oscula: visa tepere est; admovet os iterum, manibus quoque pectora temptat: temptatum mollescit ebur positoque rigore subsidit digitis ceditque, ut Hymettia sole

285 cera remollescit tractataque pollice multas flectitur in facies ipsoque fit utilis usu. dum stupet et dubie gaudet fallique veretur, rursus amans rursusque manu sua vota retractat. corpus erat! saliunt temptatae pollice venae.

290 tum vero Paphius plenissima concipit heros verba, quibus Veneri grates agat, oraque tandem ore suo non falsa premit, dataque oscula virgo sensit et erubuit timidumque ad lumina lumen attollens pariter cum caelo vidit amantem.

295 coniugio, quod fecit, adest dea, iamque coactis cornibus in plenum noviens lunaribus orbem illa Paphon genuit, de qua tenet insula nomen.

Übersetzung: Als er zurückkehrte, ging jener zum Bild seines Mädchens, legte sich zu ihr aufs Bett und gab ihr Küsse: Sie schien warm zu sein. Er bewegt den Mund wiederum hinzu, betastet mit seinen Händen auch die Brüste: Das berührte Elfenbein wird weich, und nachdem es die Starrheit abgelegt hat, weicht es vor den Fingern zurück und gibt nach, wie hymettisches Wachs, das durch die Sonne weich wird und vom Daumen behandelt, in viele Gestalten geformt wird und durch den Gebrauch selbst nützlich wird. Während er staunt und sich zweifelnd freut und fürchtet sich zu täuschen, berührt der Liebende mit der Hand wieder und wieder sein Werk: Es war ein Körper! Es pochen die mit dem Daumen berührten Venen. Dann freilich beginnt der paphische Held die vollsten Worte zu sprechen, in denen er Venus dankt. Den Mund, der endlich nicht täuscht, presst er mit seinen, gibt ihr Küsse und die junge Frau fühlte sie und errötete und als sie ihre Augen zum scheuen Licht erhob, sah sie zugleich mit dem Himmel den Liebenden. Bei der Ehe, die sie schuf, ist die Göttin zugegen, und nachdem die Mondhörner neun Mal zu einem vollen Kreis zusammgengekommen waren, gebar jene Paphos, von der die Insel den Namen trägt.

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Hi,

selbstverständlich hast du mit deiner Übersetzung bereits den Kern erfasst, aber je nachdem, wie nah am Text ihr übersetzen sollt, würde ich ein paar Stellen noch genauer übersetzen:

Als er zurückkehrte, sucht (eig. Sg.) jener das Bild (eig. die Bilder, aber wohl poetischer Plural hier) seines Mädchens auf und gab ihr auf dem Bett liegend bzw. sich auf das Bett legend (PPA) Küsse

Das remollescit und retractat würde ich jeweils in der Übersetzung noch hervorheben, da es ja im Grunde genommen nicht dasselbe wie mollescit ist.

Dann spricht der paphische Held wahrhaftig die vollkommensten (eig. Elativ) Worte aus, mithilfe derer er Venus dankt. Das endlich nicht (mehr) gefälschte Gesicht bedeckt er mit seinem Mund und die junge Frau fühlte die gegebenen Küsse, errötete und als sie ihre Augen scheu (prädikativ passt hier besser finde ich) zum Licht aufrichtete … 

Ansonsten hast du das echt gut übersetzt, auch gute freiere Bedeutungsalternativen gefunden.

Die Metamorphose besteht darin, dass das Abbild des Mädchens durch seine Berührung quasi zum Leben erwacht und zur lebendigen Gestalt wird.

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Am besten wäre sicherlich die Übersetzung ein gewisser Paris, Sohn des trojanischen Königs, da Troiani vom Adjektiv Troianus also trojanisch kommt und nicht von Troia selbst.

Die ganze Übersetzung wäre dann bis auf Kleinigkeiten schon in der obigen Antwort richtig: Die(jenige) Jungfrau, deren herausragende (großartige) Schönheit viele Menschen gelobt haben, erblickte ein gewisser Paris, Sohn des trojanischen Königs (Priamus) und führte sie mit sich in sein Vaterland.

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