Ich bin schockiert darüber wie viele Satanisten es auf dieser Plattform gibt und gleichzeitig überrascht, wie wenige von ihnen zu ihrem eigenen Glauben stehen können oder es zumindest öffentlich nicht preisgeben wollen.
Sie verleugnen ihren Glauben, indem sie schreiben: "Satanisten verehren nicht Satan." Das ist so ziemlich das komischste seit langem, was ich gelesen habe. Man bekennt sich zum Satanismus aber nicht zu Satan... Man kann es drehen und wenden wie man möchte. Ich bin Christ, aber ich wäre kein Christ, wenn ich mich nur zu Gott bekenne aber nicht zu Jesus Christus und seinen Lehren. Vor diesem Hintergrund ist ein Satanist, der an den Satan glaubt aber sich nicht zum Satan bekennt, kein Satanist :D Wer nicht zu Satan betet oder seine Lehren (darum das Wort >Satanismus<) befolgt, der gehört auch nicht dem Satanismus an. Wer den Satan nicht unterstützt, gehört entweder einer anderen Religion an oder eben keiner Religion. Da kommen jedoch tatsächlich Menschen in diesem Forum, die sich selber als Satanisten schimpfen, nur nichts mit ihm zu tun haben möchten. Kognitive Dissonanz?
Mir zeigt es nur wieder einmal wie weit mittlerweile unsere Gesellschaft zum Zynismus bzw. zum Bösen hin entwickelt hat. Nicht mehr Moral, Vernunft, Rücksicht, Solidarität und solide Werte zählen, sondern Egoismus, Rücksichtslosigkeit und immer auf den eigenen Vorteil bedacht. Folglich sind Satanisten lediglich das Produkt aus einer zunehmenden Dekadenz in dieser Gesellschaft. Sicher wird ein Satanist von sich nicht behaupten er wäre "böse". Kein böser Mensch würde von sich behaupten böse zu sein. Einen bösen Menschen erkennt man an seinen Taten und den Werten, Prinzipien zu denen er steht.
Jetzt mag mir ein Satanist widersprechen und will meinen, dass, was ich beschreibe ist der "theistische Satanismus". Nein, im Satanismus ist Rache erwünscht. Im Christentum nicht. Ich kann auch nicht da her kommen und jetzt sagen mein christlicher Glaube wäre nicht das "abrahamitische Christentum", sondern ein anderes und deswegen ist Rache in meiner christlichen Auffassung erlaubt. Genauso wenig kann ein Satanist, der sich zum Bösen bekennt, behaupten, sie folgen nicht "den den" Satanismus, sondern einer rücksichtsvollen Version. Entweder seid ihr Satanisten oder nicht. Es gibt nichts dazwischen.
Ich kann mich auch nicht einen Anhänger des Stalinismus bezeichnen, wenn ich im nächsten Satz mich von Stalin distanziere. Aber genau so lesen sich hier 99% der Beiträge über Satanisten.
So behaupten einige, Satan steht für den "Widersacher" und wollen aber damit implizieren, dass dieser nicht der Satan aus der Bibel ist und sie eine atheistische Bewegung seien. Und? Wo schließt das eine das andere aus? Satan als der Widersacher Gottes ist in der Hinsicht "atheistisch", da er die Gottesanbetung ablehnt, sowie seine Anhänger auch. Aber macht euch nichts vor. Ihr seid keine Atheisten. Ihr seid Satanisten... weil ihr einem Ritus folgt und arg feindlich gegenüber humanistische Lehren wie z.B dem Buddhismus steht oder dem Christentum. Jeder normale (echte) Atheist würde nämlich euch genauso ablehnen wie alle anderen Glaubensrichtungen. Also verkauft euch nicht als etwas, das ihr gar nicht seid. Warum macht ihr keinen Verein auf und nennt euch "Club der atheistischen Fliesentischleger"? "Club der Religionskritiker?" - weil das Okkulte fehlt. Okkultismus ist nur ein Oberbegriff, wozu der Satanismus dazuzählt.
Anmerkung: Sicher gibt es unter den Satanisten wohlgesonnene Menschen und weniger wohlgesonnene. Wie überall auch. Der Mensch ist verschieden. Doch dann ist es ein Widerspruch überhaupt sich zum Satanismus zu bekennen und Satan mit "Heil (Ave) Satan" zu huldigen, wenn es ihn nach ihrer Auffassung weder gibt noch angeblich sie ihm gar nicht folgen möchten. Passend dazu, habe ich einen Ausschnitt aus einem Text:
Satanismus schwört auf die Allianz mit Satan, selbst wenn manche in der Church of Satan nicht an die Existenz eines Gottes oder Satans glauben. Die meisten in der Church of Satan glauben auch, dass es keinen Erlöser für sie oder jemanden anderes gibt. Jede Person ist voll für ihren eigenen Lebensweg verantwortlich. Dennoch beten sie in Ritualen zu Satan und bitten darum, dass sich seine souveräne Hand in ihrem Leben manifestiere. Diese Art des unlogischen Denkens offenbart den Einfluss von Lüge und Täuschung in ihrer Philosophie. Ob Satanisten an ihn glauben oder nicht, ist für Satan nicht relevant. Das Endergebnis ist dasselbe – ihre Seelen sind an ihn gefesselt und sofern nicht Gottes Gnade einschreitet, werden sie die Ewigkeit in der Hölle verbringen.
Was ist Satanismus? (gotquestions.org)