Du schriebst unten,
''Falls jemand sagen möchte „zieh aus“ oder so… es geht nicht ich kann nicht einfach meine Familie verlassen und sowas darf ich auch nicht. Ich liebe schließlich meine Familie!''
Das ist -entschuldige meine klaren Worte- ERSCHRECKEND.
Hier ist warum:
Ziel der Erziehung des Kindes seitens der Eltern -und der damit einhergehenden aufrichtigen und gesunden Liebe- sollte immer sein, das Kind zu einem selbständigen Erwachsenen heran zu ziehen, sodass es die Höhen und Tiefen des Lebens ohne Abhängigkeiten und Schuldgefühle selbständig meistern kann.
Mit überzogenen Geboten, Verboten und Regeln wurdest du dahingehend konditioniert, den oben zitierten Satz scheinbar -aktuell zu glauben.
Man denkt da evtl. sogar an Phänomene wie https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom.
Du glaubst deine Eltern lieben Dich NUR, wenn du deren Regeln befolgst?
Das ist nunmal nicht gesund und falsch. Du bist erwachsen und eine Eltern wissen nicht besser als du selbst (durch eigenes Erkunden der Welt, deiner Seele, deiner Persönlichkeit, eigener Grenzen austetsten-ausloten-verschieben etc.) was richtig oder falsch für dich ist. Es ist notwendig dies selber herauszufinden für deine eigene nachhaltige Integrität in der Gesellschaft und vor allem in deinem Leben.
Jetzt hat sich dieses Verhalten in eurem Familiensystem so eingespielt. Für deine Gesundheit und demnach für deine zukünftige Entwicklung wird das Hauptziel sein, dich abzunabeln.
Normalerweise beginnt dies tatsächlich nicht nur im Kreissaal, sondern in der Pubertät, wenn man aufbegehrt, gegen die stringenten Regeln, die einem die Familie oder sogar manchmal die Gesellschaft auferlegt.
Man testet und schaut, ob diese Sinn ergeben. Sollten diese keinen Sinn ergeben oder einem Fehler zu Grunde liegen, sollte man immer dagegen angehen!
Regeln sind gut, solange sie funktionieren, es sei denn sie ergeben keinen Sinn, dann sollte es einem jeden seine Pflicht sein, dazu beizutragne, dass diese geändert bzw. verändert werden. Man hilft dabei diese zu ändern oder gar abzuschaffen!
Du möchtest einen Freund haben, und es ist dein gutes Recht. Vielleicht öffnet dir dieser Umstand die Augen dahingehend, endlich aufzubegehren und dich selber in der Welt besser kennenzulernen, nachdem du die Ketten (Regeln) die dir andere, die es selbst nicht besser wissen können, endlich sprengst.
Eine eigene Wohnung und Psychotherapie sind weitere Ziele die du -dringend- verfolgen solltest, um ein reifes Individuum zu werden und langfristig eine stabile Psyche zu haben und schlussendlich eine gesunde Partnerschaft überhaupt führen zu können. Ebenso sind die beiden genannten Punkte wichtig für alles was noch im Leben auf dich zukommen mag.
Anonsten bemerkst du irgendwann, dass du unselbständig bist und immer jemanden benötigst, der dich an die Hand nimmt und Entscheidungen für dich trifft. Lass es nicht dazu kommen. Bemühe dich um Therapie und eine eigene Wohnung.
Alles Gute.