Mache Dir folgende Prioritätenliste klar:
- Gewichtshilfe
- Schenkelhilfe
- Kreuzhilfe
- Zügelhilfe
Gewichtshilfe:
Pferde brauchen keinen Physikunterricht, um zu wissen, daß man umfällt, wenn der Gesamtschwerpunkt (Tier + Last) außerhalb der Auflagefläche liegt. Darum treten Pferde immer unter das Gewicht. Wenn Du nach rechts reiten möchtest, gehört Dein Gewicht auf den rechten Sitzbeinhöcker.
Wenn Du bisher von Deinem RL gehört hast: " Drehe dich und sieh dorthin, wo Du hinreiten möchtest", dann achte dabei darauf, daß Du nicht in der Hüfte abknickst. dadurch würdest Du den falschen Sitzbeinhöcker belasten.
Das kannst Du ausprobieren, indem Du dich zu Hause (oder wo auch immer) auf einen harten Stuhl setzt und Dich dorthin drehst, wo Du hin möchtest. Nun frage Dich sehr genau, welcher Sitzbeinhöcker ist nun stärker belastet. Meist wird es der falsche sein. Durch die Drehung des Oberkörpers neigt der Mensch dazu in der Hüfte ab zu knicken.
Das kann man beseitigen, indem man "arrogant" in die Richtung schaut, in die man reiten möchte. Das bedeutet, Du schiebst die Schulter, wo es hingehen soll nach oben (und leicht nach vorne) und schaust "arrogant" über die angehobene Schulter. - Probiere das wieder auf einem harten Stuhl - dann wirst Du merken, daß nun der richtige Sitzbeinhöcker belastet ist.
Schenkelhilfe:
Mit der Schenkelhilfe ist eigentlich der Unterschenkel, also die Wade gemeint. Oft wird ja statt Schenkelhilfe nur Hackenhilfe gegeben.
Die Schenkelhilfe muss man erst einmal verstehen, damit sie richtig ausgeführt werden kann. Die Wade ist nur dann unter maximaler Spannung (maximaler Dicke), wenn der Absatz etwas tiefer als der Ballen ist und das Bein leicht nach außen gedreht ist (ca. 30°).
Das kannst Du ausprobieren, indem Du dich mit dem Ballen auf eine Stufe stellst, mit den Fersen leicht absinkst und die Wade anspannst. Das kann man sehr gut mit der Hand fühlen, wann die Wade am festesten ist.
Kreuzhilfe:
Beim Abwenden wird oft die treibende Kreuzhilfe vergessen, weshalb viele Pferde in der Kurve automatisch langsamer werden.
Die Kreuzhilfe ist das "Vor der Bewegung" ; "mit der Bewegung" oder "gegen die Bewegung" des Pferdes sitzen.
Zügelhilfe:
Der äußere Zügel begrenzt die Schulter des Pferdes und führt damit das Pferd um die Kurve. Der äußere Zügel wird dazu ein wenig mehr an den Hals des Pferdes geführt und bleibt in der gleichen Höhe, wie beim Geradeausreiten.
Der innere Zügel dient nur zum Einfordern der Stellung des Pferdes. Der innere Zügel darf dazu leicht angehoben werden.
Niemals ist die äußere Zügelhand höher als die innere.
Viel Spaß beim umsetzen.....
LG Calimero