Moin, ich nehme seit knapp 1 Jahr Elvanse bzw. Ritalin und ich habe vor kurzem über die Veränderungen, die seit dem ich es nehme aufgekommen sind, nachgedacht.
Mir ist dabei aufgefallen, dass ich in vielen Bereichen eine 180° wende gemacht habe, was eigentlich auch super ist. Nur sind auch manche Bereiche dabei, die ich früher niemals so gewollt hätte, wie ich sie heute habe. Dazu würde ich vor allem Schule bzw. Studium zählen.
Um es genau zu erklären, ich habe schon mal das Gymnasium abgebrochen und hatte eine ziemlich extreme Antiphase, wo mir alles egal geworden war. Ich hatte sogar „Verachtung“ für Karriere Menschen.
Jetzt habe ich mich genau so zu einem Karriere Menschen entwickelt, wie ich sie früher nicht ausstehen konnte. Ich besuche seit einem Jahr wieder eine Schule, habe direkt eine Klasse übersprungen, habe gute Noten ohne Anstrengung, fange in ein paar Wochen ein Schüler Studium an und bisher plane ich nach dem Abitur Medizin zu studieren Niederlanden (dafür will ich auch noch extra Vorbereitungskurse machen).
Ich habe für mich einfach gemerkt, dass für mich Langeweile bzw. unproduktive Freizeit eher eine Qual als ein Vergnügen sind und für mich produktive Arbeit eine Art Entspannung ist.
Ironischerweise habe ich noch vor einem Jahr meinem Vater vorgeworfen, dass er zu viel Zeit in die Karriere gesteckt hat und ich niemals so sein werde… Mein Vater hatte auch genau dies schon meinem Großvater vorgeworfen und dann ist es dazu gekommen, dass er deutlich mehr als mein Großvater gearbeitet hat. Ich kann mich aktuell mit dem Gedanken anfreunden noch mehr zu arbeiten, als es mein Vater schon tut.
Ist diese drastische Veränderung nur auf die Medikamente zurückzuführen oder spielen auch soziale Faktoren mit hinein und mein eigener Charakter?