Leider total unterbewertet ist Karl Tausig, der da doch so viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Das Geisterschiff ist eine wahnsinnige Komposition von ihm. Dann noch Reynaldo Hahn, welcher unfassbar geniale romantische Klavierkompositionen verfasst hat, und Xaver Scharwenka.

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Meinung des Tages: Nach Messerangriff in Mannheim - wären mögliche Abschiebungen nach Afghanistan politisch umsetzbar?

Die Messerattacke in Mannheim in der vergangenen Woche sorgte bundesweit für Entsetzen. Viele Politiker und Bürger fordern inzwischen wieder direkte Abschiebungen nach Afghanistan oder Syrien. Doch wären diese in der Praxis überhaupt problemlos durchführbar?

Der Fall von Mannheim

Am heutigen Freitag wird an die Opfer der Messerattacke vom vergangenen Freitag erinnert. Hier hatte ein 25-jähriger Afghane, der 2014 als Asylbewerber nach Deutschland gekommen ist, den islamkritischen Aktivisten Michael Stürzenberger sowie weitere Personen mit einem Messer angegriffen und teils schwer verletzt. Im Zuge des Geschehens wurde zudem ein Polizist attackiert und lebensgefährlich verletzt. Der Beamte Rouven L. verstarb vor wenigen Tagen im Krankenhaus. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird heute auf dem Mannheimer Marktplatz sein, wenn um 11:34 Uhr eine Gedenkminute eingelegt wird.

Der Fall hat bundesweit für Aufsehen gesorgt und die Debatte über mögliche Abschiebungen nach Syrien oder Afghanistan erneut entfacht..

Politiker fordern Abschiebungen

Kurz nach der Tat kündigte Bundesjustizminister Marco Buschmann an, das Strafrecht im Falle von Angriffen auf Polizisten und Ehrenamtliche verschärfen zu wollen. Wie sich das Ganze jedoch in der Praxis widerspiegeln würde, ließ er offen.

Angesichts der politischen Brisanz des Falls äußerte sich der Bundeskanzler am gestrigen Tag im Bundestag zu einem weiteren möglichen Vorgehen. Olaf Scholz bekräftigte, dass das Sicherheitsinteresse in solchen Fällen schwerer als das Schutzinteresse des Täters wiegen würde. Konkret bedeutet das: Schwerstkriminelle und Straftäter sollten künftig schneller und konsequenter abgeschoben werden. Selbst, wenn diese aus unsicheren Ländern wie Syrien oder Afghanistan stammen.

Weiterhin bekräftigte er, dass man die Verherrlichung terroristischer Straftaten sowie den Aufruf zu Nachahmertaten nicht länger dulden würde. Der Bundeskanzler kündigte an, die Ausweiseregelungen dergestalt zu verschärfen, so "dass aus der Billigung terroristischer Straftaten ein schwerwiegendes Ausweisungsinteresse folgt".

Zeitgleich warnte er allerdings davor, alle Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland unter Generalverdacht zu stellen.

Kritik an und Probleme von möglichen Abschiebungen

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel gab der derzeitigen Ampel sowie deren Vorgängerregierungen die Schuld an der Messerattacke. Weidel forderte als Konsequenz sofortige Grenzschließungen und konsequente Abschiebungen.

Ob und inwieweit Abschiebungen von schwerstkriminellen Afghanen oder Syrern in ihre jeweiligen Herkunftsländer möglich sind, ist jedoch umstritten. Nach der Machtübernahme der radikalen Taliban 2021 hatte die Bundesregierung Rückführungen in das Land ausgesetzt. Zwischen den Vertretern beider Staaten bestehen seitdem keine diplomatischen Beziehungen.

Vor allem die Grünen sehen mögliche Abschiebungen skeptisch. Fraktionschefin Britta Haßelmann plädiert dafür, dass diese Täter erst ihre Strafe in Deutschland verbüßen sollten, bevor diese abgeschoben werden. Mit Blick auf Afghanistan sei laut Pro-Asyl eine Abschiebung angesichts der Menschenrechtslage mehr als schwierig.

Weiterhin bezweifelte Haßelmann, ob etwaige Abschiebeabkommen mit den radikalen Taliban zielführend seien, da diese quasi einer Anerkennung der Taliban gleichkämen. Grünen-Parteichef Nouripour warnte zudem vor Zahlungen, die am Ende des Tages in Waffen oder terroristische Netzwerke hierzulande fließen könten.

Diskutiert wurden darüber hinaus Abschiebungen in benachbarte Drittländer. Haßelmann fragte sich hier, für welches Land die Aufnahme von Kriminellen und Terroristen attraktiv sein würde. Sie plädierte weiterhin für eine massive Verschärfung des Waffenrechts sowie einer Stärkung der Sicherheitsbehörden. Olaf Scholz sprach sich zur Gewährleistung der Sicherheit z.B. für bundesweite waffen- und messerfreie Zonen aus.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sind Abschiebeforderungen von Schwerstkriminellen nach Afghanistan oder Syrien Euer Meinung nach in der Praxis umsetzbar?
  • Wären mögliche Abkommen zwischen den Taliban sowie der Bundesregierung politisch ratsam?
  • Sollten Straftäter ihre Strafe vor einer Abschiebung in Deutschland verbüßen oder möglicherweise direkt abgeschoben werden?
  • Was sollte Eurer Meinung nach aus sicherheitspolitischer Sicht passieren, um derartige Szenarien wie in Mannheim künftig besser einzudämmen?
  • Wären - auch mit Blick auf die EM - waffen- und messerfreie Zonen und mehr Kontrollen denk- und umsetzbar?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/scholz-abschiebungen-afghanistan-102.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/mannheim-gedenken-messerattacke-100.html

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-06/afghanistan-abschiebung-straftaeter-gruene-pro-asyl

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-will-schwerkriminelle-nach-afghanistan-und-syrien-abschieben-a-190c0240-dbe3-44a6-8497-d0c3a6e68357

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Andere Meinung und zwar...

So salopp eine Antwort dazu zu treffen halte ich persönlich für unmöglich. Hier gehören mehrere Komponenten hinzu.

Direkt von abschieben zu sprechen, "nur" weil wir es hier mit einem Afghanen zutun haben, ein bisschen sehr überstürzt.

Auf Langzeit gesehen ist eine Inhaftierung zwar um einiges teurer als eine Abschiebung (die allerdings auch locker 100k aufwärts kosten können und einen enormen logistischen Aufwand erfordern), aber auch irgendwo entgegen dem Konzept unserer Gefängnisse. Unsere Gefängnisse sollen eher resozialisieren. Es geht nicht darum, einen Gefangenen auch auf ewig in dieser Position zu behalten. Zudem wird ein Mörder ja nicht gleich einem Sinneswandel unterzogen, indem man ihn des Landes verweist. Viele Mörder oder generell Täter benötigen nun einmal psychische Hilfestellungen. Derartige Taten weisen oftmals auf schwere psychische Störungen hin. Kein gesunder Mensch ist anfällig für derartige Taten. Für diese gilt: Mörder ist und bleibt Mörder ohne nötige psychische Unterstützung, und das auch im eigenen Land. Wir können nicht garantieren, dass ein derartiger Täter nicht auch in einem anderen Land tätig wird, wiewohl wir hier teilweise sogar von Ländern mit noch ungünstigerer Rechtslage sprechen. Was ist denn mit Vergewaltigern, die aus einem Lande kommen, in dem Frauen de Facto nichts wert sind? Dann lieber hier die nötigen Vorkehrungen treffen.

Handelt es sich allerdings um einen illegalen Einwanderer, oder jemanden, der aus reiner Impulsivität oder Überzeugung handelt, sieht das ganze schon wieder anders aus. Dieses entweder oder ist mir persönlich zu schwarz/weiß.

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Ich bin genauso begeistert (oder ich fande ihn schön)

Abgesehen vom Plot selbst, bin ich hin und weg von der Detailtiefe, die wir dadurch bekommen, dass wir es hier mit einem selbst belesenen Hauptcharakter zutun haben. Einige semfirianische Anspielungen sind für jene besonders leicht zu übersehen, die nicht mit der Literatur vertraut sind, von der Nabokov selbst viel gehalten hat. Sprachlich wunderschön verfasst. Die Eintönigkeit der Charakter wirkt fast schon gewollt, da sie eine so dichterische Konstante parallel zum Thema des Buches darstellen.

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Die Karausche macht das prinzipiell auch, wobei hier das Herz nicht vollständig aufhört zu schlagen.

Die Karausche fällt in eine Art Kältestarre, in welcher ihre Körperfunktionen auf ein Minimum reduziert werden.

Crazy ist, dass dieser Fisch in eingefrorenen Gewässern durch die Bildung von Alkohol überlebt. Der Fisch betreibt im gefrorenen Zustand anaerobe Glykolyse, baut also Glukose ohne Sauerstoff ab. Bei dieser anaeroben Glykolyse bleibt Milchsäure als Nebenprodukt übrig, welche eine toxische Wirkung hat und in zu hoher Konzentration zur tödlichen Übersäuerung führt. Diese Milchsäure wird von der Karausche in Ethanol (also Alkohol) umgewandelt, welcher dann über die Kiemen ins Wasser abgegeben werden kann und so eine Übersäuerung verhindert.

Passt jetzt nicht zu 100% zur gestellten Frage, ist aber ein hübscher Fun-Fact.

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Besorge dir einen Lehrer, der dir aufzeigen kann, ob du richtig spielst. Arpeggios mit falscher Technik zu spielen stellt eine enorme unnötige Belastung dar. Abgesehen davon, lerne das Stück doch erst zuende, bevor du das Tempo steigerst. Dann spielst du die gesamte Komposition so langsam, wie du es brauchst, um die Technik einwandfrei auszuführen. Willkommen in der Welt von Chopin - du wirst viel Zeit investieren müssen, um die Etude im Schneckentempo rauf und runter zu spielen, um eben die Technik zu festigen. Unkontrollierte Temposteigerung kann zu Spannungen oder nachlassender Qualität in der Ausführung führen. Irgendwas wirst du falsch machen, dass deine Unterarme unnötig belastet werden, denn Schmerzen beim spielen hat man im besten Falle nicht.

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Die "Natur des Menschen", ist, wie auch generell die Natur der Dinge, eine Thematik, mit der sich insbesondere Platon auseinandergesetzt hat.

Da fallen mir Dinge wie der Dualismus von Körper und Seele ein, also dass Körper und Seele voneinander getrennt, dass der Körper vergänglich, die Seele aber unsterblich ist. Die Seele selbst ist dann nochmal zu unterteilen in den Vernunft-Teil, den Mut-Teil, und den Begierde-Teil. Laut Platon ist auch das Streben nach dem "Guten" unser höchstes Ziel. Dafür soll die Vernunft der dirigierende Teil der Seele sein. Funktionieren die Teile der Seele so im Einklang, ist die Tugend erreicht. Die Natur des Menschen ist also, dass wir vernunftgeleitet nach dem Guten streben und unsere Seele der unsterbliche wissensträger ist.

Wie das jetzt auf den tatsächlichen Menschen anzuwenden ist, sei mal dahingestellt. Das ist immerhin eine philosophische Utopie.

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Das psychophysische Problem zum Beispiel. Also wie Bewusstsein und Körper miteinander verbunden sind. Generell existenzielle und anthropologische Fragestellungen waren in den Anfängen der Philosophie sehr weit verbreitet. Was ist Wissen/Wie lernt man, also generell Erkenntnistheorie, ist eine Thematik die Platon an den Menschen heranzubringen mit seinen Gleichnissen intendiert hat. Grundlagenphilosophie halt.

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Finde die fünfte Ballade Chopins ganz hübsch

Kleiner Scherz am Rande, damit ist die Ballade von Xaver Scharwenka gemeint. Zudem höre und spiele ich folgende Stücke sehr gerne:

Etude in F moll - Mendelssohn

Prelude op. 11 no. 14 - Scriabin

Magyar Dalok 9 - Liszt

Polichinelle - Rachmaninoff

Mazurka op. 56 no. 3 - Chopin

Op. 67 no. 2 - Mendelssohn

Dann noch Tausigs Geisterschiff, Reflets dans l'eau von Debussy. Le ruban dénoué von Reynaldo Hahn ist auch sehr empfehlenswert. Hoffe, das gibt mal nen etwas versatileren Einblick in die Klaviermusik. Natürlich sind so Sachen wie das populäre Œvre Chopins immer einen Abstecher wert, aber hey, der Mann hat rund 200 Kompositionen verfasst, es gibt immer neues zu entdecken. Die Transcendentals von Liszt gehören natürlich auch zur Pflichtlektüre, finde da den Schneesturm no. XII sehr angenehm. Müsste ich ein Werk für die Ewigkeit wählen, dann wäre es selbstverständlich Rachmaninoffs zweites Klavierkonzert.

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