Ich übersetze zurzeit ein Computerspiel (Professor Layton) von Japanisch nach Englisch und Deutsch. Und auch mündlich ist mir Japanisch sehr vertraut, wie muttersprachlich, geworden.
Vergleichen kann ich es mit Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Latein, Norwegisch und Italienisch. Da hab ich überall C2.
Meiner Meinung nach unterscheidet sich Japanisch zwar sehr viel mehr von Deutsch als diese anderen. Daran muss man sich erst gewöhnen und bereit sein, alte Sprechmuster zu unterdrücken und neue zu verinnerlichen.
Aber wenn man das kann, finde ich Japanisch weniger kompliziert als alle anderen Sprachen, die ich beherrsche. Es gibt nicht so viel (zumeist) redundante Grammatik (beispielsweise kämen wir eigentlich auch ohne der, die, das-Unterscheidung zurecht). Auch Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten halten sich mehr in Grenzen.
Zwei harte Brocken allerdings sind die Schriftzeichen und das Zählsystem. Man zählt nämlich anders, je nach dem, um welche Art Objekt es sich handelt. Das ist beides sehr zeitaufwendig und anstrengend zu lernen. Und insgesamt würde ich sagen, dass man dadurch und durch die Andersartigkeit der Sprache in jeder Hinsicht, länger braucht, sie zu meistern.
Japanisch war mehr Auswendiglernen; die europäischen waren mehr komplexe Konzepte verstehen, die erst mal eine Weile sacken müssen.
Aber „komplizierter“, das heißt für mich „schwieriger zu begreifen“. Und das trifft meiner Meinung nach auf Japanisch nicht zu.