der Sperrriemen an einem englisch kombinierten Reithalfter wird nach den Richtlinien der FN verschnallt, wie auf dem Foto abgebildet:
Unter beide Nasenriemen müssen 2 aufgestellte Finger passen (blauer Kreis). Der Abstand wird AUF dem Nasenrücken gemessen, nicht an den Seiten. Die Finger liegen übereinander, nicht nebeneinander. Das Foto zeigt ein 160cm Vollblut und 2 "Damenfinger", sehr großen Pferden gibt man mehr Freiraum (2 "Männer"finger), bei kleinen Ponys reicht auch1 Damenfinger (also 2 Kinderfinger ;))Unter dem Kiefer (rote Kreise) müssen wenn die Finger drunter sind, beide Riemen gleichmäßig stark anliegen. Ist der Sperrriemen lockerer als der Nasenriemen, hat er keine Wirkung. Ist der Sperrriemen fester, knickt das Reithalfter (im lila Kreis) mit der Zeit ab und der Nasenriemen rutscht zu stark auf die Nase. Das ist unbequem für das Pferd.
Ist das Reithalfter so korrekt verschnallt, kann das Pferd gut kauen und kann im Genick loslassen. Es kann bei Bedarf den Kiefer öffnen, sich am Reithalfter anlehnen und die Kaumuskelatur entspannen. Es hat Freiraum um eventuelle Handfehler des Reiters auszugleichen.
Viele Reiter reiten heutzutage ohne Sperrriemen (ich auch), da er durch Missbrauch (zu enge Verschnallung) in Verruf geraten ist. Bei korrekter Verschnallung entlastet er aber die empfindlichen Unterkieferäste des Pferdes, da die Kraft auf mehr Fläche (2 Riemen) verteilt wird. Vor allem im Anfängerunterricht oder bei pullenden (= heftigen) Pferden kann dieser also seine Berechtigung haben.
Als Reitschüler oder RB bleibt einem Häufig nichts anderes übrig, als den Sperrriemen zu nutzen. Dann sollte man natürlich auf eine korrekte Verschnallung achten.
VLG - Feivel