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Ich persönlich habe bisher im "wahren" Leben, also außerhalb der Grenzen des Internets, noch keine wirklich negativen Erfahrungen gemacht als das Thema Veganismus/Vegetarismus aufkam, muss aber auch dazu sagen, dass ich mich erst seit ca. 2 Jahren für diese Themen interessiere. In meinem Umfeld bin ich bisher entweder auf Neugierde und ehrliche Nachfragen, Desinteresse oder mal einen Spruch wie "Das Tofu-Schnitzel da schmeckt doch niemals so gut wie mein echtes Schnitzel!" gestoßen. Alles Situationen, mit denen ich gut umgehen konnte.
Tatsächlich kommt es auch mir so vor als würde sich der wahre "Krieg" im Internet abspielen, wo man schnell mal die Maske der Höflichkeit ablegt und schneller unüberlegte Sachen schreibt. Hierzu ein kleiner Erfahrungsbericht:
Unter einem Video, in dem es lediglich darum ging, wie man Pflanzenmilch selbst herstellt, brach plötzlich eine Schlammschlacht aus, bei der ich kopfschüttelnd und mit zunehmender Fassungslosigkeit vor dem Bildschirm saß. Beide "Seiten" haben sich da nicht viel genommen! Offenbar vegan lebende Menschen schrieben zynische Kommentare wie: "Es ist unglaublich, wie viele scheinbar noch nicht abgestillt sind." (Klar dass man sich da als Mischköstler angegriffen fühlt.) Offenbar mischköstlich lebende Personen schrieben: "Also wenn ich mir so manche Kommentare von diesen verblödeten Veganer hier gebe könnt ich im Strahl Kotzen. jetzt erstmal ein schönes Rindersteak und ein Glas Milch gönnen." Andere griffen sich plötzlich auf persönlicher Ebene an. Falschinformationen kamen wie immer nicht zu kurz.
Ich war über den Umgangston ehrlich schockiert. Dann habe ich mir aber vergegenwärtigt, dass ich mich in den sozialen Medien befinde (die ich normalerweise vermeide), wo bekanntermaßen viel Meinung und wenig Wissen ausgetauscht wird. Es prallen Menschen aufeinander, die sich im wahren Leben aus dem Weg gehen würden anstelle sich gegenseitig in die Suppe zu spucken. Wenn man sich die Kommentare zu einigen Beiträgen so anschaut, wird schnell das deprimierende Bild vermittelt, dass ein vernünftiger Gedankenaustausch zu diesem Thema von beiden "Seiten" nicht möglich ist.
Das ist aber nicht der Fall. Wenn man etwas Positives in der Welt oder auch nur im näheren Umfeld bewirken möchte, sollte man immer erst bei sich selbst anfangen. Der schönste Weg, der Welt zu zeigen, dass pflanzenbetonte Ernährung funktionieren und auf verschiedenen Ebenen Sinn machen kann, ist doch der, mit bestem Beispiel voranzugehen und dabei nicht verbittert und verbissen, sondern glücklich und inspirierend zu sein. Dann reagiert auch das Umfeld entsprechend positiver darauf.
Es gibt natürlich auch zielführenden Austausch im Internet, der scheint aber Mangelware zu sein.