Ich persönlich bin römisch-katholisch getauft, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich auch wirklich mit der katholischen Kirche und ihren Lehren so ganz anfreunden kann, oder mich nicht doch mehr mit dem evangelischen Glauben identifiziere... Auf jeden Fall kann ich sicher sagen, dass ich Christ bin - und vermutlich auch katholisch, solange ich nichts "besseres" finde. Christ werde ich aber ganz sicher bleiben.
Was ich so schön am Christentum finde, ist der Glaube daran, dass es jemanden Allmächtigen gibt, der mich so liebt, wie ich bin - und nicht nur mich, sondern auch alle anderen Menschen. Jemanden, der selbst die Liebe ist. Es ist einfach so ein schönes Gefühl, ganz so wie man ist geliebt, gewollt und angenommen zu sein - für immer, und absolut bedingungslos.
Für mich ist es so, dass mein Glaube nicht so sehr die Regeln sind, die man doch oft vor allem mit der katholischen Kirche verbindet (Ich habe schon öfter mitbekommen, dass Menschen die Kirche auf "halte dich an die 10 Gebote und alles andere was in der Bibel steht oder irgendein Papst mal gesagt hat und wenn du sündigst musst du sterben und für immer und ewig in der Hölle leiden" oder so etwas in die Art reduzieren - aber das ist es nicht, finde ich).
Mir geht es in erster Linie nicht darum, mich an irgendwelche Gebote zu halten - das allerwichtigste für mich ist es, zu wissen, dass ich von Gott geliebt bin. Wenn man sich vorstellt, dass es jemanden gibt, der einen bedingungslos liebt, ist es doch irgendwie nur menschlich, dass man ihn kennenlernen will, oder? Deswegen geht es für mich im Glauben vor allem darum, Gott zu begegnen, ihn kennenzulernen und eine Beziehung mit ihm zu haben. Er ist wie ein Freund, der immer (für einen) da ist, wenn man das will - wenn man weiß, wie man zuhört und wie man ihn erkennt.
Und dann, wenn man Gott kennt, fägt man auch an, ihn zu lieben - schon allein dafür, was er alles für einen tut, wie viel Kraft und Liebe er einem gibt. Und dann, erst dann, werden die Gesetze und Gebote der Kirche wichtig, finde ich. Ich versuche nicht, diese Sachen zu befolgen, weil mir die Kirche das sagt und ich sonst in die Hölle komme, sondern ich tue das, weil Gott mich liebt, und weil ich ihn auch liebe (oder zumindest nach Kräften versuche, das zu tun) - wenn ich ihn liebe, will ich es "ihm recht machen", und dann versuche ich aus eigener Kraft, so zu leben, wie es die Bibel mir sagt. Ich mache das dann nicht aus Angst vor einer Bestrafung, sondern aus Liebe. Das ist ein wichtiger Unterschied, finde ich.
Und eben das, dieses Streben nach Liebe und das Leben in Liebe ist so erfüllend für mich. Dazu gehört auch die Nächstenliebe, dazu gehört auch, das Gute zu wollen und zu versuchen, das aus Sicht der Bibel Richtige zu tun (das aber im Endeffekt immer wieder auf die Liebe zurückzuführen ist).
Ich bin selber noch nicht lange Christ - vor etwa zwei Jahren habe ich beschlossen, dass ich an Gott glauben will, aber dann ging das eine lange Zeit einfach nicht - und erst seit etwa 5 Monaten glaube ich tatsächlich an ihn. Und ich habe seitdem einfach so viel schönes erlebt und bin so viel ruhiger und zufriedener geworden - das war definitiv die richige Entscheidung für mich.
Damit will ich gar nicht sagen, dass das Christentum das "einzige wahre" ist oder so - letzten Endes muss jeder selbst wissen, an was er glaubt.