Zeugen Jehovas sind nicht homophob, wie das in einigen Kommentaren angedeutet wird. Gemäß Definition bedeutet Homophobie: (von griech. ὁμός homós:[1] gleich; φόβος phóbos: Angst, Phobie) eine soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit.“ (Quelle: Wikipedia). Als Ursache von Homophobie wird Angst genannt, was zu aggressiv-ablehnendem Verhalten führt.
Zeugen Jehovas haben weder Angst vor Homosexuellen, noch verhalten sie sich ihnen gegenüber aggressiv. Ein gar gewaltsames Vorgehen gegen homosexuelle Menschen, wie das in einigen islamischen Ländern zu beobachten ist oder bei einigen fundamentalistischen Christen, lehnen sie strikt ab. Sie betrachten eine homosexuelle Lebensweise nur nicht als alternativen Lebensstil für sich selbst. Was andere in dieser Hinsicht tun, ist ihnen egal. Es ist bedauerlich, dass alleine dies schon als homophob angesehen wird.
Jeder einzelne Mensch, der sich Zeugen Jehovas anschließen möchte, lernt erst durch ein oft mehrere Jahre dauerndes Bibelstudium kennen, welche Anforderungen an ihn gestellt werden, bevor er sich als ein Zeuge Jehovas taufen lässt (daher lehnen Jehovas Zeugen auch die Kindertaufe ab). Unter anderem erfährt er, was die Bibel über homosexuelles Verhalten sagt. Dabei ist zu beachten, dass es dabei nicht um den homosexuellen Menschen geht, sondern um homosexuelles Verhalten.
Dazu 1. Korinther 6:9 bis 11: 9 „Was? Wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, 10 noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich erben. 11 Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Geist unseres Gottes.“ (gem. NWT).
Gemäß diesem Text wurden Homosexuelle zu Christen, durften sich aber nicht weiter homosexuell betätigen. Genauso wenig, wie es unverheirateten Christen gestattet ist, sexuell aktiv zu sein. Beides mag dem heutigen Zeitgeist wiedersprechen und bei Menschen, denen die Meinung Gottes egal ist, Unverständnis hervorrufen, aber es muss andererseits denjenigen, die den Geboten Gottes freiwillig folgen wollen, gestattet sein, ihre anderslautende Meinung zu haben und sie auch zu äußern. Es ist auch das Privileg der Eltern, ihren Kindern die Werte zu vermitteln, von denen sie selbst überzeugt sind. Das gilt ja für alle Glaubensrichtungen und auch für Atheisten.
Ebenso wird niemand dazu gezwungen, ein Zeuge Jehovas zu werden (oder zu bleiben). Wie schon erwähnt, dauert es meist Jahre, bis jemand soweit ist, um sich als ein Zeuge Jehovas taufen zu lassen. Jeder, der das tut, weiß was er tut und er tut es freiwillig. Diejenigen, die nicht verheiratet sind wissen, dass es ihnen als Zeugen nicht gestattet ist, sich sexuell zu betätigen, da das nur verheirateten Personen erlaubt ist und ebenso wissen diejenigen, die homosexuelle Neigungen verspüren, dass sie sich nicht homosexuell betätigen dürfen.
Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Die gestehen Zeugen Jehovas anderen zu, aber die eigene Meinung muss auch ihnen zugestanden werden. Dass Zeugen Jehovas homosexuelle Handlungen ablehnen, bedeutet nicht, dass sie homophob wären.