Hallo Lexa1,
Greenwashing ist per Definition ein Betrug (genauso wie Stehlen per Definition illegal ist). Also ist die Antwort auf die Frage erstmal Ja! Es ist keine Frage, dass mit Öko-Labels und anderen Natur-Marketing-Strategien (Beewashing, Treewashing) versucht wird, vom allgemeinen ökologischen Umdenken in der Gesellschaft zu profitieren. Bei der Menge an Produkten, mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind, benötigt es einen unverhältnismässigen Aufwand, Greenwashing zu durchblicken. Dieser Aufwand kann von keiner Einzelperson verlangt werden.
Deshalb ist es umso wichtiger, sich auf die Kontrollen und Siegel unabhängiger und transparenter Organisationen zu verlassen. Damit meine ich nicht nur private, sondern auch öffentliche Institutionen.
Die Probleme: Bis auf ‘Bio’ sind fast alle Naturbegriffe von Firmen frei verwendbar. Vorsicht bei unbekannten oder Nichen-Labels: Viele Unternehmen entwickeln eigene ‘Kontrollmechanismen’, mit denen sie sich selbst auszeichnen (siehe Meme). Es besteht also ein klarer Interessenskonflikt. Das EU-Bio-Siegel ist, trotz mancher Unzulänglichkeiten, immer noch am verlässlichsten. Aber auch es ist kein Allheilmittel (siehe Frage zu ‘Welche Natur sollen wir schützen?’, ‘Palmöl’).
Fazit: Die beste Art, Greewashing zuvorzukommen, ist, wenn möglich, eine Reduktion des Konsums.