Kann man das vernünftig einordnen sortieren Musikinstrumente nach erlern vom Schwierigkeittsgrad her?
Jedes Instrument hat seine eigene Art
4 Antworten
Hi
Das Ding ist halt... die Praxis auf allen Musikinstrumenten, die differenziert gespielt werden können, wird sich meist so einstellen, dass es vieler Übung bedarf um gut zu spielen.
Anders gesagt: Wenn etwas auf einem Instrument leicht ist, dann wird die Musikpraxis nicht wie folgt damit umgehen: Glück gehabt, es ist leicht damit Musik zu spielen. Sondern man wird diese Sache die leicht ist ausnutzen und ausreizen um darauf aufbauend eben schwierigere Stücke zu schreiben oder schneller zu spielen.
Einfaches Beispiel: Eine Flöte ist enorm viel beweglicher als eine Posaune. Das hat dann aber zur Folge dass man für die Flöte halt akrobatisches schreibt was eine Posaune fast nicht spielen kann und ein mittelmäßiger Posaunist auf keinen Fall.
Ein Dudelsack kann oft nur 9 Töne und 2 3 Tonarten spielen, das muss doch schnell zu lernen sein- ist es auch. Er kann aber gut schöne glucksende Geräusche machen... was machen die Schotten: Sie entwickeln daraus ein System an Glucksgeräuschen das man jahrelang üben muss. 🙃
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Trotzdem; es gibt sinnvolle Kategorisierung. Man müsste das aber etwas...ähm... weniger pauschal darstellen.
Die verschiedenen Instrumente haben unterschiedliche Lernkurven. Je nach Ziel der Beherrschung sind Instrumente unterschiedlich schwer zu spielen.
Am besten kenne ich mich da mit der Blockflöte aus. Ich würde sagen die Aussage dass die Blockflöte ein leicht zu spielendes Instrument ist und leichter als z.B. äh Oboe oder Fagott ist korrekt. Dies bezieht sich aber nur auf ein bestimmtes Feld an Fähigkeiten, nämlich ein mittleres bis hohes Niveau. Die Einstiegshürden bei der Blockflöte sind praktisch- obwohl das kontraintuitiv ist weil man ja keinen Ansatz hat- erfahrungsgemäß genau so hoch wie bei anderen Instrumenten, daher wird aus kaum einem Schüler der das in der Schule ein bisschen spielen musste jemand der akzeptabel spielen kann. Sobald man einen guten Ton hat kann man aber mit ganz wenig Aufwand gut klingen lernen und das mittlere Niveau halten.
Das ist nicht so z.B. beim Cornetto/Zink. Da schrauben die meisten noch nach 1000 Übungsstunden nur daran nicht abartig scheiße zu klingen.
So ist es auch nicht beim klassischen Piano- sobald du da mittlere Fähigkeiten hast bist du extrem weit davon weg als klassischer Pianist "einsetzbar" zu sein und dich ausruhen zu können. Weil das Niveau so hoch ist und die Erwartungen an die Virtuosität vorgegeben durch die Literatur.
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PS
Mir fällt eine Gruppe von Instrumenten ein, die man tatsächlich auslernen kann- also wie man die richtig spielt kann man sozusagen einmal lernen, und dann kann man das halt, Virtuosität ist nicht möglich. Das sind die alten "mittelalterlichen" Kapselrohrblattinstrumente wie Rauschpfeife und Krummhorn. Der Ton ist starr, es gibt quasi nur eine Art des Ansatzes, der hohe Druck macht virtuose Artikulation unmöglich und es wäre vollkommen sinnlos darauf extrem schnell oder so zu spielen. Das muss ja auch heißen, dass die irgendwie "leichter" sind.
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PPS
Bei Violine, Viola und Cello ist es interessant... die gelten als schwer zu spielen, aber das hängt da fast nur an dem Niveau das man im Auge hat, nämlich eben viele klassische Kammermusik und Orchestermusik souverän spielen zu können. Hat man dieses Ziel gar nicht ist es nicht schwerer als Blasinstrumente- die Hürde einen benutzbaren und ästhetisch ansprechenden Ton (im gewissem Rahmen) zu produzieren wird sehr oft völlig übertrieben, die ist gar nicht hoch. Das ist ein ganz doofer Mythos über Streichinstrumente, der viele abschreckt. Die Übung die sehr fortgeschrittene klassische Spieler, z.B. Studenten, benötigen hat gar nichts mehr damit zu tun, dass man nicht hässlich herumkratzt.
Eigentlich macht die Einteilung von Instrumenten nach Schwierigkeitsgrad sehr wenig Sinn.
Natürlich bergen Harmonie Instrumente mit Bass (Klavier, Gitarre, Orgel) noch viel mehr Möglichkeiten u. sind unerschöpflicher u. dadurch komplexer. Aber so gut wie jedes Instrument wird richtig schwer, wenn man es musikalisch auseinandernimmt u. ernsthaft bzw. leidenschaftlich studiert, so wie auch z. Bsp. die reinen SoloInstrumente wie z.Bsp. Saxophon, Flöte, Klarinette etc...
Jedes Instrument, seine Tücken, Herausforderungen u. eigenen Charakter.
Ich bin mir nicht so genau sicher, denn es ist für jeden Menschen unterschiedlich schwer ein bestimmtes Instrument zu erlernen.
Bei mir war es nicht unbedingt sehr schwer, daher das Rhythmusgefühl bereits vorhanden war.
Wichtig sind natürlich grundlegende Dinge, wie die wichtigste Tonleiter (C-Dur).
Ich frage mich aber jetzt, wieso sollte man dies irgendwie einordnen wollen? Gibt es vielleicht einen spezifischen Grund?
Hallo,
die Königin der Instrumente ist eine KIrchenorgel und ihre Möglichkeiten unendlich.
Man zieht alle "Register" um immerwieder neue Klangbilder zu malen und sie ist sehr schwer zu erlernen.
Cameron Carpenter ist locker drauf und das zeigt er auch
Cameron Carpenter - Bach: French Suite No. 5 in G Major, BWV 816 - Gigue
https://www.youtube.com/watch?v=wRc-EzKxGWk
LG
Harry