Zweithund wieder zurück bringen?
Hallo meine lieben,
Mein Mann und ich haben eine super liebe/sensible 3 jährige Hündin. Sie habe ich mit 6 Monaten aus Rumänien bekommen. Sie war und ist sehr leicht zu erziehen. Mein größer Wunsch war eine englische bulldogge. Wir haben und erkundigt und einen guten züchter gefunden. Seid gut 4 Wochen lebt die kleine nun bei uns.
Ich verzweifel! Könnte ewig heulen, weil mir das ganze zu viel ist.
Meine große kommt zu kurz und das merkt man sehr. Sitzt platzt Fuß kann sie. Trotzdem bin ich völlig am Ende wenn ich meine große nur anschaue. Sie zieht sich sehr zurück und das bricht mir das Herz:(
War jemand schon mal in der gleichen Situation? Was habt ihr gemacht?
12 Antworten
Mit dem Welpen kannst du sehr schnell auch Ruhe üben. Das ist ohnehin in meinen Augen ein sehr wichtiger Trainingsschritt für's weitere Leben. Trainiere das es auf einem bestimmten Platz Ruhe gibt. Da würde sich auch durchaus ein Welpenauslauf oder Kinderlaufstall im Wohnzimmer anbieten. So wirst du nicht unterbrochen wenn du Kuschelzeit mit der großen verbringst. Der Welpe lernt das sich nicht 24 Stunden alles um ihn dreht, ist aber trotzdem "dabei". Und die große wird schnell begreifen das der Kleine ihr in dieser Situation nicht auf die Nerven gehen kann.
Wenn die große zu kurz kommt , sorry da bist dran schuld.
Besorge dir ne Tasche oder gebraucht irgendwo ein Kinder buggy. 10-15 Euro . Setz den Welpen rein , wenn es zu viel wird, und auf geht's gib der großen was sie braucht.
Das ein Welpe noch keine großen Runden laufen darf , war euch ja vorher bewusst.
Genau so macht es eine Freundin gerade . Ihr 4 jährigen bekommt trotzdem den Auslauf den er braucht. Welpen immer mal wieder für 20-30 min im buggy anleinen und Ruhe gönnen.
Und man kann prima mit beiden Hunden, am grundgehorsam arbeiten. Der eine wird fürs warten belohnt, der Knirps fürs richtige ausführen der Kommandos.
Kuschelzeit zuhause , da sollten beide nicht zu kurz kommen.
Laß den Kopf nicht hängen - das wird schon. Die Tierschutzhunde haben oft Probleme - die kennen das noch in einem Rudel "unterzugehen". Deine Hündin war glücklich alleine - so hatte sie alle Aufmerksamkeit und keine Konkurrenz. Jetzt ist der Welpe da - der fordert naturgemäß mehr Aufmerksamkeit und man macht den Fehler, den "alten" Hund erstmal weniger zu beachten, weil der ja "pflegeleicht" ist.
Stärke das Selbstbewußtsein Deiner Hündin. Sie bekommt zuerst zu fressen und sorge dafür daß sie in Ruhe fressen kann - ohne den Welpen. Sie bekommt zuerst Leckerli, sie bekommt Aufmerksamkeit und sämtliche Privilegien (auf dem Sofa sitzen z.B. - wenn der Welpe dazukommt wird er halt runtergesetzt etc. - und vor allen Dingen - versuche ihren normalen gewohnten Tagesablauf soweit wie möglich zu erhalten. Sorg dafür daß sie ihren Schlafplatz für sich alleine hat, wenn der Welpe z.B. in das Körbchen der Hündin geht - scheuch ihn raus und gib ihm ein eigenes. Aber wenn Hündin von sich aus Kontakt mit dem Welpen aufnimmt - bestärke und lobe sie dafür.
Wenn der Welpe auf grössere Runden noch nicht mitkann - versuche den Welpen vielleicht mal bei jemanden unter Aufsicht zuhause zu lassen und geh mit der Hündin auch mal alleine.
Aber beschäftige Dich auch ruhig mit beiden Hunden gleichzeitig. Spiele mit beiden zusammen aber zeig der Hündin immer daß sie die Nr. 1 ist. Dem Welpen wird das nicht schaden.
Für mich klingt das ein bisschen danach, dass du dich zu sehr von dem Welpen vereinnahmen lässt. Die Tierschutzhunde sind meines Erachtens sehr genügsam, d.h., sie reagieren dann eher mit Rückzug anstatt mit "Hey, was ist mit mir", wie das ein Hund mit "unbeschwerter Kindheit" tun würde.
Dein Welpe sollte aber auch lernen, dass sich die Welt nicht nur um ihn dreht und dass er es akzeptieren muss, wenn du dich mal mehr mit der älteren Hündin beschäftigst. Da hat er dann auch mal Ruhe zu geben. So ein Welpe schläft doch eigentlich auch relativ viel. Da müsste doch Zeit bleiben, dich um die Hündin zu kümmern.
Was die Gassigeh-Runden mit deiner Hündin angeht - vielleicht findest du jemand, der in der Zeit auf den Welpen aufpasst, damit er nicht alleine ist, und gehst dann mit der Hündin auf die gewohnte Runde. Oder notfalls eben die Lösung mit dem Buggy/Bollerwagen.
Als zu unserem damals 3-jährigen älteren Hund wieder ein Welpe eingezogen ist, war ich auch kurzzeitig geplättet von den Umständen, die man mit einem Welpen hat. Der letzte Welpe lag Jahre zurück, der 3-jährige Hund stammte aus dem Tierschutz, war schon ein halbes Jahr alt, als er einzog und ein sehr ruhiger und zurückhaltender Hund. Dann der quirlige Welpe mit seiner "Hey, hier komm und alles dreht sich bitte nur um mich"-Verhalten. War ich gar nicht mehr gewohnt und musste mich auch an die Situation gewöhnen.
Aber ich finde, du hast dich für diesen zweiten Hund entschieden, also ist es auch an dir, eine Lösung für beide Hunde zu finden - die sich auch finden lässt - und zu deiner Verantwortung zu stehen. Ich mein, das ist ein Problem, das viele Mehrfach-Tierbesitzer, Eltern etc. auch irgendwie lösen müssen und auch lösen. Oft sind die Probleme ja auch ein bisschen "hausgemacht", weil man es eben zulässt, dass man sich von dem Welpen vereinnahmen lässt, was man aber eben eigentlich meiner Meinung nach im Hinblick auf das Zusammenleben der Hunde eigentlich gar nicht so arg zulassen sollte. Die Aufmerksamkeit sollte schon gleich verteilt werden.
Es war Eure Entscheidung, zwei Hunde zu haben. Nun müsst Ihr damit klar kommen, und das ist auch ohne Weiteres zu schaffen. Ein Hund aus einer Auffangstation darf nicht vernachlässigt werden, die sind ohnehin schon sehr genügsam. Gleiches Recht für beide, auch ein Welpe muss lernen, dass da noch andere sind. Seine Mama hat sich sicherlich ja auch um mehrere Welpen kümmern müssen. Du hast hier eine gute Chance, ein funktionierendes Rudel heranzuziehen, versau diese Chance nicht. Beide Hunde werden es iwann genießen, dass sie zu zweit sind, wenn Du es schaffst, ihnen gleich viel Aufmerksamkeit zu geben. Einen Hund abzugeben, ist keine Lösung.