Zweite Fremdsprache ab der siebten Klasse: Latein oder französisch?

10 Antworten

Von Französisch wird häufig behauptet, es sei nützlich(er) da es ja eine tatsächlich noch gesprochene Sprache ist und man sie in der Welt nutzen könne. Aber von allen, die in ihrer Schulzeit französisch lernten, wie viele von denen verschlägt es später beruflich nach Frankreich oder in andere französischsprachige Länder? Wie viele machen so regelmäßig dort Urlaub, dass es sich wirklich lohnen würde, die Sprache zu beherrschen (zumal man dort mit Englisch und ein bisschen Gestikulieren auch weiterkommt)? Ich kenne da jedenfalls herzlich wenige.
Der direkte "Nutzen" beschränkt sich also auf recht wenige oder wenige Gelegenheiten.
Ich will hier nicht unbedingt Werbung für "mein" Fach machen, aber sofern du keine anderweitigen Präferenzen hast, bietet es sich wirklich an, Latein eher früher als später zu belegen und dann bei Interesse und Möglichkeit später Französisch dazuzuwählen - auch das lohnt sich auf jeden Fall; Aber mehr Zeit für Latein ist definitiv sinnvoll.
Latein ist - neben einigen anderen Vorzügen, die das Fach bietet - ein ausgezeichnetes Übungsfeld für Disziplin, analytische Fähigkeiten und Genauigkeit; alles Dinge, die sich praktisch überall gewinnbringend auswirken können. Nebenbei lernst du noch ein paar der spannenderen Facetten der europäischen Kultur kennen. Geschichte, Mythologie, Politik, Dichtung, Philosophie.

Zudem wird es dir später leichter fallen, andere Sprachen zu erlernen; nicht unbedingt nur, wenn doch auch des Vokabulars wegen, sondern vor allem, weil du Sprache als System zu betrachten gelernt haben solltest. Aufbau, Struktur, Grammatik und deren Begriffe sind zentraler Bestandteil des Lateinunterrichts und erleichtern den Zugang und das Verständnis nicht nur der eigenen Muttersprache, sondern eben auch das praktisch jeder anderen.
Was aber auch gesagt werden muss: Der offensichtliche Nachteil am Fach Latein ist, dass hier für die meisten Schüler viel Zeit und Fleiß nicht nur optional sondern Grundvoraussetzung sind; regelmäßiges - und oft stumpfes - Lernen darf dich nicht abschrecken. Wenn du aber immer dabeibleibst, ist das gut zu bewältigen - auch deshalb bietet sich ein entzerrtes Lernen ab Klasse 7 eher an, als ein geraffteres ab Klasse 9/10.

Ich empfehle also - ohne deine Vorlieben und Talente zu kennen (daher unter Vorbehalt) - Latein als zweite und Französisch als dritte Fremdsprache.

Ich selbst habe es später übrigens stets bereut, Französisch (als meine 3.FS) recht früh auf- und abgegeben zu haben. Welten der Forschungs- und Unterhaltungsliteratur, die mir (zumindest im Original) jetzt verschlossen sind. Ich hoffe, irgendwann nochmal die Zeit zu finden, Französisch (neu) zu lernen.

Wofür du dich auch entscheidest, ich wünsche dir viel Erfolg!
Schönen Gruß.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der lateinischen Philologie

Wenn du Ärztin etc.werden willst, würd ich dir raten Latein zu wählen.

Ich selbst habe Französisch gewählt, gefühlt meine halbe Klasse hatte Französisch. Virle Wörter wie im Englischen.

Latein ist glaub ich schwer, Sagten mir jedenfalls ein paar ältere Schüler.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe halt * Erfahrung *
Tannibi  07.10.2021, 18:22
Wenn du Ärztin etc.werden willst, würd ich dir raten Latein zu wählen.

Ist nicht nötig. Nicht umsonst wurde das früher verlangte
Latinum für das Medizinstudium vor Jahhrzehnten abgeschafft.

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planrychix  07.10.2021, 18:23
@Tannibi

Ah danke😂 ich hab mal gehört dass es leichter ist wenn man Latein kanm.

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Tannibi  07.10.2021, 18:28
@planrychix

Das kann nicht stimmen, weil die Hälfte aller Fremdwörter aus
dem Griechischen kommt, was praktisch niemand in der
Schule hatte. Trotzdem hat keiner damit Probleme.
Außerdem kommen im Lateinunterricht die
Handwurzelknochen eher nicht vor.

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Französisch ist praktisch, da es viele Parallelen mit dem Spanischen hat.

Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass Latein eine tote Sprache ist.

Sie ist relativ einfach zu lernen, aber sprechen kannst Du sie nie.

Französisch lebt. Frankreich ist unser Nachbar im Westen.

Aber - Aussprache und Schreibweise sind gewöhnungsbedürftig. Manche vermischen Englisch und Französisch.

Mir machte Französisch viel mehr Freude als Latein, das ich als erste Fremdsprache lernen musste. Latein erleichterte mir jedoch das Erlernen romanischer Sprachen.

Du hast die Wahl!

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Latein brauchst du bei einem studium meistens und französisch nicht.