Zwei Programmiersprachen gleichzeitig lernen?
Hi,
Ich mache gerade eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und es gefällt mir sehr. Das einzige Problem welches ich habe ist, Mein Betrieb benutzt eine sehr alte Programmiersprache, Pl/b. Mein Problem damit ist halt, dass ich am Ende eine Sprache kann, welche mir nichts wirklich bringt, außer eben das generelle Verständnis fürs Programmieren.
Meine Frage ist, wäre es unter diesen Umständen sinnvoll eine andere Sprache privat, währenddessen zu lernen? Ich habe oft gelesen, das es sehr schwierig und auch nicht wirklich sinnvoll ist 2 Sprachen gleichzeitig zu lernen. Aber, wenn ich später gute Arbeit finden will brauche ich doch mehr als nur Pl/b.
Danke schonmal im Vorraus für die Antworten
4 Antworten
Hallo KevinRoO!
Da die meisten Programmiersprachen vom Grundprinzip und der Logik identisch bzw. sich ziemlich ähnlich sind, sich nur hier und da der Syntax unterscheidet, ist es mE gar kein Problem, sich mehrere Programmiersprachen anzueignen.
Und, schon zwecks Ausbildung, Interesse und Zukunft sollte man breit aufgestellt sein. Zumeist werden in einer Ausbildung nur ein paar Sprachen und Skriptsprachen angeschnitten. Jede Firma ist anders und speziell, sodass dann wieder individuelle Kenntnisse vonnöten wären.
Und, wenn ein Mensch Informatik studiert oder eine Ausbildung als FI-AE startet, dann kann man diverse Dinge schon erwarten bzw. fällt es diesen Personengruppen sicherlich nicht so schwer.
Zudem meine ich, dass man den Job doch aus Spaß an der Freude macht und wissbegierig lernt. Insofern lernt man doch schon freiwillig nebenbei andere Dinge.
Und, wer das Grundprinzip verstanden hat, der kann sich andere Sprachen und Skripte auch aneignen. Handbücher, Skripte, Bücher, Tutorials, Videos und SDK liegen doch auch Online bereit. Ich sehe da gar keine Probleme.
Das ist Unsinn, dass es nicht sinnvoll ist, mehrere Sprachen zu beherrschen. Außerdem muss man nicht alles perfekt können. Wenn man die Basis kann und den Rest nachschlagen oder sich zwecks Logik erschließen kann, ist das ausreichend. Ich bin auch kein Profi, aber habe mir Assembler, C, C++, C#, Delphi, Python, VB6, VB.NET, Java, Ruby, Swift, Go, usw. zum Spaß angeeignet. Zum einen ist man flexibler, zum anderen kann man mehr umsetzen und verstehen.
Zwangsläufig wird man sich auch eine andere Sprache aneignen müssen. Zum einen, wenn man selbst etwas programmieren oder verstehen möchte,
zum anderen wegen der Flexibilität im Beruf. Ist immer gut, wenn man breit/flexibel aufgestellt ist. Auch hinsichtlich KI/AI meine ich, dass man sich damit auch beschäftigen sollte. Wer weiß, wie es nach Deiner Ausbildung ausschaut?
Du wirst ja auch hobbymäßig Interesse daran haben, oder nicht?
Alles Gute und viel Spaß!
Zunächst ist "alt" nur relativ. Teil meiner Ausbildung war Programmieren mit Logikbausteinen, also sehr faktisch mit den Nullen und Einsen direkt. Das hat man bei den ersten Computer noch gemacht, weil viele Sprachen einfach noch nicht entwickelt waren.
Zudem gibt es eine Reihe von Programmiersprachen, die sich als Standart etabliert haben und trotz ihres Alters bis heute üblich sind. Lustig dabei ist, dass ein Freund mir eine dieser Sprachen mal vorstellte und wir dann recherchierten, was mit denen Verdient werden kann. 60.000 im Jahr würde ich nicht als wenig erachten.
Zudem ist die Frage, welche Sprachen vielleicht nochmal wieder interessant werde. Was nämlich bedacht werden sollte: 1. Manche Sprache kann durch ihre Einfachheit nochmal für einige Anwendungsbereiche interessant werden. 2. Können unerwartete Programmiersprachen es Kriminellen durchaus schwer machen, Programme zu ihren Gunsten zu verändern.
Weitere zu lernen ist aber immer nützlich. C++ oder was sonst so genannt wurde sind in jedem Falle eine gute weitere Grundlage. Je nach weiterem Vorhaben würde ich aber auch das Programmieren mit Logikbausteinen und auch elektronischen Bauteilen mir anschauen. Denn diese alte Art des Programmierens, dass man bei vielen Maschinen bis heute finden kann, kann mit zwei Dingen punkten. Man brauch kein zentralen Prozessor und manipulieren ist nicht so einfach.
Denk da mal ein bisschen einfacher:
- du lernst in deinem Betrieb die Sprache A. Da brauchst du das Wissen: wie entwickle ich einen Algorithmus, wie finde ich Fehler, was ist evtl. performanter - diese Basics brauchst du in jeder Programmiersprache.
- parallel lernst du Sprache B. Dann kannst du alles, was du vorher gelernt hast, immer noch verwenden - nur in einer anderen Syntax. Das ist nichts anderes, es sieht nur anders aus.
Lerne ruhig zwei Sprachen parallel - ist komplex aber nicht schwierig. Wenn du in einer Sprache einen Quicksort-Algorithmus formulieren kannst, dann musst du nur noch lernen, wie man ihn in der anderen Sprache ausdrückt.
Die Sprache ist nur das Werkzeug - du selbst bist dann das Schweizer Taschenmesser zum Benutzen.
Das kommt ehrlichgesagt ganz auf dich an. Ich nutze die Open Course Ware vom MIT um mir privat Python näherzubringen, bin aber schon seit einem Jahr am LUA lernen, und finde dass man das trennen kann wie Englisch und Französisch in der Schule.
Python ist aber eine sehr sehr einfache Sprache für Noobs und daher auch vergleichsweise langsam. Aber dafür extrem nützlich. Kann man Python, sollte auch sowas wie Javascript einfacher funktionieren.