Zwangsgedanken?
Hallo,
Mir gehts psychisch momentan gar nicht gut, habe viel Stress & Verlustangst. Ich weiß nicht ob jemand ähnliche Probleme mal hatte , wenn ja - dann berichtet mal bitte wie ihr es weg bekommen habt & sagt mir das ich nicht verrückt werde oder spinne .. das denke ich nämlich langsam. Ich steh nämlich irgendwie komplett neben mir , meine Umwelt oder das was ich erlebe ist für mich alles so unrealistisch , wie ein Traum oder ein Film der läuft. 2 bekannte in meinem Freundeskreis hatten wohl mal sowas ähnliches und meinten ich soll aufpassen das nicht überhand nimmt & ich mich nicht umbringe. Jetzt lag ich vor 3 Wochen im Bett , machte meine Augen zu und sah auf einmal wie ich mir mit nem Messer etwas antue.. ich hab direkt Panik bekommen und hatte so Angst. Jetzt lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los & ich hab da so schreckliche Angst vor. Auch Angst die Kontrolle irgendwann jetzt zu verlieren .. Ich denke das sind Zwangsgedanken - hatte das jemand von euch auch schon mal?! Ich denke langsam echt ich spinne & das alles nur noch schlimmer wird & nicht besser. Angst mir oder meiner Familie was anzutun, dass bin nicht ich ! Ich möchte nicht solche Gedanken haben !!! Beim Neurologen war ich schon , der hat nen Eeg gemacht und alles war in Ordnung!
3 Antworten
Klingt nach Zwangsgedanken.
Diagnostische Kriterien sind:
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.
Du solltest dringend in psychologische Behandlung
Termin beim Psychiater machen und parallel Therapieplatz suchen.