Zusammenziehen nach Fernbeziehung - uneinig im Wohnort?
Hallo zusammen,
ich bin jetzt mit meinem Freund seit ca. 2,5 Jahren zusammen. Wir führen seit Beziehungsbeginn eine Fernbeziehung (100km) und haben uns dazu entschlossen dieses Jahr zusammen zu ziehen.
Einfach wäre es gewesen, wenn einer von uns zwei nicht zwingend in seinem Wohnort bleiben möchte und offen ist weg zu ziehen. Dies ist leider nicht der Fall.
Ich will in naher Zukunft studieren und hätte die Möglichkeit dafür an beiden Orten. Bin jetzt schon seit 2,5 Jahren bei der selben Firma und habe hier auch meine Ausbildung absolviert (würde gerne hier weiterhin arbeiten, dann eben als Werkstudent). Mein Partner hat keine Ausbildung, jedoch ein Job (ca. 2 Jahre) der ihm total gefällt. Die Jobsuche könnte sich hier schon Mal schwer gestalten.
Hinzu kommt, dass er seit seiner Jugend in einem Verein ist von dem er sich schwer trennen könnte. Ich hingegen bin ebenfalls in einem Verein der mir am Herzen liegt, bloß kommt hinzu, dass das Angebot für diesen Sport in seiner Stadt gleich 0 ist.
Außerdem habe ich 2 jüngere Geschwister, die ich gerne um mich herum haben würde, während sie ins „erwachsenen“ Alter kommen. Seine zwei Geschwister sind beide schon älter und haben bereits ihre eigenen Familien gegründet.
Ein letzter Punkt wäre, dass ich einen eher extrovertierten Charakter habe und ich mir leicht tue neue Leute kennenzulernen. Hiermit tut sich mein Freund im ersten Step eher schwer, aber an sich versteht er sich am Ende mit einwenig Anschwung doch mit den meisten Leuten.
Ich bin der festen Überzeugung den richtigen Partner gefunden zu haben. Ich weiß, dass wir eine gute Lösung hierfür finden werden, will mir jedoch objektive Meinungen und Lösungsansätze einholen.
Vielen lieben Dank vorab!
Habt ihr beide ein Führerschein und Autos? Dann zieht in die Mitte und habt do den selben Fahrtweg in etwa
Danke erstmal für die Antwort! Wir haben beide jeweils ein Auto, sind jedoch eher abgeneigt solche langen Arbeitswege in Zukunft in Betracht zu ziehen
4 Antworten
Für mich klingt es so, dass es insgesamt etwas günstiger wäre, wenn du zu ihm ziehen würdest, weil er bei dir keinen Job finden würde, du aber bei ihm deine Ausbildung problemlos fortsetzen könntest.
Hobbymässig scheinst du zumindest etwas weniger zurücklassen müssen als er im umgekehrten Fall. Und vielleicht findest du ja was Neues für dich? Mit deiner offenen Art findest du bestimmt was anderes, was dich begeistert!
Und dann macht ihr einfach ab, dass ihr deine Familie so häufig wie möglich besucht. Vielleicht können deine Geschwister sogar auch ab und zu mal zu Besuch kommen und ein tolles Wochende bei euch verbringen!
Für mich würde das von den Infos, die du gegeben hast, am sinnvollsten klingen. 💁♀️
Eine ganz klassische Situation, in der irgendjemand auf irgendwas verzichten muss. Egal ob man sich für etwas entscheidet oder es so lässt wie bisher.
Wir hatten ein inhaltlich ein völlig anderes Problem, das aber die gleiche oben genannte Konsequenz hatte: Wer nimmt wessen Namen bei der Heirat an.
Keiner wollte auf seinen Namen verzichten. Keiner wollte das wir nicht den gleichen Nachnamen tragen. Was also tun?
Wir haben gewitzelt, gestritten Pros und Kontras ausgetauscht. Und die Argumente lassen sich auch nicht immer gegeneinander aufwiegen. Was den einem hoch und heilig sein kann, kann dem anderen als bedeutungslos oder sogar lächerlich vorkommen. Und umgekehrt. Ergebnis daher stets das gleiche: Einer verliert mehr als der andere. Es gibt keine Lösung bei der jeder gleichgut wegkommt. Denn auch wenn man die Perspektive des Partners nachvollziehen kann, wird sie nicht zwangsläufig zur eigenen. Das war letztendlich die entscheidende Erkenntnis. Es ging dabei weniger um den Namen an sich. Es ging um den das Gefühl des Verlustes, zu unterliegen und die eigene Familie zu enttäuschen.
Und wie haben wir das Problem gelöst? Mit dem Zufall. Wir haben uns darauf geeinigt eine Münze zu werfen. Best of 3. Ich hab verloren und trage seither den Namen meiner Frau.
Ich kann nicht sagen, dass ich mit dem Ausgang zufrieden bin und nicht wünschte die Münze wäre anders gefallen. Aber es ist so ok. Wir haben uns auf ein Vorgehen geeinigt, der Zufall hat entschieden und dazu stehe ich auch.
Natürlich hat die Änderung des Namens abgesehen vom bürokratischen Aufwand weniger direkten Einfluss auf den Alltag als euer Problem. Aber vielleicht wäre das eine nützliche Methode für euch, wenn keiner aus welchem Grund auch immer nachgeben möchte.
Vielen Dank für deine Story! Es ist schön zu hören, dass es anderen Paaren genauso geht. Eure Methode war zwar kurz und knapp hat aber sein Soll erfüllt :D ich werde es in Betracht ziehen, wenn letztendlich keiner von uns nachgeben sollte
Wenn sich einer von euch immer Schuldig fühlen würde oder aber missachtet, solltet ihr vielleicht einen anderen Ort suchen, der Bedingungen wie hobbys und Beruf ermöglicht und nicht zu weit von der Familie entfernt ist. Wenn es aber einer von beiden Standorten sein muss wäre ich nach deinen Schilderungen ehrlich gesagt eher bei ihm.
Es wäre fair wenn ihr euch etwas in der Mitte suchen würdet, so hättet ihr beide in etwa dieselben Fahrzeiten zur Arbeit etc, bekämt beide euren Willen und niemand kann dem anderen Vorwürfe machen.
Nö, so weit fahren andere auch täglich zur Arbeit.
Wenn ihr euch nicht entgegen kommt wird einer definitiv unglücklich, das wäre mMn unfair und ein größeres Problem als wenn BEIDE Nachteile hätten.
Ich denke es wäre, dann an der Zeit für uns beide einen neuen Job zu suchen auf lange Sicht, aber man hat zumindest den Vorteil übergangsweise noch bei seinem alten Arbeitgeber zu bleiben
Das sehe ich genauso. Wie sagt man so schön? Geteiltes Leid ist halbes Leid )
Alles Gute euch!
50 km zur Arbeit ist wohl etwas viel. Das passt also nicht. Und wenn beide dann unglücklich sind, wäre das auch keine ideale Lösung.